Kurz, knackig und vor allem präzise. Die Football-USA Saisonvorschauen bringen die Ereignisse von sieben Monaten Offseason wenige Stunden vor dem Start der Regular Season genau auf den Punkt.

Arizona Cardinals | NFC West

Was hat sich getan?
Die Wüste lebt‚, war letztes Jahr an exakt dieser Stelle zu lesen. Wie jede Spielzeit scheinen die Cardinals auch heuer wieder einer der geheimen Geheimfavoriten zu sein. Langsam sollten die Sandmänner endlich Kapital aus der ihnen zugeschriebenen Rolle schlagen. Vielleicht klappt es ja unter Neo-Head Coach Ken Wisenhunt, der auch gleich noch seinen lange angestammten O-Line Coach Russ Grimm mit nach Glendale brachte. Wisenhunt, der in Steeltown maßgeblich für den raschen Erfolg von Ben Roethlisberger verantwortlich war, bekommt mit Matt Leinart einen ausgezeichneten und immer noch formbaren Jung-QB. Im Draft wurde mit RT Levi Brown Leinarts Blind-Side-Versicherung verpflichtet, in der zweiten Runde mit Michigan DT Alan Branch ein massives Upgrade an der Defense Line geholt. Kurz vor Saisonbeginn zeigten sich die Cardinals auch am Waivers-Markt aktiv und verpflichteten den von Oakland ziehen gelassenen Drittrundenpick Qentin Moses.

Was wird sich tun?
Auch wenn einige nun den Glauben an die Expertise des Autors verlieren könnten, so prophezeit dieser dennoch, dass die Wüstensöhne sich eine Wildcard sichern werden. Warum? Die Division ist entgegen zahlreicher Meinungen noch immer eine der einfacheren der Liga, das Team ist jung, verfügt über gute, neue Coaches, eine mächtige Offensivartillerie und hat als zusätzliche Motivation die kommende Super Bowl im eigenen Stadion vor Augen. Nur zu Erinnerung: Noch nie konnte ein Team im Endspiel vor eigenem Publikum antreten.

Atlanta Falcons | NFC South

Was hat sich getan?
Mitte Januar des aktuellen Kalenderjahres durften Fans der Falcons noch zuversichtlich auf die kommende Spielzeit blicken. Mit Louisville HC Bobby Petrino war gerade erst ein aufstrebendes Coaching Talent verpflichtet worden und die üblichen Diskussionen waren wieder einmal losgetreten. Wie wird er mit Michael Vick umgehen, wird er ihn endlich zu einem kompletten QB machen können? Nun steht fest, dass Petrino mit Vick rein gar nichts machen wird. Warum dürfte hinlänglich bekannt sein. Während Vick voraussichtlich nie mehr in der NFL auflaufen wird, müssen sich die Falcons dennoch der neuen Saison stellen, die von einigen jedoch bereits vor dem ersten Spiel abgeschrieben wird.

Was wird sich tun?
Es wäre unfair alles an Joey Harrington festzumachen, aber mit ihm stehen und fallen die Vögel in diesem Jahr. Die Falcons sind kein schlechtes Team, im Gegenteil. Atlanta stellt seit Jahren einen der besten Laufangriffe (gut, Vick hatte starken Anteil daran), besitzt eine gute O-Line und eine annehmbare Front Seven. Defizitär wirken lediglich die Receiver und das Defensive Backfield. Wenn sich die Truppe von Petrino zusammenraufen kann und die Probleme der Offseason hinter sich lässt, scheint eine Überraschung nicht so abwegig. Auch wenn es dem Team und den Fans zu gönnen wäre, für die Playoffs reicht es – so sieht es Football-USA – leider nicht.

