Eine Offensegeschwächte Amstettner Mannschaft (Starting Center, beide Guards, Tight End sowie der Running Back fehlten) traf auf eine trotz der Niederlage in Wien gegen die Knights motivierte Mannschaft aus der Weststeiermark. Vor dem Spiel sprach Football-Austria.com mit dem neuen Stallion Obmann Harald Guggi, dem Quarterback Dominik Reinweber und Neo- Linebacker Andreas Nestler, welche sich in allen Fragen einig waren. Man wollte aus den Fehlern gegen die Knights gelernt haben und ein gutes Spiel liefern (Mission failed). Man wollte dem Publikum eine gute Show bieten (Mission failed) und am Ende der Saison als gutes Team in der Division 2 dastehen (Mission still possible). Die misslungene gute Show wurde auch durch eine etwas durchwachsene übergenaue Schiedsrichterleistung ‚ermöglicht‘. Ein für gut gegebner 2 Punkt Versuch der Amstettner (es fehlte ein halbes Yard), eine Strafe wegen eines ‚JA!!!‘ nach einem Tackle (meine Lieblingsregel) und zwei als incomplete gegebene gefangene Pässe der Stallions sorgten für eine etwas angespannte Stimmung im Publikum der wilden Weststeirer. Dem verletzten Linebacker der Stallions Philip Jocham gelang es dennoch mit einer beachtlichen Platzsprecherleistung die ‚aufgebrachte‘ Menge zu beruhigen und zu kontrollieren (an diesem Tag wohl der MVP der Stallions).

Während um 14.00 Uhr in Piber (Köflach) die Muttertagsgala der Lippizaner begann, begann im etwa vier Kilometer entfernten Maria Lankowitz eine ‚Gegenveranstaltung‘ ähnlicher Art. Mit dem kleinen Unterschied – in Piber wurden die Pferde bewundert – in Lankowitz wurden sie ‚geschlachtet‘.

Nach einem großartigen Kickreturn der Stallions (45 Yards durch Wernsberger) zeigte sich über dem tief bewölkten Himmel über Maria Lankowitz die weststeirische Sonne. Eine eng gestaffelte Thunder Defense verdunkelte diesen wieder und donnernd brachten sie das sonst so großartige Laufspiel der Stallions zum Erliegen. Und das Donnergrollen ging weiter.
Die wie bereits im ersten Absatz genannte geschwächte Offense nutzte (zum ersten Mal) eine klaffende Lücke auf der linken Seite der Stallions Linebackerreihe. Die Stallions Defense gewährte auf dieser Seite zwei O-Linern einen gegenspielerfreien Arbeitstag, und der Thunder eine 0:8 Führung (2 Punktversuch wiederum ein Lauf durch dieses ominöse Loch).
Nach dem ersten Quarter verzichtete Coach Steve Zundl vollkommen auf das Laufspiel und die Stallions passten was das Zeug hielt. Einige gute Pässe von Dominik Reinweber und Alexander Krauss (komischerweise abwechselnd im Spiel – so konnte keiner der beiden wirklich seinen Rhythmus finden) brachten die Stallions einige Male in die Red Zone. Hier behielten sie stur an ihrem Dauerpassspiel fest und geben dem Thunderbackfield die Möglichkeit ihre Interceptionstatisik zu verbessern, was diese dankend annahmen. (4 Interceptions, davon eine in der Endzone).

Aber nicht nur die Offense verteilte Geschenke, auch die Defense (trotz einer hervorragend spielenden Line) war extrem gastfreundlich und öffnete der Offense neuerlich das Loch zum Erfolg. 0:16 (für die Mathematiker unter uns – wieder mit gelungenem 2 Punkt Versuch) So ging es in die Pause, die wegen unzähliger Flaggen und einer Verletzung (Georg Wagner, Stallions Knieverletzung) auf sich warten ließ.

Nach der Pause kam eine motivierte Stallionsmannschaft zurück aufs Feld und ließ in den rund 250 Zuschauern wieder Hoffnung keimen. Doch diese hielt nur kurz. Über die selbe, wie in der ersten Spielhälfte ‚offene‘ Seite marschierten die Thunder in Richtung Endzone. Eine hervorstechende Leistung von Stallions Linebacker Hannes Potter änderte jedoch nichts an der Tatsache, dass es bald 0:22 stand. Die Amstettner überliefen die löchrigen Stallions und gingen mit diesem Spielstand in das letzte Quarter. Jetzt galt es noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren und das Unmögliche möglich zu machen.
Doch vergebens, nach einem weiteren Thunder Touchdown (Interceptionreturn) stand es 0:30 und somit schlecht um die Stallions. Dominik Reinweber der abgesehen von einigen ‚kleinen‘ Fehlern eine recht ansehnliche Partie bot, rollte nach rechts und spielte einen ausgezeichneten Pass auf die Nummer 84, die trotz überheblicher Spielweise den ersten und einzigen Touchdown für die Stallions zum Endstand von 6:30 besorgte.

Fazit

Teams
Hervorragende Offense Leistung der Amstettner (trotz 5 fehlenden Startern) Schwache Linebackerleistung der Stallions (Ausnahme Hannes Potter)
Ambiente
‚Stallionsübliches‘ Footballfest mit allem was das Fanherz begehrt. (Merchandise, Grill, Musik und Showtanzgruppe)
Spiel
Schwache Leistung beider Teams.
Footballregel des Tages
Während man den getackelten Spieler ansieht, ist jede emotionale Regung (erzähl das mal einem Linebacker) zu unterdrücken. Ein freudiges ‚Ja!!‘ oder ‚Hurra‘ oder jede Form von emotionalem ‚Grunzen‘ ist erst erlaubt wenn man sich von diesem abgewandt hat und ihm deshalb das Gefühl gibt, nicht Grund dieses emotionalen Ausbruchs zu sein.

Division 2
Styrian Stallions vs. Amstetten Schnitzl‘ Land Thunder 6:30
(0:8/0:8/0:6/6:8)
14,. Mai 2006, Kickoff 14:00
Sportplatz, Maria Lankowitz, Zuschauer: 250
Referees: Steiner / Koller F. / Riegler / Koller E. / Fritz

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments