Zwei Halbzeiten wie sie unterschiedlicher nicht sein können, bekamen die Besucher beim Spiel zwischen Hamburg und Düsseldorf zu sehen. Die Gäste aus dem Norden lagen zur Halbzeit bei den Rheinländern verdient mit 31:21 in Front. Bei den Düsseldorfern machte es sich besonders in der ersten Halbzeit bemerkbar, dass deren Defensive Coordinator Cevin Conrad vor dem Saisonauftakt das Handtuch vorzeitig hingeworfen hatte. Die Blue Devils suchten ihr Heil im Passspiel, da sich RB Tory Cooper im Spiel gegen Braunschweig eine Knieverletzung zugezogen hatte und somit das Laufspiel gegen die Panther nicht mehr existent war. Bis zur Pause fanden die Hausherren gegen die Passformationen der Hanseaten kein probates Mittel, offenbarten erschreckende Schwächen in der Deckung. Doch in der zweiten Halbzeit war es dann just die Defense der Gastgeber, die das Zeichen zur Aufholjagd setzten. Die Abwehr zwang die Hamburger zweimal zu Ballverlusten, welche die Offense in Touchdowns umsetzen konnte. Zwar bäumten sich die Blue Devils noch einmal auf, doch Düsseldorf ließ sich das Heft nicht mehr aus der Hand nehmen.
Wie zu erwarten war, verloren die Berlin Rebels auch ihr zweites GFL-Spiel. Gegen die Kiel Baltic Hurricanes unterlag der Aufsteiger vor heimischen Publikum mit 10:30. Schon zur Halbzeit führen die Gäste von der Förde mit 21:0. Erst im dritten Viertel konnte QB Darius Outlaw mit einem 35-Yards-Pass auf WR Jason Horton für den einzigen Touchdown der Hausherren sorgen. Besser schlugen sich dagegen die Berlin Adler. Diese mussten nach Braunschweig zu den Lions reisen und kehrten mit einem 21:7-Erfolg an die Spree zurück. Geprägt war die Partie nicht nur durch zahlreiche Strafen – vor allem aufgrund von Auswechselfehlern – sondern auch von drei Interceptions der Berliner Abwehr. Zwar hatten die Lions um QB Michael Herrick die Lufthoheit, konnte diese aber durch die drei Fehlwürfe nicht in Punkte umsetzen. So stehen die Adler weiterhin ohne Niederlage an der Tabellenspitze der GFL-Nord. Die 7:0-Führung der Gäste konnte WR Christian Bollmann, der erst am Donnerstag vor dem Spiel von einem Probetraining bei den Detroit Lions zurückkehrte, zunächst egalisieren. Doch WR Danilo Naranjo-Gonzalez und QB Alex Good sorgten in der zweiten Halbzeit für die Wende.
Nichts für schwache Nerven sind die Spiele der Saarland Hurricanes in dieser Saison. Hatten sie zum Saisonauftakt noch mit einem Punkt zuhause gegen die Franken Knights verloren, drehten sie dieses Mal den Spieß um, gewannen bei den Wiesbaden Phantoms mit 45:44. Spielentscheidend war das dritte Viertel. Während die Gäste aus Saarbrücken in dieser Phase des Spiels 21 Punkte erzielen konnten, blieben die Phantoms ohne Punkte. Besonders bitter war es dann am Ende der Partie. Kicker Patrick Ihls hatte es am Ende auf dem Fuß, aus 40-Yards doch noch für den Sieg zu sorgen. Doch sein Field-Goal-Versuch geriet zu kurz und die Hurricanes konnten den Helmut-Schön-Sportpark als Sieger verlassen. „Wir haben noch zu viele kleine Fehler produziert, die sich im Verlauf des Spiels summierten und es uns schwer machten, die Halbzeitführung auszubauen. Angefangen von zwei verschossenen Extrapunkten bis hin zu dem abschließenden Holding-Penalty, der uns eine sehr gute Feldposition wenige Sekunden vor Schluss kostete. Die Jungs kamen zu lethargisch nach der Halbzeit aus der Kabine. Bis wir zurück im Spiel waren, lagen die Hurricanes völlig verdient vorne“, sagte Wiesbadens Cheftrainer Sven Gloss
Dass der Überraschungssieg gegen Schwäbisch Hall keine Eintagsfliege war, zeigten die Stuttgart Scorpions beim Gastspiel an der Lahn. Die Marburg Mercenaries gewannen zwar mit 36:28, taten sich aber mit dem Gegner aus Schwaben sichtlich schwer. Die Hessen führten zunächst mit 14:0, aber die Scorpions waren ein extrem giftiger Gegner, der sich zu keinem Zeitpunkt geschlagen gab, im dritten Viertel sogar in Führung ging. Doch die Merceanries konnten mit einem Doppelschlag kontern und beendeten das Spiel als glücklicher Sieger. Zurück in die Erfolgsspur fanden die Schwäbisch Hall Unicorns. Gegen die Rhein-Neckar Bandits gewann der Deutsche Meister mit 54:6, tat sich aber im ersten Viertel noch schwer gegen den GFL-Neuling aus Mannheim. „Wir hatten einen holprigen Start. Das Team hat sich aber zusammengerissen und dafür gebührt ihm Respekt. Wir stehen immer noch am Anfang der Saison. Dass da noch nicht alles klappt, ist völlig normal. Jetzt gilt es den Blick auf Wien zu werfen, denn dort erwartet uns ein deutlich stärkerer Gegner“, sagte Halls Headcoach Siegfried Gehrke nach dem Spiel. Das innerbayerische Duell zwischen den Franken Knights und den Munich Cowboys gewann der GFL-Rückkehrer aus Rothenburg ob der Tauber mit 42:39. Dabei erzielte WR James Joyner den siegbringenden Touchdown erst 43 Sekunden vor dem Abpfiff. Zuvor hatten beide Teams ein wahres Passfeuerwerk abgebrannt, kamen die beiden Kontrahenten auf insgesamt 827 Yards Raumgewinn durch die Luft. 
GFL Nord
Berlin Rebels vs. Kiel Baltic Hurricanes 10:30

(0:14/0:7/7:3/3:6) 
SA 19. Mai 2012 | 15:00
Mommsen-Stadion | Berlin
GFL Süd
Schwäbisch Hall Unicorns vs. Rhein-Neckar Bandits 54:6

(0:6/27:0/14:0/13:0)
SA 19. Mai 2012 | 17:00
Hagenbach-Stadion | Schwäbisch Hall  
GFL Süd
Franken Knights vs. Munich Cowboys 42:39

(14:7/14:13/7:7/7:12)  
SA 19. Mai 2012 | 17:00
Städtisches Stadion | Rothenburg ob der Tauber
GFL Nord
Braunschweig vs. Berlin Adler 7:21  

(0:7/7:0/0:7/0:7) 
SA 19. Mai 2012 | 18:00
Stadion an der Hamburger Straße | Braunschweig  
GFL Nord
Düsseldorf Panther vs. Hamburg Blue Devils 65:37

(7:7/14:24/17:6/27:0)  
SA 19. Mai 2012 | 18:00
Stadion Benrath | Düsseldorf
GFL Süd
Wiesbaden Phantoms vs. Saarland Hurricanes 44:45

(6:7/23:9/0:21/15:8)  
SA 19. Mai 2012 | 18:00
Helmut-Schön-Sportpark | Wiesbaden 

GFL Süd
Marburg Mercenaries vs. Stuttgart Scorpions 36:28  

(14:6/0:0/6:8/16:14)
SO 20. Mai 2012 | 16:00
Georg-Gassmann-Stadion | Marburg  

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