Der erst 19-jährige Sohn des Falcons Präsidenten Manfred Mocher wird bereits ab 3. September für das NCAA Div III Team der Norwich University (Vermont) auflaufen und hat einen einjähriges free scholarship (Stipendium) für die Uni mit im Reisegepäck, sowie einen Stammplatz bei den Cadets, deren Name auch Programm ist. Kadett wird er aber keiner – Leitsoni findet bei den zivilen Studenten Unterschlupf.
Bereits im Vorjahr hat das 132 Kilo leichte Milchgesicht sportliche Tests bei College Teams absolviert und dabei enorm gut abgeschnitten. Der Athletic Head Coach der Holy Cross Crusaders, Jeff Oliver, einst selbst O-Liner der New York Jets, bezeichnete den Jüngling damals als eines der größten Talente die er je sah, bescheinigte ihm Potential wie Zukunft. Vor allem in Sachen Kraft und Kondition befände sich der Österreicher auf einem Top Niveau. Der Besuch hatte einen angenehmen Nebeneffekt, denn einige der heuer stark spielenden Importspieler der Falcons sind von der Holy Cross Uni.
Leitsoni liebäugelte auch mit den Unis von Bridgton (Maine) und Boston, sowie der Milford Academy (Conneticut) und Harvard(!). Für den Kärntner, der übrigens noch gar keine Matura hat, war die letzte Hürde schulisch dann trotz absolvierter Zusatzprüfungen ein wenig zu hoch. Die Entscheidung für die Norwich Universität ist vor allem aus finanzieller Sicht eine kluge. Das Stipendium ist viel wert, auch ein Zeichen dafür, dass man ihn als Sportler haben will. Zudem hat er die schulischen Vorraussetzungen für eine Aufnahme ebenfalls erfüllt.
Die Uni hat eine Militär- und eine Zivilabteilung, Leitsoni bleibt als Österreicher logischer Weise aber Zivilist.
Zwei Herzen in einer Brust
Manfred Mocher, der seinen Sohn bei diesem Schritt unterstützt und gefördert hat, sieht als Vater die zu nutzenden Chancen für seinen Sohn und als Präsident den Abgang eines seiner besten Spieler. Die Spielsaison endet zwar im November, aber für danach ist keine Rückkehr geplant, sondern studieren und trainieren. Das Stipendium gilt für ein ganzes Jahr und sollte er die von ihm erwartete sportliche und schulische Leistung bringen, kann man sich eine Verlängerung weit eher vorstellen als ein Comeback in der AFL. Ein herber Verlust für das Kärntner Team, die aber mit den Carinthian Cowboys im kommenden Jahr ihre Kräfte wieder bündeln wollen. Die Fusionsverhandlungen köcheln scheinbar auf halber Flamme vor sich her, wobei wir aber davon ausgehen, dass sie nun definitiv passieren wird. Mehr darüber wahrscheinlich schon demnächst.
Zukunftsziele
Sohn und Vater haben natürlich ehrgeizige Ziele. Angespornt durch das hervorragende Abschneiden bei sportlichen Tests und den Prognosen von Coaches sieht man Vermont als erste Station. Gerne würde man in Folge den Aufstieg in ein Division I Team schaffen, auch Träume von der NFLE und sogar der NFL sind nicht verboten, denn steckt man sich keine hohen Ziele, dann wird man sie sicher nie erreichen.
Mocher dazu im O-Ton: „Bernd hat Potential und den nötigen Willen. Er ist ehrgeizig, hat Talent, trainiert härter wie andere und will seine Chancen nutzen. Ich kann ihm da ja nicht als Präsident im Weg stehen, sondern muss ihm als Vater helfen. Es ist seine Entscheidung und ich werde ihn dabei unterstützen wo es geht. Ich sag ja nicht, dass er unbedingt etwas erreichen muss – es ist seine Sache – aber wenn er wirklich jetzt als Junge bereits eine Option haben sollte, dann soll er sie am Schopf packen. Für was es am Ende reicht, werden wir dann ja sehen. Wenn er in einem Jahr wieder zurückkommen sollte, ist das ja auch kein Beinbruch. Wir haben dann einen wichtigen Spieler wieder und ganz sicher hat ihm ein Jahr Amerika nicht schlechter gemacht. Er kann davon nur profitieren.“
Mit Bernd Leitsoni reist sein Kollege OL/DL Peter Petek, der zwar nicht bei den Cadets spielen, aber mit trainieren wird.
Wir wünschen den beiden ein schönes und vor allem lehrreiches Jahr in New England.
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