Die Düsseldorfer bemängelten in einer Aussendung gestern die schlechte Vorbereitung, die gestrichene ärztliche Betreuung, TV-Kosten und die teure Unterkunft des Teams.

Der deutsche Verband reagierte heute darauf und widerspricht den Panthern in allen Punkten. Es gäbe sehr wohl ärztliche Betreuung, Eurosport2 trage die Produktionskosten selbst und der AFVD zahlt, wie alle Teilnehmer, eine Pauschale für die Unterkunft, auf dessen Auswahl er selbst keinen Einfluss hat, da den Großteil der Kosten der AFBÖ trägt. Das bestätigte gestern bereits AFBÖ-Präsident Michael Eschlböck.

Die Aussendung des AFVD:

Es ist durchaus zutreffend, dass der AFVD bei der Entsendung seiner Nationalmannschaft mit Budgetzwängen konfrontiert wird. Wir mussten allein im Mai an den Weltverband IFAF für die WM Teilnahme insgesamt 18.000 EUR überweisen. Da gleichzeitig die IFAF aufgrund ihres Reglement jegliches Sponsoring auf der Kleidung unserer Nationalmannschaft verbietet und bis letzte Woche auch keine Fernsehübertragung der deutschen Spiele gegen Mexiko, USA und Australien gesichert war, fällt der Verkauf von Sponsoring als Einnahmequelle weg, so dass der AFVD seine Nationalmannschaft aus Eigenmitteln finanzieren muss.

Trotzdem ist es uns gelungen, eine Delegation von 62 Personen für die WM zusammenzustellen und auch für die WM-Kampagne einen großen fünfstelligen Betrag aufzubringen.

Umso erstaunter ist man dann als Präsidium, wenn ein Verein, der zudem noch von einem ehemaligen AFVD Bundestrainer betreut wird, – ohne vorherige Rücksprache mit dem Präsidium oder mit Herrn Dalkowski als Sprecher der Bundesligisten oder unseren Leistungssportdirektor Marshall Happer – Dinge in die Welt setzt, die falsch sind, unzutreffend und in ihrem Duktus auch für den AFVD nicht vorteilhaft.

Wenn uns der Verein vor dem Versand der Presseerklärung kontaktiert hätten, hätten wir ihm folgende Auskünfte erteilen können:

1.
Das Team wird durch einen Physiotherapeuten und eine Ärztin, die gleichzeitig Physiotherapeutin ist, medizinisch betreut. Richtig ist, dass der zweite Mannschaftsarzt nicht mitfährt. Da vor Ort bei den Spielen Seitens des Veranstalters ein Unfallmediziner vorgehalten wird, erschien es der Teamleitung vertretbar, nur mit einer Ärztin, anstatt mit zwei Ärzten zu reisen.

2.   
Dem AFVD ist es gelungen, mit Unterstützung des AFBÖ und des ORF so zu verhandeln, dass der AFVD keine Kosten zu tragen hat. Die Produktionskosten für die deutschen Spieler bei der WM 2011 übernimmt vollständig EUROSPORT2 selbst. Es ist bedauerlich, dass dieser Fakt mangels Nachfrage nicht gewürdigt wird und stattdessen das Gegenteil behauptet wird.

3.
Die Hotelunterkunft in Österreich wird durch den AFBÖ organisiert. Wir haben auf die Unterkunft keinen Einfluss. Der AFVD zahlt einmalig über den Weltverband eine Gebühr von 10.000 EUR, die z. T. für Unterkünfte verwendet wird. Das Gros der Kosten trägt freundlicherweise der AFBÖ als Ausrichter. Eine Regelung, die auch bei der EM 2010 in Deutschland Anwendung fand. Dort bezahlte das EM-OK weitgehend die Übernachtungs- und Unterbringungskosten der sechs Teilnehmernationen.

4.
Es war der dringende Wunsch der GFL-Vereine, die Spieler nicht durch ein zusätzliches langes Trainingslager mitten in der Saison zusätzlich zu belasten. Stattdessen wurden dann die Vorbereitung auf zwei Maßnahmen aufgeteilt, eben ein Vorbereitungsspiel mit Trainingslager im März und jetzt eine  Zusammenkunft kurz vor Abfahrt. Im Gegensatz zu USA, Mexiko, Japan, Kanada und Australien verfügt der AFVD über eine über Jahre hinweg eingespielte Nationalmannschaft, so dass bestimmte Elemente der Team-Bildung, die diese Nationen brauchen, bei unserer Nationalmannschaft entfallen können. Wir stellen die Mannschaft nicht alle vier Jahre neu zusammen, sondern unterhalten einen kontinuierlichen Trainings- und Wettkampfbetrieb. Dass der AFBÖ für eine Heim-WM noch zusätzlich Ressourcen aufwenden, ist nicht überraschend.

Natürlich gibt es Budgetzwänge. Die gibt es überall. Die Gestaltung des Budgets ist mit der sportlichen Leitung und dem Trainerstab abgestimmt. Das man immer auch mehr machen kann, ist auch klar. Aber der AFVD spielt bei der WM weder mit der Gesundheit seiner Spieler, noch verpulvert er Gelder für Fernsehpräsenz auf EUROSPORT2.

Christian Piwarz
Pressesprecher
American Football Verband Deutschland e.V.
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