Es mehren sich Anzeichen dafür, dass die WM-Vorbereitung bei der deutschen Nationalmannschaft derzeit suboptimal verläuft. Gerüchte auf Social Media-Plattformen über einen drohenden Spielerstreik, die sind wohl mit einer gewissen Absicht gestreut worden, aber dass mit den Düsseldorf Panther nun gerade einer der ältesten und renommiertesten Vereine Deutschlands als erster scharfe Kritik am Verband öffentlich ausübt, das kann man als schlechtes Zeichen für den Europameister werten. Denn die Form der Schelte ist so direkt wie unmissverständlich: Man werfe auf der einen Seite das Geld aus dem Fenster, auf der anderen Seite gäbe es keines für eine ordentliche Vorbereitung. Allerdings geht der Rundumschlag auch einiger Maßen daneben.
Roster „revealed“
Zwar wird der endgültigen 45-Mann-Kader vom deutschen Verband erst drei Tage vor dem ersten Spiel gegen Mexiko bekanntgeben, die Düsseldorfer enthüllten aber heute, dass sie hinter dem GFL-Spitzenreiter Kiel Baltic Hurricanes, der acht Akteure nach Österreich schicken soll, mit sieben Nationalspielern das zweitgrößte Kontingent der deutschen Nationalmannschaft stellen würden. Demnach wären Defensive Back Steve Nzeocha und Defense Liner Pascal Hohenberg als Nationalmannschafts-Newcomer, dazu die Offensive Lineman Hannes Irmer und Raphael Llanos-Farfan, Tight End Alexej Mittendorf und die beiden Wide Receiver Niklas Römer und Dominic Hanselmann beim Turnier dabei. Und für die wittern die Panther keine guten Bedingungen vor und während der WM.
Während die sieben anderen an der WM beteiligten Teams bereits mitten in ihren Vorbereitungscamps stecken, müsse der Europameister mit je zwei Trainingseinheiten nächsten Dienstag und Mittwoch auskommen, so die Düsseldorfer in einer Aussendung. Die deutsche Mannschaft absolvierte im März ein Testspiel gegen Italien, welches darin nicht erwähnt wird.

Angeblich sei kein Geld für eine längere Vorbereitung vorhanden. Zudem sei – ebenfalls mit den zu hohen Kosten begründet – die ärztliche Betreuung für das AFVD-Team  gestrichen worden. „Das ist angesichts der ungeheuren Belastung kaum zu verantworten“, wird Panther-Cheftrainer Martin Hanselmann hinsichtlich der kommenden vier Spiele in Innsbruck und Wien zitiert. 

Teurer Bär?
Weiters heißt es in der Aussendung: »Noch unverständlicher werden die Sparmaßnahmen des AFVD für die Panther mit Blick darauf, dass das Team andererseits in Innsbruck im Vier-Sterne-Hotel ‚Grauer Bär‘, einer der teuersten Herbergen der gesamten Region, untergebracht ist. Zudem soll der deutsche Verband angeblich eine „Produktionskostenbeteiligung“ an Eurosport2 zahlen, damit der nur im Kabel empfangbare Spartensender die deutschen Spiele im Bezahlfernsehen überträgt.«
Spätestens beim Hotel schießt Düsseldorf offensichtlich über das Ziel hinaus. Im „Grauen Bär“ sind die Teams der USA und Deutschland untergebracht. Die Kosten für die Teilnehmer trägt, wie bei einer WM üblich, der Veranstalter. Also in dem Fall der AFBÖ, der das Hotel auch ausgesucht hat. Damit hatte der AFVD nichts zu tun, wie auch AFBÖ-Präsident Michael Eschlböck bestätigte, den es im Übrigen nicht wundert, dass die Kritik ausgerechnet aus der Ecke kommt. „Herr Hanselmann führt seit Jahren einen Kleinkrieg mit dem AFVD und seinem Präsidenten Huber. Er könnte damit wenigstens während der WM mal aufhören. Dass die deutsche Mannschaft im Hotel „Grauer Bär“ untergebracht ist, ist richtig. Die Kosten tragen allerdings wir als Veranstalter und nicht der AFVD.“, so Eschlböck, der sich über den Teil der Aussendung nur wundern konnte.
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