Durch die Neuerungen in der BCS, die den so genannten Mid Majors den Zugang zur Bowl Championship Series doch wesentlich erleichtern, stehen die Chancen für Teams wie Boise State, Utah, UTEP oder TCU so gut wie lange nicht, sich für eines der großen Bowl-Spiele am Ende der Saison oder gar das National Championship Game zu qualifizieren.
Sun Belt Conference

Mannschaften: Arkansas State, Florida Atlantic, Florida International, Idaho, Louisiana-Lafayette, Louisiana-Monroe, Middle Tennessee State, New Mexico State, North Texas, Utah State
2005 Co-Champions: Arkansas State, Louisiana-Lafayette, Louisiana-Monroe
Website: www.sunbeltsports.org

Die Sun Belt Conference ist das Stiefkind unter den College Football-Conferences. Kaum jemand – und da sind wahrscheinlich selbst die Studenten der teilnehmenden Colleges zu inkludieren – interessiert sich für die Vorgänge auf den Footballfeldern des sonnigen Südens. 26 Niederlagen in 27 Spielen gegen Teams aus anderen Conferences in der Saison 2005 sprechen eine klare Sprache.

Furchtlose Vorhersagen
Conference Champions: Louisiana-Lafayette – Die Ragin‘ Cajuns werden sich mit ihrem starken Laufspiel (2005 belegten sie Rang 7 unter allen College Football Teams) die Conference Championship und somit ihren Platz in der New Orleans Bowl sichern.

Team on the rise: North Texas – Das wohl stärkste Football-Programm der Conference (vier Conference Championships in den letzten fünf Jahren), wird nach Problemen in der Vorsaison wieder um den Titel mitspielen.

Player to watch: RB Jamario Thomas (Jr., North Texas) hat hinter einer verbesserten Offense Line die Chance auf eine 2000 Yard-Saison.

Western Athletic Conference (WAC)

Mannschaften:
Boise State, Fresno State, Hawaii, Idaho, Louisiana Tech, New Mexico State, Nevada, San Jose State, Utah State
2005 Co-Champions: Boise State, Nevada
Website: www.wacsports.com

Die Western Athletic Conference ist die wohl unausgeglichenste Conference im College Football. Starken Programmen wie Boise State oder Fresno State, die in den letzten Jahren immer wieder unter den Top 25 zu finden waren, stehen mit San Jose State, Idaho (trotz ihres neuen Head Coaches Dennis Erickson, der zuletzt bei den San Francisco 49ers wenig erfolgreich tätig war), New Mexiko State und Utah State einige der schwächsten Teams der Division I-A gegenüber. So schade die Situation für die WAC-Fans ist, die sich eine spannende Saison erhoffen, so positiv gestaltet sich die Conference für Boise State, das einmal mehr versucht, den einfachen Spielplan zu nutzen und mit einer ungeschlagenen Saison in eine BCS-Bowl einzuziehen.

Furchtlose Vorhersagen
Conference Champions: Boise StateTraditionell eine der stärksten Offensivmannschaften des Landes – holen sich die Broncos heuer mit der Defense die fünfte Conference-Meisterschaft in Folge. Ob es zu mehr reicht (BCS-Bowl), hängt von den Spielen gegen ein aufstrebendes Oregon State und auswärts bei Utah ab, wobei sich der Trip nach Salt Lake City wohl als Stolperstein herausstellen wird.

Team on the rise: Nevada – Der Wolf Pack meldete sich in der letzten Saison nach sechs Jahren ohne positive Bilanz mit einer 9-3-Saison, dem Conference-Titel und einem Hawaii Bowl-Triumph über Central Florida zurück. Genau dieses Kunststück kann Nevada auch 2006 wiederholen.

Player to watch: Davone Bess (Soph., Hawaii) ist mit einer Körpergröße von nur 178 cm und einem Gewicht von 85 kg zwar nicht gerade ein großer Receiver, verfügt aber über die Hände und das Route Running, um die gegnerischen Verteidigungseinheiten in eine Doppeldeckung zu zwingen.