Carolina Panthers | NFC South

Was hat sich getan?
Eine verhältnismäßig ruhige Offseason zog durch das beschauliche Charlotte. Einzig die Verpflichtung von David Carr, ehemals erster Pick im Draft, sorgte für ein wenig Aufsehen, zumal damit dem zuletzt erschreckend schwach spielenden Jake Delhomme ein wenig Feuer unterm verlängerten Rücken gemacht werden soll. Delhommes schwaches Auftreten hatte sicherlich auch ein wenig mit seinen Vorderleuten zu tun. Bereits in Woche 1 verlor er mit Travelle Wharton und Justin Hartwig zwei Stützen an seiner Line. Infolgedessen kam der gefürchtete Laufangriff der Kätzchen ebenso nie in Tritt. Dies soll sich nun – auch durch die guten Draftpicks LB Jon Beason und Center Ryan Kalil – ändern.

Was wird sich tun?
Vor exakt 12 Monaten war es in NFL-Kreisen äußerst trendy die Panthers als Super Bowl Kandidat hinzustellen. Nun sind alle verstummt, obwohl die Truppe bis auf einige marginale Veränderugen die gleiche ist. Sicherlich konnte sich der Staff rund um HC John Fox in Verletzungsausreden stürzen, der wahre Grund lag aber in Carolina eklatanter Schwäche ein Spiel über die Zeit zu retten. Drei Spiele, in denen man zu Ende des dritten Viertels noch führte, gingen verloren. Am Ende der Saison setzte es noch eine deftige 3:37-Klatsche gegen Pittsburgh vor eigenem Publikum. 2007 wollen die Kätzchen wieder angreifen, aber die Division hat mit New Orleans ein neues Schwergewicht bekommen. Damit bleibt Carolina wohl nur der Kampf um eine Wildcard.

Chicago Bears | NFC North

Was hat sich getan?
Für Außenstehende und Fans offensichtlich zu wenig. Wie kann es sonst nachvollziehbar erklärt werden, dass Rex Grossman immer noch als Starter der Chicago Bears aufscheint. Sicherlich vergessen die Beteiligten nicht darauf, dass Grossman im letzten Oktober noch ‚NFC Offensive Player of the Month‚ war. Genauso wenig wird aber auch darauf vergessen, wer gegen Ende der Saison zu einer wahren Belastung für die Mannschaft wurde und die Superbowl durch drei Ballverluste maßgeblich zu Gunsten von Indianapolis entschied. Weiters sah das Management in Thomas Jones wohl nicht den selben Leistungsträger, den die Fans die letzten Jahre zu Gesicht bekommen haben. Er wurde zu einem Spottpreis an die Jets abgetreten. Derweil wurde der Streit mit Franchise LB Lance Briggs, der entweder angemessen bezahlt oder entlassen werden wollte, beigelegt indem Chicago gelobte ihn nächstes Jahr zum Free Agent zu machen

Was wird sich tun?
Auch ohne den herausragenden Defensive Coordinator Ron Rivera (jetzt Linebacker Coach in San Diego) zählt die Truppe um Brain Urlacher zur unangefochtenen Ligaspitze. Offensiv muss erst mal der Abgang von Thomas Jones verdaut werden, denn Cedric Benson erweckte letztes Jahr ebenso wie Grossman wenig Zuversicht. Nur wurde damals auch schon die Division gewonnen. 2007 schaut es ähnlich aus, allerdings mit der Ausnahme, dass die Bears nicht nach Glendale reisen werden.

Dallas Cowboys | NFC East

Was hat sich getan?
Nach dem unglücklichen Ausscheiden in den letztjährigen Playoffs (Tony Romos Fumble beim sicheren FG zum Sieg dürfte dem ein oder anderen Cowboys-Fan noch nachhängen) folgte so manche Veränderung in ‚Big D‚. Bill Parcells nahm den Hut und setzte sich zur Ruhe nach langer, zäher Suche konnte mit San Diego Defensive Coordinator Wade Philipps aber ein hochkarätiger Ersatz präsentiert werden. Die von Parcells initiierte 3-4 Verteidigung dürfte mit Philipps erfolgreichem Schema aus Chargers-Zeiten würdig fortgesetzt werden. Mit Purdue DE/LB Anthony Spencer wurde die Unit im Draft noch zusätzlich verstärkt. Fragwürdig mutet jedoch die Entscheidung an dem Zeit seines NFL-Lebens enttäuschenden Offensive Tackle Leonard Davis einen 49 Millionen Dollar Kontrakt anzubieten, obwohl dieser als ehemaliger zweiter Pick des Drafts von den Arizona Cardinals gecuttet wurde.

