Der ehemalige Nationalspieler Dominic Hanselmann übt scharfe Kritik am finanziellen Gebaren des American Football Bundes Deutschlands.
Hanselmann holte als Wide Receiver mit der Deutschen Nationalmannschaft 2007 WM-Bronze, wurde 2010 Europameister in Frankfurt und 2011 WM-Fünfter in Wien. Seit 1992 ist er aktiver Footballer, war u.a. bei den GFL-Teams Dresden Monarchs, Cologne Flacons, Kiel Baltic Hurricanes, Düsseldorf Panther und New Yorker Lions Braunschweig.

Auf seiner öffentlichen facebook Fanseite geht Hanselmann hart mit dem American Football Verband Deutschland (AFVD) ins Gericht. Seine Kritik rief ein Statement des Verbandes hervor, in dem er um Verständnis dafür wirbt, dass für Cheerleader und Spieler finanzielle Eigenleistungen bestehen, ohne diesen das Leistungssportprogramm des Verbandes nicht aufrecht gehalten werden könne.
Hanselmann sieht das in seinem offenen Statement anders, hält den AFVD beim Thema Zuschüsse generell für „zu blöd“. Er habe es noch nie erlebt, dass es beim Nationalteam einen großen Sponsor gegeben hätte. Bei der EM 2010 hätten sich sogar die Spieler selbst um einen potenten Sponsor bemüht, sei damit aber beim AFVD auf Desinteresse gestoßen.
Es stelle sich auch die Frage, warum alle Vereine, wie er (Hanselmann) finde, eine sehr hohe Lizenzgebühr zahlen, wenn dann zusätzlich noch eine Eigenbeteiligung auf Aktive zukommt. Auch eine Aufstellung wäre interessant, wohin diese Gelder fließen, denn den Spielern kämen diese nicht zugute. Als Beispiel führt Hanselmann an, dass er 2007 bei der Sportförderkompanie der Bundeswehr war. Als diese vom AFVD wissen wollte, wofür die Fördergelder für Hanselmann im Verband verwendet werden, hätte ihn dieser nach einem Jahr wieder aus der Sportförderung genommen. Seither hätte diese Förderung kein Spieler mehr bekommen.
Abschließend erteilte er den Verband den Rat. Dinge die er sich nicht leisten kann, soll er auch nicht machen. Dann muss dieser halt einige Sachen streichen und ist nicht überall vertreten. Vielleicht sollte man auch nicht First Class auf Verbandskosten zu den World Games fliegen, wenn Football dort nicht mal vertreten ist.
Alle Jahre wieder
Interessant an der Kritik ist neben der Person Hanselmann auch der Zeitpunkt der Unmutsäußerung. Vor drei Jahren, kurz vor der WM 2011 in Österreich, übte Vater Martin Hanselmann, gemeinsam mit seinem damaligen Verein Düsseldorf Panther, scharfe Kritik am AFVD, die man in Folge allerdings wegen veritablen Informationsdefiziten in weiten Teilen relativieren bzw. zurücknehmen musste.
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