Conference USA (C-USA)

Mannschaften:
Central Florida, East Carolina, Houston, Marshall, Memphis, Rice, SMU, Southern Mississippi, Tulane, Tulsa, UAB, UTEP
2005 Champions: Tulsa
Website: conferenceusa.cstv.com

Die Conference USA ist neben der SEC die vielleicht ausgeglichenste Conference. Mit Central Florida, East Carolina, Houston, Southern Mississippi, Tulsa und vor allem UTEP machen sich nicht weniger als fünf Mannschaften berechtigte Hoffnung auf den Conference-Titel. Zusätzlich sind die SMU Mustangs – einst ein Football-Powerhouse von nationalem Format – mit einer 5-6-Saison zuletzt wieder aus dem Koma erwacht. Als größtes Fragezeichen der Conference geht Tulane in die neue Saison. Die Green Wave kehrt nach Hurricane Katrina und der damit verbunden chaotischen Saison wieder nach New Orleans und den heimischen Superdome zurück.

Furchtlose Vorhersagen
Conference Champions: UTEP – Der einst von Alabama nach einer Nachtklub-Affaire noch vor seinem ersten Spiel gefeuerte Head Coach Mike Price hat innerhalb von nur zwei Jahren in El Paso eine absolut schlagkräftige Truppe geformt. Für einige Fragenzeichen sorgt jedoch die chronische November-Schwäche der Texaner, die 2005 ihre Chancen auf den Conference-Titel mit Niederlagen gegen UAB und SMU in den beiden letzten Spielen der Regular Season leichtfertig verspielten. Dennoch verfügt UTEP aus unserer Sicht über genug Firepower in der Offense, um 2006 sogar in die Top 25 einzuziehen.

Team on the rise: Central Florida hat das Wunder vollbracht, sich nach einer Saisonbilanz von 0-11 im Jahr 2004 bis ins Conference Championship Game 2005 zu kämpfen, wo es allerdings eine bittere 27-41-Niederlage gegen Tulsa setzte. Verantwortlich für den Aufschwung der Golden Knights ist Head Coach George O’Leary, der vor seiner dritten Saison in Orlando steht. Ähnlich wie sein Conference-Rivale Mike Price (UTEP) wurde auch O’Leary durch einen Skandal bekannt. Bereits als Nachfolger von Bob Davie als Notre Dame-Head Coach präsentiert, wurde er 2001 nur wenige Tage später wieder seines Amtes enthoben, als bekannt wurde, dass O’Leary seinen Lebenslauf gefälscht hatte. Mit der Eröffnung ihres neuen Stadions zu Beginn der Saison 2007 (Season Opener gegen Texas) könnte UCF ein weiterer großer Schritt nach vorne gelingen.

Player to watch: QB Kevin Kolb (Sr., Houston) kann bereits auf eine stolze Karrierebilanz zurückblicken. Insgesamt erzielte der der Senior bisher 9752 Total Yards, 55 Passing Touchdowns und 19 Rushing Touchdowns für die Cougars. Die 3387 Passing Yards, die dem Heisman-Kandidaten noch fehlen, um der All-Time Passing Leader der Conference-USA zu werden, sind ihm also absolut zuzutrauen.

