Was bedeutet Transparenz durch Öffentlichkeit?
Alexander Sperber, Initiator von RESTART21 erklärt: „Wir möchten, dass im American Football in Deutschland so viele Vereinsmitglieder, Engagierte und Interessierte wie nur möglich an den Entscheidungsfindungsprozessen teilnehmen. Alle Mitglieder in den Vereinen vor Ort haben nicht nur ein Recht auf Information, sondern sollen auch ein Recht auf Mitgestaltung haben. So sieht nach unserer Ansicht die Ausrichtung eines demokratischen Verbandes in diesen Zeiten aus. Wir möchten dafür sorgen, dass Information umfassend und transparent erfolgt und Entscheidungen von einer basisdemokratischen Ebene mitgetragen werden““.
Nach Meinung der Initiative ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung, dass auf Ebene des Bundesverbandes so transparent und öffentlich diskutiert und entschieden wird wie möglich. Dazu gibt es deutlich mehr Gestaltungsspielraum und (technische) Möglichkeiten, als bisher genutzt werden.
Selbstverständlich gibt es in jedem Verein auf jeder Ebene Dinge, die tagesaktuell entschieden und Gespräche, beispielsweise mit Mitarbeiter: innen, die vertraulich geführt werden müssen und sollen. Diese im Anschluss dennoch transparent zu kommunizieren, zu diskutieren und gegebenenfalls zu korrigieren, ist wichtiger Bestandteil des Konzepts von RESTART21.
„Wir von Restart21 setzen uns dafür ein, so wenig wie möglich hinter verschlossenen Türen zu entscheiden“, so Sperber weiter. „Wir unterscheiden dabei nicht zwischen den Mitgliedern des AFVD und der „externen Öffentlichkeit“, wie der jetzige Bundesvorstand es jüngst in seiner Pressemeldung vom 11.11.20 formulierte.“
Dazu muss man wissen, dass nicht die ca. 65.000 Angehörigen der American Football Vereine überall in Deutschland Mitglieder im AFVD sind, sondern die einzelnen Landesverbände. Diese werden im AFVD durch ihre jeweiligen Delegierten vertreten. Diejenigen, die den American Football deutschlandweit an der Basis tragen, gestalten und leben, haben also im AFVD kein direktes Mitspracherecht. Der Weg, dort Gehör zu finden, ist recht lang und mit einigen Hindernissen und Zwischenstationen gespickt – dass man ihn überhaupt beschreitet, ist offenbar im jetzigen Bundesvorstand auch nicht gewünscht. Das zumindest legt die Wortwahl nahe, wenn eben jene Aktiven, die sich für die Sportart mehrheitlich ehrenamtlich und in ihrer Freizeit einsetzen, in jener offiziellen Verlautbarung des AFVD traurigerweise als „externe Öffentlichkeit“ bezeichnet werden.
Wie kann Transparenz durch Öffentlichkeit in der Praxis aussehen?
Themenkomplexe, die eine breite Öffentlichkeit interessieren, will RESTART21 auch eine breite Diskussionsbasis verschaffen. Jugendarbeit, Schulsport oder Nationalmannschaft sind nur einige Beispiele für Bereiche, in denen die Initiative einen möglichst großen Konsens mit der Basis suchen will. Ermöglicht werden soll dies durch die Diskussion in Online-Foren und die Möglichkeit der Teilnahme an öffentlichen Online-Tagungen.
„Es ist technisch und inhaltlich möglich, dass das Präsidium des AFVD sich öffentlichen Diskussionen in Video- Konferenzen stellt, um aktuelle Fragen, beispielsweise zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie, zu beantworten. Solche Videoschalten würden wir sowohl in regelmäßigen Abständen als auch kurzfristig nach aktuellem Bedarf anbieten,“ erklärt Alexander Sperber. „Auf jeden Fall wollen wir dafür sorgen, dass künftige Verbandstage ins Netz gestellt werden, damit sowohl die Aktiven und Vereinsverantwortlichen vor Ort als auch deren Mitglieder sich ein Bild von der Arbeit ihrer gewählten Vertreter machen können. Das ist gelebte Demokratie!“
In Zeiten von 5G und digitalen Medien kann ein Sportverband viel mehr Transparenz schaffen als es aktuell geschieht. Über den so entstehenden Dialog mit allen Zielgruppen kann viel verloren gegangenes Vertrauen zurückgewonnen werden. Pressemitteilungen und punktuelle Veröffentlichungen auf den verbandseigenen Webseiten sind nur ein kleiner Teil einer professionellen Öffentlichkeitsarbeit.
Der AFVD ist die gemeinsame Vertretung aller Football-Interessierten. Damit diese Vertretung gut und richtig erfolgen kann, braucht es Transparenz durch Öffentlichkeit – und den Willen, sich dafür einzusetzen. Für RESTART21 ist das eine Bringschuld – und mehr noch: eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Arbeit als Bundesverband und damit unverzichtbar.
Über RESTART21
Die Initiative RESTART21 setzt sich für eine Erneuerung und Belebung des American Football in Deutschland ein. Bei einer Neuwahl des Vorstands des Bundesverbandes AFVD stellen sich die Aktiven von RESTART21 als neues Führungsteam im AFVD zur Verfügung. Ihre Konzepte, Überlegungen und Ideen sowie die Menschen, die dahinterstehen, bietet RESTART21 seit Herbst 2020 regelmäßig Schwerpunkt-Artikel und weitere Veröffentlichungen zur Diskussion an. Informationen und Kontaktmöglichkeiten finden Interessierte auf der Facebook-Seite der Initiative: https://www.facebook.com/Restart21AFVD