Die rund 400 Zuschauer auf der Raveline erlebten einen milden Herbsttag und ein ungewöhnliches Endspiel zwischen den beiden Top-Teams in Österreichs Jugendklasse.

Es ging die letzten Jahre so gut wie immer knapp her, wenn die Raiders und Vikings aufeinander trafen, oft waren es Low-Score-Games, die 18. Jugend Bowl wurde am Ende zu einer klaren Angelegenheit und es fielen 67 Punkte.

Die ersten drei erzielten die Gäste aus Tirol. Das Fieldgoal von Clemens Kolb zum 3:0 aus Sicht der Raiders war die frühe und blieb die einzige Führung in dem Spiel für die Silver & Black. Nach einer One-Handed-Interception durch Luis Horvath stellte Raoul Hrouda das 7:3 für die Wikinger her, in einem, gemessen was dann folgen sollte, sehr ruhigen Auftaktviertel.

Zunächst zogen die Wiener mit Touchdowns von Aleksandar Njegic und Raoul Hrouda auf 20:7 davon. Die Raiders erwiesen sich dabei den Vikings gegenüber mit einem schlechten Snap bei einem Puntversuch – der Ball konnte in der Raiders-Redzone von den Wienern erobert werden – als sehr behilflich. Das ließen die Vikings nicht auf sich sitzen und gaben patzen mit ihren Special-Teams danach gleich mehrmals. Adrian Platzgummer fand in der Endzone Oliver Keleti mit einem TD-Pass (20:10), es folgte ein Kickoff der Raiders an die Vikings 1, die der Returner der Wiener erst nach guten Zureden seiner Sideline widerwillig aufnahm. Kurz danach wurde ein Vikings-Punt geblockt, der Ball ging durch die Endzone zum 20:12 (Safety). Einige Minuten später kam es beim nächsten Punt für die Wiener noch viel schlimmer. Der Punter traf den Rücken seines Vordermannes, der Ball rollte in die Endzone und wurde von einem Tiroler zum 20:18 (Touchdown) erobert. Die 2-Point-Converion misslang, trotzdem wurde aus einem 3-Score-Game für die Wiener binnen kürzester Zeit ein 2-Point Game. Und es hätte noch viel schlimmer kommen können. Ein Fumble beim Kickoff-Return (Ghaffari) wurde von den Raiders erobert und in die Vikings-Endzone retourniert – eine Flag (Holding Raiders) verhinderte aber die erneute Führung der Tiroler.

Stattdessen gelang der Return im zweiten Versuch und kurz danach bracjte Aleksandar Njegic (Rushing-Touchdown) die Seinen erneut zum Jubeln. Bei 26:18 ging es auch in die Kabinen, denn die Vikings eroberten zwar nach einem Onside-Kick den Ball, entschieden sich aber in guter Feldposition auszuspielen (Turnover on downs), statt ein Fieldgoal zu kicken.
Klare Sache für Wien in Hälfte zwei
Nach Wiederbeginn wirkten die Raiders, die über einen deutlich kleineren Kader als die Vikings verfügen, mit Fortlauf des Spiels immer müder. Zwar hielten sie ihre Endzone im dritten Quarter noch sauber, konnten offensiv aber selbst aber kaum mehr mehr bewegen. Die Vikings übernahmen langsam die Kontrolle und das letzte Quarter sollte dann ein einsamer Siegeszug in Violett werden.

Auch die Vikings Defense erzwang einen Safety (28:18), danach erhöhten Thomas Szabo (Pass) und der Quarterback Raoul Hrouda selbst auf 45:18. Der letzte Touchdown der Partie – ein Pass von Platzgummer auf Saurer, während die Vikings-Sideline bereits zur Gatorade-Dusche ansetzte – war nur mehr Ergebniskosmetik. Die Vikings gewinnen verdient die Jugendmeisterschaft 2011 und der eigentliche Backup-Runningback Aleksandar Njegic wurde ebenso verdient zum MVP des Spiels gekürt.
JUGEND BOWL XVIII
Raiffeisen Vikings vs. Swarco Raiders Tirol 42:25

(7:3/19:15/0:0/16:7)
SA 5. November 11, 14:00
Footballzentrum Ravelinstraße | Wien

Interviews:

Live-Ticker-Protokoll:

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