Mid-American Conference (MAC)

Mannschaften: Akron, Ball State, Bowling Green, Buffalo, Central Michigan,Eastern Michigan, Kent, Miami (OH), Northern Illinois, Ohio, Temple, Toledo, Western Michigan
2005 Champions: Akron
Website: www.mac-sports.com

Vieles von dem, was wir bereits 2005 in der Mid-American Conference gesehen haben, könnte sich 2006 wiederholen. Auch in diesem Jahr stellen Akron und Northern Illinois, die bereits in der letzten Saison das MAC Championship Game bestritten haben, die beiden Topfavoriten auf den Conference-Titel. Die in den letzten Jahren starken Teams von Toledo, Miami (OH) und Bowling Green können zwar mit Sicherheit wieder für die eine andere Überraschung sorgen und unter günstigen Umständen sogar um die Conference-Meisterschaft mitspielen, auf dem Papier befinden sich aber alle drei Mannschaften in einer Phase des Umbruchs. In einer ähnlichen Situation findet sich zurzeit die Conference als Gesamtes wieder, die mit den Quarterbacks Bruce Gradkowski (Toledo), Omar Jacobs (Bowling Green) und Wide Receiver Greg Jennings (Western Michigan) drei ihrer Topstars an die NFL verlor.

Furchtlose Vorhersagen
Conference Champions: Northern Illinois – Mit einer Gesamtbilanz von 34 Siegen bei nur 12 Niederlagen aus den letzten vier Jahren gehen die Huskies mit hohen Ansprüchen in die Saison. Nach diesen Erfolgen zählt für die Truppe von Head Coach Joe Novak nur mehr der Conference-Titel.

Team on the rise: Buffalo – Lange Zeit galt Buffalo als das schwächste Football-Programm in der Division I-A. Mit dem neuen Head Coach Turner Gill, einer Nebraska Quarterback-Legende, soll nun alles anders werden. Nach nur fünf Siegen in den letzten vier Jahren wären drei Siege schon ein großer Erfolg. Diese sollten den Bulls gelingen.

Player to watch: RB Garrett Wolfe (Sr., Northern Illinois) gilt als einer der besten College-Running Backs. Er ist schnell genug um die gegnerischen Verteidigungsreihen über außen zu attackieren, besitzt aber auch die nötige Durchschlagskraft für Läufe durch die Mitte.

Mountain West Conference (MWC)

Mannschaften: Air Force, Brigham Young, Colorado State, New Mexico, San Diego State, TCU, UNLV, Utah, Wyoming
2005 Champions: TCU
Website: themwc.cstv.com

TCU, Utah und BYU machen die Mountain West Conference zur stärksten Conference außerhalb der sechs großen BCS-Ligen. Utah gelang es bereits 2004 unter der Regie von Nummer 1-NFL Draft Pick QB Alex Smith (San Francisco 49ers) und Head Coach Urban Meyer (jetzt bei Florida) in einen BCS Bowl einzuziehen. TCU wäre im letzten Jahr mit einer 11-1-Saison fast den Spuren der Utes gefolgt. Mit den neuen BCS-Regeln sollte es in diesem Jahr wieder soweit sein, dass es ein Mid Major-Team in die BCS schafft. Eine Vorentscheidung über einen möglichen BCS-Einzug und den Conference-Titel wird wohl bereits am 5. Oktober fallen, wenn TCU in Salt Lake City auf die Utes trifft.

Furchtlose Vorhersagen
Conference Champion: TCU – Zwar wird Utah von vielen Experten als Favorit eingestuft, die starke Offense der Horned Frogs wird aber dafür sorgen, dass 2006 der MWC-Titel zum zweiten Mal in Folge nach Forth Worth geht.

Team on the rise: Utah – Bereits im zweiten Jahr nach der ungeschlagenen Saison 2004 mit dem Fiesta Bowl-Triumph über Pittsburgh und dem anschließendem Abgang von Head Coach Urban Meyer in Richtung Florida könnte Utah wieder an alte Erfolge anknüpfen. Wie bei TCU gilt auch in Salt Lake City die Offense als Prunkstück der Mannschaft.

Player to watch: SS Eric Weddle (Sr., Utah) – Der vielseitige Athlet brilliert sowohl gegen Lauf als auch in der Passverteidigung. Als einer der besten Defensive Backs des Landes hat er sich bereits in die Notizbücher diverser NFL-Scouts gespielt.

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