Nach Einholung von schriftlichen Stellungnahmen beider Teams besteht für den AFBÖ Commissioner Christian Steiner kein Zweifel mehr daran, daß es sich dabei nicht wie angegeben um ein Scrimmage, sondern um ein (nicht genehmigtes) Wettspiel gehandelt hat. Zu diesem traten einige Spieler der Grazer ohne gültigen Spielerpass an.
Die Stellungnahmen der beiden Teams waren eigentlich nur mehr Formsache, denn war bereits auf Grund von Bilddokumenten und Spielberichten kurz nach dem Spiel hervorgegangen, daß ein solches in American Football Stadion der Budapest Wolves stattgefunden hat. Besonders erschwerend war die Hörnung seitens der Grazer des Commissioners, der diese vorab noch persönlich darüber informiert hat, dieses, im Falle es käme dazu, keinesfalls zu absolvieren. Was man in Graz nickend zur Kenntnis nahm. Vorher kündigte der Headcoach der Giants 2 auf der G-Freakzzz Seite noch ein ‚Spiel‘ an, die Wolves machten daraus ein ‚Trainingsspiel‘. Von einem Scrimmage war nirgendwo die Rede. Auch danach nicht, als man detaillierte Ergebnisse veröffentlichte (ein Scrimmage hat kein Offizielles solches, schon gar nicht darf ein mitgezählter Score veröffentlicht werden), über Schiedsrichterleistungen diskutierte (auch Refs darf es keine geben bei einem Scrimmage) und zu guter letzt den Sieg feierte. So ganz schlau wurde niemand aus dieser Vorgehensweise.

Steiner sieht in erster Linie nicht sich selbst gehörnt, sondern erkennt eine grobe Missachtung des Regelwerks, besitzen doch einige Spieler der Giants II keinen gültigen Spielerpass. So forderte er danach von beiden Teams eine schriftliche Stellungnahme.

Die Giants beharrten darin darauf ein Scrimmage absolviert zu haben, die Zuschauer wären Verwandte der Spieler gewesen und für anwesende Schiedsrichter in einem auswärtigen Stadion könne man schließlich nichts. Steiner sagte den Grazern aber vorher explizit nicht anzutreten, sollte es soweit kommen. Die Veröffentlichung des Ergebnisses, welche nicht auf der offiziellen Vereinsseite der Giants, aber wohl auf der der Wolves & des Fanclubs G-Freakzzz passierte, hätte rein informellen Charakter gehabt. Steiner glaubte das nicht ganz, denn sprachen Bilder von der Partie eine ganz andere Sprache. Noch dazu in der Stellungnahme der Wolves die Ungarn offen zugaben ein Spiel absolviert zu haben und wortwörtlich darin um Entschuldigung dafür baten. Man hätte aber den für die Wolves üblichen Gameday an dem Tag nicht vorgefunden, zudem habe man das Match als Trainingsmatch bezeichnet. Ein Downgrade zum Zwitter zwischen Match und Scrimmage? Es gab aber Zuschauer (die nicht allesamt mit Spielern verwandt waren), Hot Dog Stände, einen zelebrierten Einlauf der Teams, Schiedsrichter, vier Viertel & ein Endergebnis. Es war schlicht und ergreifend ein ganz normales Football Match.

Giants General Manager Stefan Schubert kennt die Entscheidung des Verbandes bereits und wollte diese gegenüber Football-Austria.com nicht weiter kommentieren.

Die Frage nach der Höhe der Strafe ergibt sich aus der Abgabenordnung. Die Austragung eines nicht genehmigten Wettspiels kostet 400 Euro. Der Einsatz eines Spielers ohne gültigen Spielerpaß (pro Spieler und Spiel) 370 Euro. Eine Strafverifizierung des Spiels findet nicht statt, da das Match unter der Schirmherrschaft des ungarischen Verbandes stand. (war)

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