Fix ist in der Playoff Woche nie etwas, denn jedes Team wird hochmotiviert ins Spiel gehen, denn Playoff-Time ist jene Zeit, für die man nahezu ein Jahr lang trainiert hat. Hier meine Reihung der vier Halbfinalisten.

1. Budapest Hurricanes ()
Bei den Canes gibt es keine Pflichtsiege, denn die Ungarn gewannen meistens entspannt und hinterlassen stets den Eindruck, als würde kein Druck auf ihren Schultern lasten. Ihre Scores zu Hause sind allerdings weit höher als jene on the road. Zwar verlor Budapest ein Spiel gegen die Emser, mit ihrer Offense sind die Ungarn aber eine Scoring Maschine. Die Spiele gegen die Red Lions Hall, Styrian Bears und Alpin Hammers gewann man konsequent. Amstetten wurde auch klar geschlagen, aber die Thunder waren die einzigen, die richtig Punkte auf das ungarische Scorboard brachten.

Auch wenn ich in der FA-Redaktion dafür gescholten wurde, bin ich von einem Playoff-Sieg der Canes im Umdaschdome nicht  überzeugt. Die Thunder scoren und sie scoren kontinuierlich. Eine Offense, die in einem Viertel mehr als drei Touchdowns bringt, sollte bei jedem Defense Coach die Alarmglocken läuten lassen.  Darum sind die Schnitzelländer für die Canes an diesem Wochenende kein „fertig geklopftes Schnitzel“. Budapest kann dieses Spiel natürlich gewinnen, aber auch die Thunder haben hier ein realistische Chance.

2. Cineplexx Blue Devils ()
In der CEFL und  im EFAF Cup haben sich die Vorarlberger mit einer knappen Niederlage gegen Grenoble, aber eben auch mit einer Serie von (in der Deutlichkeit) doch überraschenden Niederlagen gegen Ljubljana und Budapest (Wolves), einer kuriosen spanischen Spielverweigerung und einer zumindest ebenso merkwürdig anmutenden Spielabsage hervor getan. Dass es in Österreich auch regnet, das ist ja nun nichts allzu Neues. Dass die Emser zur Wochenmitte die Flinte ins Korn werfen und keine Ersatzspielstätte finden konnten, das hat man auch schon anders erlebt. Der letzte Auftritt in Zagreb (28:27 gegen die Patriots), gibt auch eher Anlass zur Sorge als zur Zuversicht.

In der Division 2 präsentierten die Blue Devils sich allerdings durchwegs pflegeleicht und gingen auf ihr Ziel, den Aufstieg in die nächsthöchste Klasse, bislang ohne Umwege zu. Kein Team vermochte dem Vorarlberger Offensiv-Charme zu widerstehen, auch der vermeintlich stärkste Gegner aus Budapest (Hurricanes) nicht. Mit einer Perfect Season geht es nun in die Postseason gegen die Alpin Hammers. Ein Pflichtsieg sollte man meinen, aber wer weiß?! Das westlichste Football Team hat sich ja schon des Öfteren mit Überraschungen hervorgetan. Positiv, wie auch negativ.

3. Amstetten Thunder (↑)
Licht und Schatten im Umdasch Dome. Unter dem Kanadier Gavin Lake klappte es in St. Pölten nicht so recht, doch auch Tony Simmons hatte anfangs seine Probleme mit den Thunder. Vom NFL Know How sah man zumindest offensiv einiges durchscheinen. Defensiv sind die Thunder schlechter geworden und das sogar massiv. Dies wird gerne durch die offensive Angriffsstärke verdeckt, da wird oft ein TD nach dem anderen gemacht, den Ball des Gegners bekommt man aber meist durch die Fehler der anderen Seite und nicht durch die eigene Defense Leistung. Gegen Budapest muss die Defensive der Amstettener aufwachen. Chancen gegen die Canes hat man, auch wenn diese nach eigenen Aussagen nur bei 20 Prozent liegt, denke ich, dass diese in Wahrheit wesentlich höher sind. Für Budapest zwar nominell ein „Heimspiel“, trotzdem wird in Amstetten gespielt und on the road ist Budapest eben keine solche Scoring Maschine. Um zu gewinnen sollte für die Thunder nur noch dieses alte Football Mantra gelten: „Offense wins games, defense wins championships“.

4. Alpin Hammers Schwaz () 
Ups, da sind die Hammers! Da rutschen die Schwazer ins Playoff. Nicht aus eigener Kraft, aber mit tatkräftiger Mithilfe der Red Lions und Blue Devils, mag man denken. Näher betrachtet schenkten sich, im negativen Sinne, weder die Hammers noch die Löwen etwas in dieser Saison. Bei etwas mehr Distanz waren die Hammers dann doch das bessere Team, gewannen auch das direkte Duell. Man verlor gegen die Bears (!) und war von der Niederlage in Amstetten überrascht. Die Red Lions hatte man dann aber im Sack und gegen Budapest hielt man zumindest defensiv dagegen. Gegen die Blue Devils siehst hier anders aus, hier spricht viel für die Emser. Vielleicht schaffte es ja Coach Tara seinen Import mit dieser Grubenhunt-Extravaganza endlich zu „wecken“  und seinen schnellen Quarterback über die LOS zu bringen. Dann, vermutlich aber nur dann, ist auch ein Sieg gegen die Teufel möglich.

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