Dieser Tausender für das Verweigern ist ein Geschenk, sieht man sich die Preisliste fürs Mittun an.
Das Nichtantreten begründen die Braunschweiger heuer mit den Weltmeisterschaften in Japan. Ihre Spieler müssen sich auf Kawasaki und Tokio vorbereiten. Das mag mit ein Grund dafür sein, in Wahrheit ist das Unternehmen Europa für den deutschen Meister finanziell völlig uninteressant. Ein Heimmatch im Stadion an der Hamburger Straße wäre ein Minus-Geschäft, daher wich der German Bowl-Champion im Vorjahr auch auf einen billigeren Ersatzplatz aus.

Interessant ist das insofern, als die europäischen Bewerbe eigentlich eine Erfindung der Deutschen sind. EFL und Eurobowl sind ein eingetragene Markenzeichen des American Football Verbandes Deutschland (AFVD). Diese Markenzeichen haben sie lediglich der EFAF geborgt, die wiederum personell dem AFVD weitgehend gleicht. So gesehen spielen sie bei ihren eigenen Bewerben nicht mit.

Die EFAF stellte den Braunschweigern dafür im Dezember des vergangenen Jahres € 1000,– als Strafe in Rechnung. Alleine die Nenngebühr für den Grunddurchgang ist doppelt so hoch. Hier Auszüge aus den EFAF-Regulativen.

Eurobowl:
Nenngebühr: € 2.000,– exkl. Steuern
Bankgarantie: € 7.000,–
20 Tickets der besten Sitzplatzkategorie an die EFAF pro Match
An das Auswärtsteam:
Fahrtkosten: Einmalig € 1600,– plus € 1,60 pro Kilometer, maximal € 5.500,–

EFAF-Cup:
Nenngebühr: € 1.000 exkl. Steuern
Bankgarantie: € 1000,–
An das Auswärtsteam:
Fahrtkosten: Pauschal € 1.600,–

Für beide Bewerbe gilt:

Referees:
Aufenthaltspauschale: € 60,– pro Spiel und Referee
Fahrtkosten
Ein Zweibettzimmer pro Referee

EFAF Game Observer:
Fahrtkosten: Flughafen-Hotel-Spielstätte-Hotel-Flughafen

Soweit das Grundrauschen um nur mal in der Qualifikationsrunde an Board zu kommen. Sollte man während des Bewerbs auf die Idee kommen nicht mehr mitspielen zu wollen, dann ist Folgendes dafür vorgesehen:

Strafen bei Rückzug nach Nennung:
Grunddurchgang: € 5.000,–
Viertelfinale: € 7.500,–
Halbfinale: € 12.500,–
Finale: € 25.000,–

Schafft man es bis in die Finalphase und trägt man ein Heimmatch dort aus, geht es mit den Zahlungen weiter.

Eurobowl:
Austragung des Semifinales € 6.000,–
Austragung des Finales € 10.000,–

EFAF-Cup:
Austragung des Semifinales € 1.500,–
Austragung des Finales € 3.000,–

Das Heimteam stellt (im Finale) 56 Gold-Medaillen, 56 Silber-Medaillen, Trophäen für den Sieger, den Verlierer und den MVP zur Verfügung.

Referees:
Fahrtkosten, Unterkunft und drei Mahlzeiten.

An das Auswärtsteam:
Fahrtkosten wie gehabt, zusätzlich:
27 Doppelzimmer, zwei Einzelzimmer drei Mahlzeiten für 56 Personen oder die Zahlung einer Pauschale in Höhe von € 2800,– an das Gastteam.

Nun hat das Heimteam mal alles und alle bezahlt die in einer Form am Spielgeschehen beteiligt sind. Es gibt aber noch Very Important Persons bei der EFAF.

Für von der EFAF eingeladene VIP’s und Offizielle sind vom Heimteam zur Verfügung zu stellen:

Semifinale:
20 VIP Sitzplätze an der 50 yard Linie mit Zugang zum VIP-Buffet
10 Sitzplätze ohne Zugang zum VIP-Buffet
4 Doppelzimmer mit Frühstück in einem Hotel der Marriott Kategorie

Finale:
30 VIP Sitzplätze an der 50 yard Linie mit Zugang zum VIP-Buffet
15 Sitzplätze ohne Zugang zum VIP-Buffet
8 Doppelzimmer mit Frühstück in einem Hotel der Marriott Kategorie

Auf den VIP Tickets müssen aus Gründen der Sicherheit Name & Funktion des Trägers vermerkt sein.

Es gibt dann noch jede Menge an Strafen für diverse Versäumnisse von Fristen, Nichterbringung von Services (z.B. Spielvideos). Das alles finden sie in den Regulations for Club-Team Competitions (pdf).

Jetzt sind wir mal ehrlich. Braunschweig will sich weder vor etwas drücken, noch haben sie vor einem der Gegner Angst. Alles was Sie brauchten um darauf zu kommen war ein simpler Taschenrechner. Den können Sie ab € 2,99,– in unserem Shop kaufen. Sie sparen sich mit der Investition vielleicht viel Geld.

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