Was wird sich tun?
Die Schmach von Seattle will Romo sicherlich nicht auf sich sitzen lassen und nur wenige Spieler dürften den Saisonauftakt wohl so sehr herbeigesehnt haben. 2007 könnte das Jahr werden in der die lange Arbeit an der Cowboys Verteidigung richtige Früchte tragen wird. Die Verteidigung spielt seit zwei Jahren in nahezu gleicher Besetzung und Blitz-Genie Philipps wird die Talente eines DeMarcus Ware ähnlich derer von Shawne Merriman zu nutzen wissen. Der Lohn sollte eine Wild Card in der NFC East werden.

Detroit Lions | NFC North

Was hat sich getan?
In Jahr zwei unter der Herrschaft von Drill Seargent Rod Marinelli soll in Detroit nicht mehr Trübsal, sondern den Gegnern der Marsch geblasen werden. Marinellis Steckenpferd, die Defensive, wird dabei jedoch wenig Priorität zugeordnet. Zum vierten Mal innert fünf Jahren holten sich die Löwen einen Wide Receiver innerhalb der ersten zehn Picks. Das diesjährige Wunderkind hört auf den Namen Calvin ‚The Catch‘ Johnson und könnte – diesem Clip nach zu urteilen – tatsächlich eines sein. Da kommt es sicherlich nicht ungelegen, dass er gleich in einer Mike Martz-Offense auf TD-Jagd gehen darf. Noch nie hat eine vom Offensivguru geführte Offense schlechter als Platz fünf in der Gesamtwertung abgeschnitten. So wohl auch dieses Mal, denn mit RB Tatum Bell befindet sich jetzt ein vollwertiger Ersatz zum immer noch leicht angeschlagenen und generell verletzungsanfälligen Starter Kevin Jones. Das Sorgenkind bleibt aber weiterhin die Verteidigung, die mit dem Abgang von CB Dre‘ Bly gleich einen der wichtigsten Spieler verlor.

Was wird sich tun?
Eine lange Liste an Misserfolgen und Negativrekorden ziert mittlerweile die Amtszeit des umstrittenen GM Matt Millen. Seine Spürnase für Busts ist ligaintern bereits legendär, die Lions unter seiner Führung das mit Abstand schlechteste der letzten sechs Jahre (Bilanz: 24-72). Die spektakuläre Offense wird sicherlich so manchen Zuschauer ins Staunen versetzen können, ohne eine vernünftige Defense kann in der NFL aber nicht einmal ein Blumentopf gewonnen werden. Es riecht wieder einmal verdächtig nach NFC-Tabellenkellermuff.

Green Bay Packers | NFC North

Was hat sich getan?
Für Brett Favre-Verhältnisse kam die Entscheidung (wieder einmal) eine Saison dranzuhängen ungewöhnlich schnell, nämlich beinahe mit Ende der abgelaufenen Spielzeit. Mit ein Grund die 48. Saison und die Spiele 1323 – 1339 zu bestreiten ist das positive Abschneiden seiner Packers am Ende des letztjährigen Grunddurchgangs. Nach einem 4-8-Start konnten die Käseköpfe die letzten vier Partien allesamt zu ihren Gunsten entscheiden. Nun könnte sich der Teilzeitexperte doch denken, dass es vielleicht des ein oder anderen Upgrades bedarf um Divisionskönig Chicago vom Thron stoßen zu können. Ein Schelm, wer dies glaubt. Frank Walker, ein Backup-CB, war der einzig ’namhafte‘ Neuzugang in Wisconsin. Auf der anderen Seite ließ das Management Ahman Green nach Texas ziehen. Nun soll es ein Triumvirat aus Vernand Morency, Brandon Jackson und DeShawn Wynn richten.

