Sein Gegenüber Rex Grossman tat das was Chicago befürchtet und der Gegner erhofft hatte: Versagen.
Rex Grossman wurde im Endspiel wieder einmal zum Winzling degradiert. Nur dieses Mal konnte die Defense Chicagos den Grossman-Schaden nimmer mehr richten. Er war irreversibel. Der Bears Quarterback warf 20 Pässe für 165 Yards und dabei einen Touchdown. Durchschnitt, wären da nicht auch noch zwei Interceptions und ein Lost Fumble dabei gewesen. Zwei Mal verlor er dazu den Snap vom Center – Katastrophosaurus Rex. Bears Tight End Gabe Reid und Running Back Cedric Benson ließen sich von Grossmans Unform anstecken und produzierten ebenfalls je ein Turnover. Dabei begann für die Burschen aus der Windy City alles so schön…
Der Regen von Florida
Die Bears Fans jubelten als bereits vor dem Spiel (es regnete in Miami) und nach dem ersten Spielzug, als Devin "wer sonst" Hester den Kick zum Touchdown retournierte umso mehr – 7:0 (PAT good). Die prognostizierte Überlegenheit Chicagos bei den Special Teams fand Sekunden nach dem Kickoff seine Bestätigung. Der Konter der Colts beeindruckend: Peyton Mannings 57 Yards-Pass auf Reggie Wayne war aber nicht der Ausgleich, den Indy vergab den Extrapunkt – 7:6.
Die Colts standen im Regen und kamen nach einem Fumble von Peyton Manning in die Traufe. Rex Grossmann erhöhte mit einem Pass auf Muhsin Muhammad auf 14:6 (PAT good). Bis dahin schien alles für Chicago zu laufen, doch es sollte das letzte Mal gewesen sein, dass sich die Bears über etwas in dem Spiel freuen können. Der Rest war eine Indy-Show. Bis zur Pause holten Adam Vinateri (29 Yards-Fieldgoal) und Dominic Rhodes (1 Yard Lauf) die Führung –14:16. Diese sollten die Colts nie mehr wieder im Match abgeben.
Todestoß per Interception
Nach Wiederbeginn war vorterst mal Fieldgoal-Time im Dolphin Stadium. Adam Vinateri traf zwei Mal für Inidianapolis, Robbie Gould verwertete für Chicago ein Fieldgoal. 17:22 für die Colts nach drei gespielten Vierteln. Das Genick des Bären brach Colts Defensive Back Kelvin Hayden, der die zweite Interception von Grossman zum Touchdown retournierte. 17:29 (PAT good). Gleichzeitig der Endstand in einem Spiel, welches über drei Viertel sehr spannend war, in dem aber am Ende die Colts als deutlicher und auch verdienter Champion hervor gingen.
Manning als Hollywood-MVP
Die Wahl von Peyton Manning zum MVP war dann eine Kniefall vor Hollywood. Mit 274 Passing Yards und einem Touchdown mag einem die Auszeichnung stehen, eine Interception und ein Lost Fumble stehen aber in einem krassen Widerspruch zum Etikett wertvollster Spieler. DB Bob Sanders hätte sich diesen Titel mit einer Interception und einem Forced Fumble ebenso verdient, wie Running Back Dominic Rhodes (113 Rushing Yards, ein Touchdown).
Interessant auch, dass die Defense Chicagos nicht in der Lage war das Laufspiel der Colts zu stoppen. Dominic Rhodes und Jospeh Addai liefen für 190 Yards. Einen klaren Sieger weisen auch die Statistiken aus. Die Colts erspielten 24 First Downs, Chicago nur 11. 430 zu 265 Netto Offense Yards, 38 zu 22 Minuten Ballbesitz. Kein Wunder, dass am Ende auch die wichtigste Statisitik für Indy sprach – 29 zu 17 Punkte.
Super Bowl XLI
Indianapolis Colts – Chicago Bears 29:17
(6:14/10:0/6:3/7:0)
04. Februar 07 | Kickoff 00:25 (MEZ)
Miami, Dolphin Stadium, 74,512