Startklare Black Lions

Fokussiert und voller Tatendrang gingen die Spieler der Carinthian Black Lions in das erste Europacupspiel der Vereinsgeschichte. Aufgrund des Limits von drei Amerikanern bei EFAF Spielen mussten bei den Black Lions drei der sechs US-Boys zusehen. QB Luke Dugan, CB Ryan Mace sowie OL Eric Ludwig agierten als Coaches an der Sideline. Statt Dugan startete Mario Wankmüller als Quarterback.

Loslegen wie die Feuerwehr

Das wurde als Ziel ausgegeben und auch von der Mannschaft beherzigt. Zunächst erlief Runningback Steve Silva Yards um Yards Richtung Endzone. Knapp vor dieser konnte jedoch die Verteidigung des tschechischen Serienmeisters den Amerikaner dreimal in Folge stoppen und ein Turnover on downs erzwingen. Das Angriffsrecht wechselte, jedoch nur für einen Spielzug. Die Defense der Black Lions konnte bereits im ersten Spielzug der Gastgeber einen Fumble des Prager Runningbacks Michal Formanek erzwingen. Den Fumble sicherte Lance Gray. Der bekam gleich darauf die Chance als Runningback und erlief gleich aus 11 Yards Entfernung den ersten Touchdown des Spieles. Der Extrapunkt wurde geblockt.

In der Anfangsphase dominierte die Defense der Kärntner und stellte ihren Gegner vor große Probleme Yards zu machen. Weitaus produktiver die andere Offense. Sie bekamen den Ball und dann ging es gleich ab durch die Mitte zur 0:13-Führung (PAT good). Steve Silva war mit einem 57-Yards-Lauf zur Stelle.

Interception – Fumble Spiel

Den doch überraschend schnellen Rückstand versuchten die Gastgeber nun aufzuholen. Vor allem mit Passspiel mit ihrem QB Libor Navratil. Zunächst ohne Erfolg, da Navratil den Ball genau in die Arme des Kärntner Verteidigers Florian Hueter warf. Die sehr gute Ausgangsposition wurde mit einem Fumble der Südösterreicher zunichte gemacht. Das selbe Spiel wiederholte sich gleich noch mal: der Quarterback der Prager wirft erneut zu einem Abwehrspieler, diesmal war es Lance Gray, der eine überragende Partie in der Defense spielte. Doch erneut wurde darauf hin dem Ballträger (erneut Gray – er süpielte auch in der Offense) der Ball aus der Hand geschlagen.

Die Prager punkten erstmals

Der Ballbesitz, der auch die Gastgeber auf das Scoreboard bringen sollte, begann an der eigenen 31-Yards-Linie. Da das Passspiel bisher noch nicht wirklich effektiv war begann man mit angesagten Läufen, in denen der Spielmacher selbst den Ball behielt. In einem dritten Versuch konnte er sich mit viel Glück von einem Tackle durch Denis Pecar befreien. Nach einem schnellen Pass auf die Jan Gabriel war man bereits an der gegnerischen 14-Yards-Linie. Ein Yard vor der Endzone war man angelangt als der nächste schnelle Pass von Ales Danhel gefangen wurde. In höchster Not wurde die Kämpfernatur der schwarzen Löwen zum Leben erweckt. Es gab kein Durchkommen, ein Team Tackle im zweiten Versuch sowie im dritten Versuch erwischte Bernd Leitsoni den Ballträger gar für einen Raumverlust von drei Yards. Die Gastgeber mussten ein Fieldgoal versuchen und stellten damit den Halbzeitstand von 3:13 her.

