Ein Touchdown von Lions Receiver Kelvin Love und ein Interception Return Touchdown von Volker Schönball in letzter Sekunde verhinderten eine absolute Sensation. Die 4.000 Zuschauer konnten es nich fassen, über weite Strecken hatten die Tiroler den Deutschen Meister richtig im Griff.
Spielverlauf
Traumstart der Swarco Raiders Defense – zwei 3 & Out Das Spiel begann ideal für die Swarco Raiders. Eine glänzend postierte Defense erzwang nach drei Lions Spielzügen gleich einen Punt (Befreiungskick) – das erste von drei 3 & Outs der Defense. Die Tiroler Offense zeigte im ersten Drive gleich ihre Gefährlichkeit. Florian Grein mit dem Ball durch die Mitte, Andreas Pröller und Jakob Dieplinger mit dem Ball über die Aussenseite. Mit einem 30 Yard Lauf arbeitete sich Florian Grein gar an die Lions 20 Yard Linie heran, ehe er beim Tackle den Ball verlor und die Braunscheiger in Ballbesitz kamen. Die Lions nutzen das Moment und bewegten den Ball mit schönen Läufen und Pässen 80 Yards über das gesamte Football Feld, und Receiver Kelvin Love beendete den Drive mit einem 10 Yard Touchdown Fang – 7:0 Lions im ersten Viertel.

Die Swarco Raiders arbeiten sich danach bis auf die Lions 35 Yard Linie vor, können den 4 Versuch und 3 Yards nicht in ein neues First Down verwandeln. Die Lions Offense beisst sich im folgenden Angriff wieder die Zähne aus – 3 & Out und müssen den Ball zu den Gästen punten. Der Tiroler Angriff arbeitet sich wieder von der eignen 30 Yard Linie auf die Lions 35 Yard Linie vor, ehe eine Holding Strafe die Swarco Raiders zum Punten zwingt. Die Lions können auf der Raiders 30 Yard Linie bei 4 & 10 gestoppt werden und der 47-Yard Field Goal Versuch der Deutschen ist zu kurz.

Zweite Halbzeit
Mit diesem unerwartet engen Halbzeitergebnis gehen bei Teams in die Pause, aus der die Swarco Raiders sichtbar motivierter und aggressiver heraus kamen. Auf der eigenen 32 Yard Linie starter der Angriff der Tiroler, Florian Grein legt mit einem weiteren 30 Yard Lauf bereits den halben Weg zur Endzone zurück und beendet den Drive mit einem 11 Yard Touchdown Lauf. Der Extrapunkt wird geblockt, somit steht es am Beginn des dritten Viertels 6:7.

Danach greift Coach Buffum tief in die Trickkiste, den Onside Kick der Swarco Raiders erobert Manuel Eisenführer und ein weiterer Trickspielzug – ein 32 Yard Sweep Pass von Running Back Florian Grein auf Jakob Dieplinger – bringt die Offense auf die Lions 6 Yard Linie. Jakob Dieplinger findet mit einem 6 Yard Lauf die Endzone der Löwen und die Swarco Raiders gehen erstmals mit 12:7 in Führung, nachdem der 2-Punkt Versuch von den Braunschweigern vereitelt werden konnte. Die Swarco Raiders Sideline und die mitgereisten Fans waren aus dem Häuschen, die 4.000 Braunschweiger waren muksmäuschen still.

Und wieder war es die Swarco Raiders Defense die groß aufspielte und die Lions Offense zum Verzweifeln brachte. Mit dem dritten 3 & Out mußten sich die Braunschweiger wieder vom Angriffsrecht trennen. Im darauf folgenden Angriff der Tiroler zwangen zwei Holding Strafen zum Punt, die Braunschweiger kamen danach gefährlich nahe an die Swarco Raiders Endzone, aber die Defense erzwang einen Fumble auf der eigenen 18 Yard Linie und eroberten den Ball. Von der eigenen 15 Yard Linie marschierten Flo Grein & Co dann bis an die Raiders 46 Yard Linie und mussten bei 4 & 5 punten.

Die letzten Minuten
4:50 Minuten vor Spielende bekamen die Lions den Ball auf ihrer 22 Linie und waren als haushoher Favorit mit 7:12 vor eigenem Publikum im Rückstand. Die Uhr tickte und tickte, ehe sie bei 1:16 Min auf der Raiders 9 Yard Linie standen und ein Timeout nehmen mussten. Mit einem 9 Yard Touchdown Fang und einer gelungen 2-Punkt Conversion beides von US Star-Receiver Kelvin Love wurden die Braunschweiger erlöst – 12:15. Eine Minute vor Spielende setzten die Swarco Raiders noch einmal alles auf eine Karte, setzten auf Pass Spiel, aber der erfahrene Lions Cornerback Schönball erriet die Passroute, fing sie ab und trug sie zu einem Touchdown in die Endzone – Endstand 21:12.

