Eine Schrecksekunde gab es schon vor der Partie, denn mit Jakeb Sullivan meldete sich der etatmäßige Quarterback der Hessen kurzfristig erkrankt ab, sein Vertreter hieß Lars Heidrich. Der warf nach nur 90 Sekunden direkt seinen zweiten Versuch in die Arme des Heimteams, was aber ohne größere Folgen blieb.

Erst nach knapp sechs Minuten war Köln durch ein Fieldgoal zum 3:0 erfolgreich. Frankfurt konnte durch Kicker Ryan Rimmler ausgleichen, der in einer kämpferischen aber spielerisch schwachen Begegnung die Nerven behielt. Besser wurde die Partie auch im zweiten Quarter nicht, aber Tight End Kevin Mwamba fing einen präzisen Pass von Heidrich zum Touchdown, so dass es mit einem 3:10 (PAT Rimmler) in die Pause ging.

Die Fans sahen auch nach der Pause kein wirklich gutes Match

Nur das Fieldgoal durch Rimmler brachte zunächst Punkte auf die Galaxy-Habenseite. Highlight in diesem Abschnitt war die Interception durch Frankfurts No. 5, Jamalcolm Liggins, der das Ei in die Endzone trug, Galaxy damit auf 3:19 davonzog. Die Offensive aus Köln fand auch im Schlussabschnitt nicht statt, die Punkte der Kölner resultierten nicht aus gelungenen Spielzügen, sondern aus Fehlern nach Abstimmungsproblemen des Teams von Thomas Kösling. So auch das 9:19 im Anschluss an eine Interception mit abschließendem Touchdown.

Kein anderer als Rimmler sorgte für die endgültige Entscheidung zugunsten von Galaxy, der einen weiteren Fieldgoal-Versuch erfolgreich zum Endstand von 9:22 drei Minuten vor Spielende zwischen die Stangen brachte. Als Tony Anderson nach dem Two-Minute-Warning eine Interception fing, rissen die Lilanen die Hände in die Höhe, nahmen wichtige Punkte fürs Erreichen der Playoffs mit auf den Heimweg.

So sah es auch ein zufriedener Cheftrainer Kösling: „Toll, wie die Jungs den kurzfristigen Unwägbarkeiten trotzten, jeder versuchte dem anderen zu helfen. Kompliment an unseren Neuen Dejion Lynch zum Debüt, dem man seine Europa-Erfahrungen anmerkt, top Einstand von ihm!“

ELF WEEK 11

Cologne Centurions (3-7) vs. Frankfurt Galaxy (8-1) 9:22
(3:3/0:7/0:9/6:3)
» Spielstatistiken
SA 12. August 2023 17:00 Uhr · Südstadion Köln


Vorschau: Cologne Centurions empfangen Frankfurt Galaxy

Die einwöchige Spielpause hat dem Galaxy-Team und seinen Verantwortlichen sichtlich gutgetan. Während einige Akteure bei kurzen Trips durch Europa die Seele baumeln ließen, versuchten andere als Gäste in artfremden Sportarten mit viel PS zu chillen

Anfang dieser Woche konnte Frankfurts Cheftrainer Thomas Kösling seine ausgeruhten Spieler wieder im Training begrüßen. Einige Rückkehrer aus einer Verletzung waren ebenso dabei wie ein paar neue Gesichter, die für den Rest der Hauptrunde den Kader in der Breite verstärken sollen.

Die prominenteste Veränderung fand in der Defensive statt. Mit Dejion Lynch fand ein neuer Cornerback den Weg an den Main, er löste seinen Landsmann Berdale Robins ab, den es zurück in seine amerikanische Heimat zieht.

Lynch verfügt über gute Referenzen in Europa, er gab schon Kostproben seines Könnens in Finnland, Italien und zuletzt auch in Deutschland ab. Dort agierte er 2022 zuletzt für die Cologne Crocodiles, die dank seiner Leistung zum ersten Male nach vielen Jahren das Halbfinale der German Football League (GFL) erreichten. Nun führt ihn sein Weg ausgerechnet im ersten Spiel zurück in die Domstadt, auch wenn der Gegner dann der Lokalrivale von den Centurions ist.

Kösling freut sich sehr, den 26-jährigen nun für den Rest der Saison in seinen Reihen begrüßen zu können: „Ich bin mit Dejion schon länger in Kontakt. Jetzt hat es endlich geklappt, er wird uns sicherlich nochmals ein Stück nach vorn bringen. Überall, wo er gespielt hat, ist er durch sein großes Engagement aufgefallen. Wir sehen ab sofort in Frankfurt einen weiteren großartigen Spieler für unsere Abwehr.“

Sein Debut ist für den kommenden Samstag (Kick-off 17.00 Uhr) geplant, wenn Galaxy auf den ewigen Rivalen vom Rhein trifft, den man in den bisherigen gemeinsamen Jahren in der Liga immer bezwingen konnte. Diese liebgewordene Tradition möchten Kösling und Co. gern fortsetzen. Sie sind aber gewarnt, da man im Hinspiel am Bornheimer Hang bis in Halbzeit zwei zurücklag, im Endspurt noch nach hartem Kampf mit 33:22 siegte.

In Köln wird Galaxy von einem „angeschlagenen Boxer“ erwartet, der um seine kleine Restchance für die Playoffs kämpfen wird, nachdem zuletzt das Match in Hamburg auch in der Schlussphase erst verloren ging, und die Partie nach langer eigener Führung noch 14:18 endete.

Das könnte auf Konditions- beziehungsweise Konzentrationsschwächen im Kader der Centurions hinweisen, wenn man solch enge Spiele immer in der Schlussphase hergibt. Sie sind somit das Gegenteil zur Last-Second-Galaxy, die in der zweiten Hälfte oft genug die Eisen aus dem Feuer holte und nervenstark fast verloren geglaubte Begegnungen umbog.

Eines ist klar: Frankfurt will den achten Sieg in Folge. Galaxy geht in die Partie im Kölner Südstadion als klarer Favorit, um in den danach letzten drei Spielen den Playoff-Einzug klarzumachen, und um dabei aber nicht auf fremde Hilfe angewiesen zu sein.

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