Prager übernehmen Kontrolle

Die Hitze und die fehlende Tiefe im Roster der Black Lions machte sich zu Beginn der zweiten Halbzeit immer stärker bemerkbar. Zusätzlich konnte sich nun der Spielmacher der Gastgeber immer besser in Szene setzen. Die Angriffsserie endete mit einem 3-Yards-Touchdown-Pass auf Tight End Jan Dundacek. Nach dem verwandelten Extrapunkt waren die Tschechen auf drei Punkte rangekommen. Die Defense der Mannen aus dem ‚Paris des Ostens‘ übernahmen nun immer stärker das Kommando. Das Passspiel der Black Lions war nicht vorhanden, die Abstimmung zwischen Quarterback Mario Wankmüller und seinen Receivern schlecht. Als man doch noch zum Werfen ansetzen wollte wurde Wankmüller von einem ungeblockten Spieler umgerissen – ein Fumble, den Pavel Poriz bis an die 11-Yard-Linie der Gäste trug. Ein Pass von Quarterback Navratil auf Jan Hlavaty und die Gastgeber gingen erstmals Führung.

Fehlerteufel made in Kärnten

Auf den Rückstand wurde vor allem mit Unkonzentriertheit und Hektik reagiert. Ein Fumble beim Snap und vermeidbare Strafen. Nach einem eigenen Timeout lies man sich zuviel Zeit. Statt einen vierten Versuch und zehn Yards ging man nochmals fünf Yards zurück. Dieser ging durch einen Lauf von Steve Silva, der den Ball direkt erhalten hatte, auch auf und erreichte auch die nötigen Yards. Zu früh gefreut: Holding! Der zweite Versuch klappte nicht und das Spiel war praktisch entschieden. Die Hausherren liefen dreimal um möglichst viel Zeit von der Uhr zu nehmen. In Folge vertraute man den, bis dahin souverän agierenden, Special Team den Ball zu punten. Souverän – nur bis zu diesem Zeitpunkt. Der Punt wurde von Florian Hueter geblockt und von Ramon Abdel Azim Mohamed tief in der Platzhälfte des Gegners transportiert.

Runningback Steve Silva spielte nun Quarterback. Obwohl er viel Zeit hatte bei seinen Pässen, war es ihm nicht mehr möglich eine Lücke in der Defense zu finden. Das Spiel ging zu Ende.

Stimmen zum Spiel

Manfred Mocher, Präsident Carinthian Black Lions
‚Ich muss unserer Mannschaft gratulieren, obwohl ich ein bisschen enttäuscht bin, weil wir es eigentlich hätten machen können, den ersten internationalen Erfolg der Black Lions einfahren können. Wir haben eine sehr junge Mannschaft, die international noch nicht so erfahren ist und wir haben uns trotzdem hier großartig geschlagen gegen ein europäisches Top 20 Team.‘

Mario Wankmüller, Quarterback Carinthian Black Lions
‚Wir haben am Anfang mit den Runs gut gespielt, waren dann aber durch die Fumbles und durch den Wechsel des Quarterbacks sehr eingeschränkt weil wir zu wenig Training hatten. Durch die Hitze hat sich noch mehr unsere geringe Spieleranzahl bemerkbar gemacht. Durch eine Verletzung konnte ich einige Zeit nicht trainieren‘

Martin Kocián, Headcoach Prague Lions
‚Ein verrücktes Spiel, unsere Abwehr war furchtbar am Anfang, nach ein paar Anpassungen konnten wir unseren Gegner stoppen. Wir erzielten in weiterer Folge zwei Touchdowns sowie ein Field Goal und das war genug heute.‘

Fazit

Ein sehr gutes Spiel für die Europacup Debütanten aus Österreich, die das Spiel gewinnen hätten können. Die Prague Lions haben mehr Spieler gehabt und spielten eine fehlerfreie zweite Halbzeit. Von der Stärke her würde ich die Tschechen ungefähr im Mittelfeld der AFL sehen. Entschieden ist noch nichts in der EFAF Cup Gruppe D. Sollten alle drei Teams am Ende bei einer Bilanz von 1:1 stehen, entscheidet das bessere Punkteverhältnis. Wermutstropfen für die Lions: Bernd Leitsoni dürfte sich beim Spiel schwer verletzt haben (Knie), wie sich erst danach herausstellte. Nähres soll man Mitte der Woche wissen, da durchdie Schwellun

EFAF-Cup
Prag Lions vs. Carinthian Black Lions 17:13
(0:13/3:0/7:0/7:0)
28. April 07 | Kickoff 14:00
Prag
Referees: Olilla / Vondracek / Bartosek / Lair / Lehtinen / Valenta

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