Beim Dragons Nachwuchs scheint der Wurm drinnen zu sein. Vor drei Jahren noch waren die Drachen beim Nachwuchs das Top-Team, zuletzt gewann man aber keine Titel mehr, heuer bislang in sechs Spielwochen nur ein einziges Spiel. Und das gegen Budapest. Gegen die Erzrivalen aus Wien und Tirol setzte es vor dem heutigen Samstag in sieben Spielen sieben Niederlagen, die Niederlagen Nummer acht und neun im Jahre 2009 sollten folgen.

Nach dem Schülerspiel, welches die Vikings dominierten und mit 57:7 deutlich für sich entschieden, traten die Junioren zum Retourspiel an. Das Hinspiel gewannen die Wikinger auf der Simmeringer Raveline mit 21:2, die Dragons hofften in ihrer alten Heimat Happyland (Klosterneuburg) den ersten Sieg gegen ein Ö-Team einfahren zu können.

Erfreulich das Zuschauerinteresse. Im nun von einem Hotel gut versteckten Happyland fanden sich rund 400 Fans ein, darunter auch viele Anhänger der Gäste in Violett.

Das Spiel entwickelte sich zunächst zu der zu erwartenden Defense-Schlacht. Die Dragons schafften ein Turnover nach einem Fumble von dem ansonsten stark spielenden Laurinho Walch, ihre Offense konnte aber keine Akzente setzen. Was man im ersten Viertel, welches ohne score zu Ende ging, bereits sah, waren unkonzentriert wirkende Wikinger, die sich in Folge viele Strafen wegen personal fouls einhandeln sollten.

Allemal sehenswert war der erste Touchdown in diesem Spiel durch Stefan Holzinger. Ein big play, der ansonsten gut bei der Dragons Defense aufgehobenen Vikings Offense. Nach einem kurzen Pass nutzte Holzinger zwei saubere Vorblocks und gelang über 65 yards in die Drachen Endzone, Christopher Kappel kickte sicher zum 7:0 aus violetter Sicht.

Die Vikings vergaben die Chance auf weitere Punkte kurz vor der Halbzeit nach einem Fieldgoal Fake, der in einem nicht kompletten Pass endete. Die drei Punkte hätte der Vikings Kicker wohl gerne auf sein Kappel genommen, die Coaches entschieden sich aber für den Fake und am Ende – wo man bekanntlich immer gescheiter ist – für die falsche Option.

Auch nach dem Pausentee war die Verteidigung bei beiden Mannschaften die dominierende Einheit. Bei 4th & goal der Vikings an der Dragons 10 ließ man aber den Kicker dann tatsächlich ran. Christopher Kappel bedankte sich mit einem 27yard kick zum 0:10.  

Erfolgloses Laufspiel
Die Dragons versuchten es häufig über Läufe und da wiederum oftmals durch die Mitte. Runningback Rene Verhoeven, der die meisten carries bekam, stand da aber ebenso wie seine Kollegen Markus Laaber und Jan Blanco meist auf verlorenem Posten. Durch die Luft klappte ebenfalls nicht viel, wirklich großen Raumgewinn für die Dragons erzielten in der Regel die Vikings – eben durch Strafen.

Bestraft wurde dann ein schlechter Pass von Dragons Quarterback David Bründl durch Vikings DB Benjamin Bubik, der einen pick über 44 yards in die Dragons Endzone zum 0:16 retournierte – Kappel setzte einen PAT Kick zum 0:17 drauf.

Auch im letzten Spielabschnitt ging der penalty-Reigen gegen die Vikings weiter. Die Dragons hatten da ihre beste Phase, arbeiteten sich bis zur 1 yard Linie der Vikings vor. Vier (!) Quarterback sneaks später kassierten die Vikings Junioren ihren ersten Touchdown in der laufenden Saison durch David Bründl. 6:17 – der PAT wurde geblockt.

Die Wikinger machten sich weiter das Leben schwerer, als es hätte sein müssen. Ein wunderschöner Touchdown von Manuel Thaller wurde wegen eines holdings aberkannt, so lag es an Christopher Kappel mit einem 35-yards Fieldgoal den verdienten Endstand von 6:20 herzustellen. Zum Mann des Spiels avancierte Benjamnin Bubik, dem kurz vor Spielende seine weitere Interception gelang.

Fazit
Zwei ganz starke Verteidigungsreihen, die jeweils nur einen Touchdown zuließen und eine Vikings Offense, die reicher an Möglichkeiten und Varianten als der Gegner sich präsentierte. Ohne ihrer Defense (6 Punkte) und dem starken Fuß von Kappel (8 Punkte) wäre das Spiel allerdings bei 6:6 in die Overtime gegangen. Hypothetisch. Faktisch werden es die Vikings im Halbfinale mit den wieder ganz starken Swarco Raiders zu tun bekommen (sollten diese auch die Graz Giants schlagen), die in der B-Gruppe Schützenfeste feierten (drei Spiele – 161:2 Punkte). Die Dragons sind dem Finale deshalb sehr nahe, weil sie im Semifinale auf die bislang sieglosen Budapest Wolves treffen werden. Wo, das wird sich am kommenden Samstag entscheiden. Die Wolves müssten aber schon ein 0:21 aus dem Hinspiel gegen die Korneuburger gutmachen, um Heimrecht genießen zu können.

Junioren
Danube Dragons vs. Raiffeisen Vikings 6:20
(0:0/0:7/0:10/6:3)
10. Oktober 09 | 15:00
Happyland | Klosterneuburg

Schüler
Danube Dragons vs. Raiffeisen Vikings 7:57
(0:0/0:21/7:12/0:24)
10. Oktober 09 | 12:30
Happyland | Klosterneuburg

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