Was wird sich tun?
Brett Favre fühlt sich fitter denn je, will mit seinen Jungs Spaß haben und, und, und. Seit zwei Jahren schallen jede Offseason dieselben Töne aus Wisconsin bzw. Mississippi (Favres Offseasonheimat). Doch statt der Legende endlich ein paar brauchbare Spieler an die Seite zu stellen, wird in Packer-Town schön Däumchen gedreht. Anders ist es nicht zu erklären, dass bei einer gesunden Salary Cap-Situation rein gar nicht unternommen wird um der großen Nummer 4 einen würdigen Abschied zu gewähren. Favre muss 2008 wohl noch eine 18. Spielzeit dranhängen um dann vielleicht wieder Playoff-Luft schnuppern zu dürfen.

Minnesota Vikings | NFC North

Was hat sich getan?
Heimlich still und sehr leise haben sich die Vikings zu einem Topteam entwickelt. Zumindest auf einer Seite des Balles. Die Defensive, hierbei wiederum die Laufverteidigung, ist zum Aushängeschild in Minneapolis geworden. Pro Spiel erzielten Gegner nicht einmal 70 Laufyards gegen die von Pat und Kevin Williams (weder verwandt noch verschwägert) angeführte Defensive. Kopfzerbrechen bereitet HC Brad Childress in seinem zweiten Jahr viel eher der Angriff. Zwar hat er mit Sooners-Star Adrian Peterson einen Top-RB im Draft an Land ziehen können, diesem könnte es aber gleich wie Chester Taylor im Vorjahr ergehen. Das quasi nicht vorhandene Passspiel erstickte die (läuferischen) Angriffsbemühungen der violetten zumeist im Keim.

Was wird sich tun?
Defense hui, Offense pfui. Tavaris Jackson weist, was die Spielanlage betrifft, Ähnlichkeiten mit Michael Vick auf. Sehr mobil, aber ungemein unpräzise beim Werfen. Da könnte ein Heilsbringer in Form von Rookie WR Sidney Rice genau richtig kommen. Die Realität wird in Minnesota aber weiterhin düster aussehen. Die Gegner werden sicherlich ein wenig in Schach gehalten werden können, am Ende wird aber ein Ende Dezember beginnender, fünfwöchiger Urlaub zu Buche stehen.

New Orleans Saints | NFC South

Was hat sich getan?
Die Feel-Good-Story des letzten Jahres geht nahtlos weiter. Ein in dieser Schnelligkeit nicht für möglich gehaltener Turnaround ließ die Hoffnungen der Heiligen schlagartig in die Höhe schnellen. HC Sean Payton, der Macher des ‚Wunders von New Orleans‘, stapelte die Offseason über aber weiterhin ganz tief. Nach einem Debakel im ersten Preseason Spiel gegen Pittsburgh verordnete er sogar Extraeinheiten im Training. Derweil dürfte sein Angriff, angeführt von einer bärenstarken O-Line, auch in diesem Jahr wieder die Ligaspitze erklimmen. Brees, Bush, McAllister und Colston waren schließlich nicht umsonst in nahezu allen Fantasy Drafts rasend schnell vergriffen. Einzig die Secondary könnte den Saints im Saisonverlauf noch Probleme bereiten.

Was wird sich tun?
Da die Divisionskonkurrenz mehr mit sich selber (siehe Atlanta) als den Saints beschäftigt ist, wird uns wohl eine Wiederholung des Vorjahres ins Haus stehen. Die Wahnsinnsoffensive um Drew Brees dürfte noch reibungsloser funktionieren und auch die Defense ist nach der Rosterumkrempelung des Vorjahres mehr als nur eingespielt. Die Saints sind Favorit darauf die NFC Anfang Februar in Glendale zu repräsentieren. Der Grundstein dafür soll selbstverständlich im Opener gegen Indianapolis gelegt werden (in der Nacht von Donnerstag auf Freitag ab 01:55Uhr live auf ORF1).

