Private und berufliche Gründe sollen für den Split verantwortlich sein. Football-Austria.com weiß hier mehr.
Es hat sich schon im Laufe der Saison angekündigt. Die Devils traten vor allem in der Defense mit hochkarätigen Legionären an, hatten sich als Ziel das Erreichen des Finales, die Austrian Bowl, gesteckt. Davon war man am Ende meilenweit entfernt. Einzig und alleine die Black Lions konnte man zwei Mal besiegen, gegen Vikings, Raiders & Giants verlor man zwar manchmal nur knapp, aber man verlor. Unzufriedenheit machte sich breit – mit diesem Spielermaterial muß doch mehr drinnen sein!?

Lasterhaftes Leben und der liebe Gott
Doch vor allem bei einem Neuzugang griff man deutlich daneben. Quarterback Gary Brashears, am Papier und Foto ein Mischung aus Superman und Tom Cruise, entpuppte sich dann in Wahrheit als leicht neurotischer und fahriger Tom Waits, abgebrannt im Bregenzer Casino. Nicht wirklich unsympathisch, allerdings als Spielmacher unbrauchbar.

Brashears erhielt Rückendeckung von Anzevino, der gleichzeitig versuchte den QB auf den richtigen Weg zu führen. Ron Anzevino ist tiefgläubig und der Auffassung, daß man mit Gottes Hilfe auch solche Probleme lösen kann. Ein Trugschluss und gefundenes Fressen für den gerissenen Brashears, der Läuterung versprach und dabei weiter ungeniert seinen Lastern frönte. Nicht selten wurde er noch spät in der Nacht, vor einem Spiel, in Bars mit seinen Freunden Stolichnaya und Roter Bulle beim ‚Konditionstraining‘ beobachtet.

Beschwerden blieben ohne Reaktion
Das erste Aufbegehren gegen Brashears‘ Rolle im Team kam vom besten Import der Devils im vergangenen Jahr – Lionell Pieh. Nachdem Brashears bereits einige Spiele in den Sand gesetzt hatte, erhob Pieh bei Anzevino Anspruch auf die Quarterback Position. Vergebens, Anzevino ließ sich nicht beirren, hielt an Brashears fest. Vermutlich der Moment, wo der Coach das Vertrauen beim Präsidium verlor. Zumindest ihr Präsident hätte Pieh gerne ein Spiel lang als QB gesehen.

Auch bei den österreichischen Spielern machte sich langsam Unmut breit. Die Eskapaden des Spielmachers blieben natürlich nicht unentdeckt, waren zeitweise sogar Gesprächsthema Nummer 1 bei den Devils, dazu ließ auch das soziale Verhalten von Brashears manchmal zu wünschen übrig. Nach einem Heimmatch verschwand er meistens als erster von allen, zu feiern gab es ja selten etwas.

Doch hören wir auf damit einen, oder zweien die Schuld für eine verkorkste Saison zu geben. Es gab sicher noch mehr Gründe für das schlechte Abschneiden der Emser in der letzten Saison. Gary Brashears ist ein dummer Bub, der sich durch Maßlosigkeit und Disziplinlosigkeit um ein echte Karriere als Sportler gebracht hat. Das nicht in Österreich, sondern bereits zu vor in den Staaten, wo er als Problemkind galt und immer noch gilt. Ron Anzevino ist ein ehrlicher und guter Mann, wahrscheinlich auch ein sehr guter Footballtrainer. Er hat die falschen Entscheidungen getroffen, daher wird sein dreijähriger Vertrag nun halbiert. Wegen privaten und beruflichen Gründen.

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