Die Lübeck Cougars schrieben am vergangenen GFL-Spieltag Geschichte und haben sie mit dem 27:24-Erfolg gegen die New Yorker Lions aus Braunschweig den ersten Sieg im deutschen Football-Oberhaus feiern dürfen.

Schon in der vergangenen Saison wurde Cheftrainer Phil Hickey von den Munich Cowboys noch während der laufenden Saison nach Braunschweig geholt, damit dort frühzeitig die Weichen für die Zukunft gestellt werden konnten. Am Anfang der Saison schien der Zug auch Fahrt aufzunehmen, doch gegen die eher zweitklassigen Triangle Razorbacks gab es die erste Panne im EFAF-Cup. Und auch in der GFL läuft es derzeit nicht gerade optimal. Nur einen Sieg konnte der Rekordmeister aus Deutschland bisher feiern. Beim Spiel in Lübeck stimmte zwar die kämpferische Einstellung der Mannschaft, doch den Sieg holte der Neuling. „Ich bin mega happy und stolz auf die Mannschaft. Es war eine geschlossene Teamleistung. Es wird aber noch ein langer Weg. Dessen sind wir uns bewusst“, sagte Cougars-LB Phillip Stursberg nach dem Spiel. Dennoch zeigte sich Braunschweigs Cheftrainer optimistisch: „Ich bin froh, dass wir endlich mal Kampfgeist gezeigt haben. Das hat uns in der zweiten Halbzeit sonst gefehlt. Lübeck hat vor allem in der zweiten Halbzeit ein ganz anderes Niveau gezeigt als bisher und richtig gut gespielt“, sagte Hickey nach der Niederlage.  

In die Kritik geriet nach dem Spiel nicht Phil Hickey, sondern erneut QB Michael Herrick. Der Noch-Spielmacher der Lions leistete sich dieses Mal zwei Interceptions, von denen eine durch die Cougars zum Touchdown retourniert werden konnte, und traf auch ansonsten einige Entscheidungen, die auch im Trainerstab für Kopfschütteln sorgten. Einen wesentlich besseren Eindruck hinterließ Ersatzmann Mike Friese, der im letzten Viertel zum Einsatz kam und beinahe noch für ein Comeback der Braunschweiger sorgte. Noch will Hickey seinen US-Spielmacher nicht in die Wüste schicken, sondern abwarten, wie er die Auswechslung wegsteckt und ob sich auch bei Herrick ein Aufbäumen zeigt. „Wir müssen mehr aus unseren Imports holen. Wenn nicht, müssen wir etwas ändern“, erklärt Hickey hofft auch im eigenen Interesse, dass sich etwas ändert. „Ich glaube fest an meine Mannschaft.“ Es wir Zeit, dass auch die Spieler in Braunschweig an sich glauben.
Kiel zittert gegen Rebels zum Sieg
Mehr Probleme als erwartet hatten die Kiel Baltic Hurricanes. Der deutsche Vizemeister besiegte die Berlin Rebels zwar mit 28:23, lagen aber bereits mit 0:17 im Rückstand. „Die Rebels waren sehr gut auf uns eingestellt und wir haben viele unnötige Fehler gemacht“, so Hurricanes Headcoach Patrick Esume nach dem Spiel. Die Rebels hatten die Partie mit zwei Paukenschlägen begonnen. WR Jason Horton und LB Phil Urlacher sorgten für eine sehr schnelle 14:0-Führung, versetzten die Kieler nach 50 Sekunden in eine Schockstarre. Doch noch vor der Pause fanden die Hausherren zurück ins Spiel und stellten mit drei Touchdowns die Weichen auf Richtung dritter Saisonsieg. Allerdings blieben die Gäste aus Berlin auch in der zweiten Halbzeit immer gefährlich. Erst eine Interception von DB Falk Horn in der letzten Spielminute sicherte den Arbeitssieg der Kieler.
Einen offenen Schlagabtausch wie zu besten Zweitligazeiten lieferten sich die Franken Knights und die Rhein-Neckar Bandits. Am Ende gewann der GFL-Neuling aus Mannheim in Rothenburg ob der Tauber mit 27:24. Ein Wechselbad der Gefühle durchlebten die Stuttgart Scorpions bei ihrem Gastspiel im Saarland. Gegen die dortigen Hurricanes spielten die Schwaben nur 10:10 und waren nach dem Spiel sehr unzufrieden mit sich selbst. Vier Ballverluste und ein vergebenes Field Goal waren die Hauptursachen dafür, dass man nicht mit einem Sieg die Heimreise antreten konnte. Keine Freunde machen sich derzeit die Düsseldorf Panther. Auch das Rückspiel gegen die Hamburg Blue Devils war eine eindeutige Sache für die Rheinländer. Mit einem 63:26-Sieg traten die Raubkatzen den Rückweg an den Rhein an und machten deutlich, dass sie in dieser Saison keine unnötigen Geschenke mehr verteilen wollen und wenn möglich den Gegner auch deklassieren – selbst wenn dieser schon geschlagen ist. 
GFL Süd
Saarland Hurricanes vs. Stuttgart Scorpions 10:10
(3:0/0:10/7:0/0:0)
SA 26. Mai 2012 | 17:00
Ludwigspark | Saarbrücken
GFL Süd
Franken Knights vs. Rhein-Neckar Bandits 31:35
(10:0/7:0/0:14/14:21)
SA 26. Mai 2012 | 17:00
Städtisches Stadion | Rothenburg ob der Tauber
GFL Nord
Lübeck Cougars vs. Braunschweig 27:24
(14:10/0:0/13:6/0:8)
SA 26. Mai 2012 | 17:30
Buniamshof | Lübeck  
GFL Nord
Hamburg Blue Devils vs. Düsseldorf Panther 26:63
(7:14/7:35/6:7/6:7)
SA 26. Mai 2012 | 18:00
Adolf-Jäger-Kampfbahn | Hamburg
GFL Nord
Kiel Baltic Hurricanes vs. Berlin Rebels 28:23 
(7:17/14:0/7:3/0:3)  
SO 27. Mai 2012 | 15:00
Holstein-Stadion | Kiel
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