New York Giants | NFC East

Was hat sich getan?
Manche Teams wären froh zwei Jahre hintereinander in die Playoffs einzuiehen, unabhängig vom Ergebnis, versteht sich. Nicht so in New York. Zwei Jahre Playoffs, beide Male nur für ein Spiel. So sieht das Resümee von HC Tom Coughlin aus, der in der Offseason nur um Haaresbreite an einer Entlassung vorbeischrammte. Unterdessen befindet sich die Mannschaft im Umbruch. Tiki Barbers Rücktritt sorgt auch noch mehrere Monate später für hohe Wogen im Team , dabei ist der spielerische Verlust noch gar nicht abzuschätzen. Zahlreiche alternde Stars tummeln sich nach wie vor in den Reihen der Giants und dann gibt es ja auch noch einen Eli Manning, der immer wieder eine lohnende Zielscheibe für den Hohn und Spott der nach Erfolgen geifernden New Yorker Sport-Boulevardpresse darstellt.

Was wird sich tun?
Die Ära Coughlin wird nach diesem Jahr seinem Ende zugeführt worden sein. Das Team wird dann unter neuer Führung den längst fälligen Umbruch vollziehen und einige namhafte Köpfe werden rollen (müssen). Dann könnte sogar der Name Manning wenig zählen, wenn es an den Neuaufbau geht.

Philadelphia Eagles | NFC East

Was hat sich getan?
Als der Autor dieser Zeilen letztes Jahr prophezeite, dass die Adler aus Philadelphia den Divisionstitel zurückerobern werden, hatte dies einige Kritik zur Folge. Wenngleich der Titel ein klein wenig anders zustande kam als ursprünglich antizipiert, so sind die Stänkerer wohl endgültig verstummt. Dennoch schön, dass im sportverrückten Philly die Kontroversen selten ein Ende zu nehmen scheinen. Als QB Kevin Kolb mit dem ersten Pick der Adler geholt wurde, löste dies nicht nur im McNabb-Fanlager Stürme der Entrüstung aus, sondern bewog den Autor noch in derselben Nacht dazu bei einer Talk-Show mit Eagles-Kommentator Merrill Reese und Beat-Guy Dave Spadaro anzurufen, um seine (negative) Meinung über Kolbs Verpflichtung kundzutun. Unpopuläre Entscheidungen sind in Philadelphia aber allerspätestens seit dem Cut von Teamleader Jeremiah Trotter nichts Ungewöhnliches mehr. Der Kurs den HC Andy Reids Staff fährt macht keinen Halt vor großen Namen. So könnte sich auch ein illustrer Name wie Donovan McNabb nach einer weiteren, durch Verletzungen bedingte,verkürzte Saison vielleicht sehr bald auf der Straße wieder finden.

Was wird sich tun?
Ob es gegen starke AFC-Mannschaften (wie beispielsweise gegen New England in Woche 12) reicht ist schwer zu sagen. Die NFC, wo man sich mit New Orleans und Chicago um den Heimvorteil matchen wird, dürfte aber weiterhin der Adlerhorst bleiben. Die Mannschaft verfügt über eine immens hohe Leistungsdichte und Tiefe und stellt im Angriff mit Brian Westbrook das, neben LaDainian Tomlinson, wahrscheinlich größte Matchup-Problem der Liga dar. Ein kleines Fragezeichen steht hingegen noch hinter der komplett neu formierten Front Seven in der Defensive.