Famose Swarco Raiders Defense
Die Braunscheig Lions haben nicht zu unrecht vor der Saison angekündigt eine "Monster"-Offense zu haben. Mit Adrien Rainbow den wohl erfahrensten Quarterback in Europa, fast die gesamte Starting Offense Line besteht aus Deutschen Nationalteamspielern, mit Running Back Mollock den besten Ballträger der Liga und mit dem Receiver Trio US Kelvin Love, dem Deutschen Jörg Heckenbach und Belgier Eric Yuma ein Trio-Infernale im Passangriff.

Und diese Monster-Offense war über weite Strecken des Spiels von der jungen Swarco Raiders Defense abgemeldet. Drei 3 & Outs, drei Quarterback Sacks, ein fulminant aufspielender Linebacker Mario Rinner und die zwei jungen Cornerbacks Manuel Eisenführer (letztes Jahr noch Juniorenspieler) und Daniel Alfreider (vor zwei Jahren noch Juniorenspieler), die Heckenbach, Yuma und Love fast immer im Griff hatten unterstreichen den Erfolg der gesamten Defense, die mit enormen Einsatz und eiserner Disziplin das Monster Braunschweig bändigte.

Offense Taktik ging voll auf
"Ball bewegen, die Uhr mit Laufspiel kontrollieren und keine Ballverluste", das war die Vorgabe von Headcoach Geoff Buffum. Mit einer perfekt einstudierten Fly-Offense, bei der die Receiver Andreas Pröller und Jakob Dieplinger auch als Ballträger eingesetz wurden, erzielten die Ballträger bei jedem Lauf Yards um Yards. Jakob Dieplinger bedankt sich bei seinem Vorblocker: "Tom (Lerch) hat heute zwar keinen einzigen Ball zugeworfen bekommen, hat uns aber mit seinen fehlerlosen und unglaublich harten Blocks immer den Weg frei gemacht." Running Back Florian Grein hat wieder einmal seine Visitenkarte abgegeben, er erlief gegen den Deutschen Meister knapp 200 Yards und machte auch mit zwei oder drei Löwen am Rücken immer wieder das notwendige First Down.

Offense Line als Schlüssel zum Erfolg
Die in den vorherigen Spielen viel gescholtene Offense Line war an diesem Nachmittag das eigentliche Herzstück des Swarco Raiders Angriffs, sie blockte ein ums andere Mal die teilweise um einen Kopf größeren Defense Liner der Braunschweiger aus dem Weg. Und das – man darf es kaum laut sagen – mit zwei Backups. Aufgrund der Verletzungen von Christoph Steirer und Franz Spielvogl spielten Harald Goller und der Junioren Spieler Robert Burgstaller. Aufgrund der gezeigten tollen Leistung der zwei jungen Offense Liner ist für den Rest der Saison ein harter Kampf um die Starterposition voraus zu sehen.

Praktisch nur Tiroler in der Offense
Abgesehen vom US Quarterback Rush Bowers spielten auf allen Offense Positionen nur Tiroler Eigenbauspieler, die ein ums andere Mal der besten Defense Deutschlands, gespickt mit Legionären und Ex-NFL Europe Spielern, First Downs und mehr abragen. Detail am Rande, das kompette starting Offense Backfield sind ehemalige Swarco Raiders Nachwuchsspieler.

Stimmen zum Spiel
Swarco Raiders Tirol Präsident Andreas Wanker: "Als Präsident bin ich natürlich sehr stolz auf unsere Mannschaft, wir haben uns für das Rückspiel eine hervorragende Ausgangslage verschafft. Wir sind von dem übermächtigen Gegner nicht überrollt worden, haben mitgespielt und waren phasneweise sogar das bessere Team. Ich freue mich schon auf das Rückspiel in Innsbruck."

Linebacker Mario Rinner: "Das war vielleicht ein aufregendes Spiel, wir waren taktisch ungemein gut eingestellt und es war eines der tollsten Footballspiele in meiner Karriere. Wenn wir auf diesem Niveau im Rückspiel spielen, haben wir reale Chancen den Deutschen Meister aus dem Bewerb zu werfen."

Scorer:
SWARCO RAIDERS TIROL
6 Punkte RB Florian Grein
6 Punkte WR Jakob Dieplinger
BRAUNSCHWEIG LIONS
14 Punkte WR Kelvin Love
6 Punkte DB Volker Schönball
1 Punkt K Steffen Dölger

Rückspiel Eurobowl:
Freitag, 5. Mai, 20:15 Uhr, Tivoli Stadion
Swarco Raiders Tirol vs. Braunschweig Lions

1 Touchdown + 1 Fieldgoal zum Aufstieg 
Wenn am Freitag, 5. Mai, um 20:15 der Ball zum alles entscheidenden Retourspiel angekickt wird bedarf es nach der tollen Ausgangslage "nur" ein Touchdown plus ein Fieldgoal (7+3 = 10 Punkte) Vorsprung um das Unmögliche zu schaffen. Das Tiroler Football Publikum erwartet ein Footballspiel der Extraklasse, wo es um alles oder nichts gehen wird. Die Vorbereitungen auf Seiten der Swarco Raiders laufen auf Hochtouren, ein möglicher neuer Zuschauerrekord (4.700 waren es beim EFAF Cup Finale 2004) wird erwartet.

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