San Francisco 49ers | NFC West

Was hat sich getan?
Dem Achtungserfolg aus der Vorsaison (7-9 Bilanz) folgte ein tiefer Griff in das 49er’sche Geldbörsel. Für die Rekordsumme von 80 Millionen Dollar folgte Ex-Bills CB Nate Clements dem Ruf des Geldes bis an die Westküste. SS Michael Lewis rundet die enorm verstärkte Passverteidigung eindrucksvoll ab. Im Draft gab es dann sowohl für ‚O‘ und ‚D‘ Grund zum Jubeln. Mit LB Patrick Willis und OT-Bröckerl Joe Staley wurden zwei hoch eingestufte Spieler in der ersten Runde geholt. Star-RB Frank Gore wird es nur recht sein. Auch der erst 22-Jährige QB Alex Smith wird sich über bessere Protection nicht beklagen können.

Was wird sich tun?
Auch wenn die Euphorie im Lager der Niners groß sein mag, so gilt es erst einmal abzuwarten wie sich die Masse an neuen Spielern ins System einfügen wird. Von Divisionssieg bis Tabellenletzter scheint in der NFC West alles möglich. Das erste richtungsweisende Spiel gegen Arizona folgt bereits im Monday Night Doubleheader der Auftaktwoche. HC Mike Nolan verrichtet bislang einen hervorragenden Job bei der erfolgsverwöhnten Franchise, ob es aber bereits dieses Jahr mit dem großen (Playoff-)Wurf klappt ist in Frage zu stellen. Football-USA gibt den Rot-Goldenen noch ein weiteres Jahr zur Entwicklung und freut sich derweil schon darauf die Niners in den Playoffs des Jahres 2008 zu sehen.

Seattle Seahawks | NFC West

Was hat sich getan?
Wenige Teams waren diese Offseason, um ein englisches Sprachbild zu Rate zu ziehen, wohl so unterm Radar wie die Seahawks aus Seattle. Dabei war HC Mike Holmgrens Truppe letztes Jahr nur drei Punkte vom Einzug ins NFC Championship Game entfernt. Vielleicht liegt es daran, dass nur wenige Teams der Liga über so wenige Ecken und Kanten verfügen wie besagte Seevögel. Bis auf die Verpflichtung von Pass Rusher Patrick Kerney verlief es äußerst ruhig. Vielleicht sogar zu ruhig.

Was wird sich tun?
Die Combo Shaun Alexander und Matt Hasselbeck geht fit in die neue Spielzeit. 2006 konnten die beiden aufgrund diversester Verletzungen nur eine Handvoll Spiele gemeinsam bestreiten. Ob die getätigten Schritte bzw. die Besinnung auf die eigenen Stärken über die siebenmonatige Pause nicht vielleicht doch zu wenig waren bleibt natürlich abzuwarten. Jedoch könnten sich die Seahawks schneller als ihnen lieb ist am eigenen Hintern bzw. dem letzten Platz der NFC West wieder finden.

St. Louis Rams | NFC West

Was hat sich getan?
Steven ‚Action‘ Jackson entwickelte sich am Ende der Saison zur ultimativen Allzweckwaffe. 233 Total Yards und 16 TDs sind ein eindrucksvolles Zeugnis, das auch ein Verdienst von HC Scott Linehans Balance im ehemals passlastigen Angriff der Rammböcke ist. Jackson Monsterzahlen entstanden zum Gutteil erst nach dem Ausfall von Franchise Left Tackle Orlando Pace (gerissener Trizeps), der sich mittlerweile aber wieder bester Gesundheit erfreut. Nicht ganz unbeachtet darf auch QB Marc Bulger bleiben, der den ohnehin überdurchschnittlichen Passangriff brav managte. Ex-Saints HC Jim Haslett, nun in seiner zweiten Saison als Defensive Coordinator in St. Louis, bekam für seine Unit mit DE Adam Carriker einen der vielseitigsten Spieler des Drafts spendiert. Gepaart mit Neuzugängen wie WR Drew Bennett und TE Randy McMichael lässt das Offseason-Menü für Anhänger der Rams nahezu keine Wünsche offen.

Was wird sich tun?
The sky is the limit.” Und wenn es nicht der Himmel ist, dann zumindest das Dach des Edward Jones Dome. Die Rams stellen einmal mehr eine der explosivsten Angriffsformationen der NFL und haben auch in der Defensive aufgerüstet. Der Schedule kommt er Mannschaft zusätzlich entgegen, denn wenn die erste Saisonhälfte mehr oder minder schadlos überstanden werden kann, finden vier der letzten sechs Partien im heimischen Dome statt. Gewagt, aber realistisch: Die Rams gewinnen die Division und spielen um den Heimvorteil in den Playoffs mit.

Tampa Bay Buccaneers | NFC South

Was hat sich getan?
Da ein Team niemals genug Quarterbacks stellen kann, waren bei den Bucs kurzfristig vier am Roster. Schade, dass Jake Plummer nach einem Trade mit Denver seinen Rücktritt erklärte, denn sonst hätte es zusammen mit Jeff Garcia (aus Philadelphia gekommen), Chris Simms und Bruce Gradkowski ein fröhliches Balgen um einen Rosterplatz gegeben. Stattdessen konzentrierte sich die Truppe von HC Jon Gruden auf eine längst fällige Blutauffrischung in der Defensive (Clemson DE Gaines Adams im Draft, LB Cato June in der FA) und eine weitere Stärkung der Offensive Line (Tennessee Guard Aaron Sears). Der Cadillac soll endlich wieder auf Betriebstemperatur kommen, lautete das erklärte Ziel. Mit einer durch die vergangenen Drafts aufgrüsteten O-Line konnte dies im Bereich des realistischen liegen. Wenn zudem ein Fuchs wie Jeff Garcia im Angriff die Fäden zieht scheint gar spektakuläres möglich.

Was wird sich tun?
Die Buccaneers könnten nach ihrem abrupten Absacken in der Vorsaison wieder einmal für Furore sorgen. Dass dem aber das Abschneiden der Defensive im Wege steht hätte sich vor wenigen Jahren noch niemand gedacht. Die Verpflichtung von Gaines Adams ist einer von vielen noch notwenigen Schritten um DC Monte Kiffin wieder annehmbares Personal zu verschaffen. Bis es so weit ist dümplen die Bucs weiter in der unteren Hälfte der NFC South herum.

Washington Redskins | NFC East

Was hat sich getan?
Nach Jahren des hemmungslosen Geldverschwendens scheint es Teambesitzer Daniel Snyder endlich verstanden zu haben. Nicht ‚Geld wins championships‚ sondern ‚Defense wins championships‚ lautet die Parole der Stunde (eigentlich der letzten 20 Jahre, aber gut). Mit Washingtons beschränkten Cap-Millionen wurde Buffalo Linebacker London Fletcher-Baker geholt, im Draft mit LaRon Landry der mit Abstand beste Safety des Jahrgangs verpflichtet. Sicherlich gut, aber das eklatanteste Problem wurde dabei aufs sträflichste vernachlässigt. Mit lediglich 19 erzielten QB-Sacks stellte Washington in dieser Kategorie das absolute Ligaschlusslicht dar. Gregg Williams, seines Zeichens der höchstbezahlte DC der Liga, wird dieses Manko sicherlich ein Dorn im Auge sein. Offensiv sieht es dagegen nicht allzu schlecht aus. QB Jason Campell entwickelt sich Insiderkreisen zufolge prächtig. Auch wenn der Abgang von LG Derrick Dockery nach Buffalo schmerzt, so stellen die Redskins mit Clinton Portis und Ladell Betts doch eines der besten RB-Tandems der Liga. Mit Santana Moss befindet sich zudem ein wieselflinker Receiver am Roster.

Was wird sich tun?
Die Konkurrenz in der Division ist einmal mehr heftig. Vor allem Cowboys und Eagles werden den immer noch recht unerfahrenen Campbell mit ausgeklügelten Blitz-Schemes teures Lehrgeld zahlen lassen. Einzig und allein gegen die Giants sieht es im Moment nach einer offenen Competition aus.

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