Nach dem blamablen disziplinären Auftritt der Gladiators im SELAF-Heimmatch gegen Vukovi, gehen Headcoach Bill Moore und die ASVÖ Gladiators ab sofort getrennte Wege.

Nun ist er doch weg. Bill Moore flippte beim Match gegen Vukovi völlig aus, war kurz davor einen Schiedsrichter tätlich anzugreifen, tat das dann aber nicht, sondern rotierte vor ihm wie ein außer Kontrolle geratener menschlicher Helikopter, wurde folgerichtig vom Spiel ausgeschlossen und tritt nun als Trainer zurück.

Ich bin kein Maskottchen

"Mein Ausraster tut mir unglaublich leid", sagt Moore. "Was ich da getan und gesagt habe war nicht in Ordnung. Ich sah dem ganzen viel zu lang zu, wusste nicht ob ich der Headcoach bin oder nur ein geduldeter Gast in der Team Area. Ich hätte als Headcoach diese Situation in den Griff bekommen können und müssen, aber so war es eben nicht. Mir ist da klar geworden, dass ich in nicht mehr in der Lage bin Entscheidungen autonom zu treffen, Dinge klar zu stellen, so sie auch jeder versteht und sich daran hält. Ich bin kein Headcoach, sondern ein Maskottchen. Das brauche ich nicht. Daher habe ich mich dazu entschlossen, den Gladiators ab sofort nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Ich werde mir die Spiele von der Tribüne aus ansehen, das hat ja in Traun super geklappt, aber ich stehe dem Verein bis auf weiteres als Trainer nicht mehr zur Verfügung."

Manager Andreas Mayer reagiert darauf mit Selbstkritik. "Bill hat diese Entscheidung getroffen und wir nehmen sie zur Kenntnis. Was wir am Samstag gegen Vukovi aufgeführt haben war in der Form einfach letztklassig. Das war nicht Bill Moore alleine. Das wollen wir aber nicht sein, daher stellen wir gleich wieder ab. Wir haben uns an dem Tag selbst in eine Situation gebracht, wo wir nicht mehr Herr der Lage waren. Dadurch auch das Match verloren. Wenn wir Kritik an einer Schiedsrichterentscheidung anbrigen wollen, dann müssen wir uns die Form überlegen. Wir werden uns nun das Video anschauen von dem Match, und, sollten wir dann noch Zweifel daran haben, dass die Aufregung ungerechtfertigt war, unsere Beschwerden sachlich vorbringen."

Kamber is very sorry

Bernhard Kamber, der das ganze Spiel über interessanter Weise völlig ruhig blieb und selbst auch keine Strafe ausfasste, entschuldigte sich bei Commissioner Christian Steiner. Unmittelbar nach dem Match beschuldigte der Kärntner Steiner nämlich, dass er dieses Match mit Flags "zerrüttet" hätte. "Ich hab mir das Video angesehen. Hier lag ich falsch und dafür habe ich mich bei ihm entschuldigt. Was Christian Steiner gemacht hat war in Ordnung. Wir haben uns einfach als undisziplinierter Sauhaufen präsentiert und dafür die Rechnung bekommen", so Kamber ungewöhnlich selbstkritisch. 

Klare Worte findet Kamber über Bill Moore. "Wenn jemand nichts Vernünftiges mehr zu sagen hat, dann sollte er den Blödsinn nicht auch noch schreien. Ich mag Bill, aber das war daneben. Ich verstehe Emotionen, bin selbst kein Kind von Traurigkeit, aber ich hab im Spiel gemerkt was da grad passiert, daher bin ich auch so ruhig geblieben. Ich wusste wir nehmen uns gerade den Sieg weg und hab versucht die Leute unter Kontrolle zu bringen. Burgenländer sind eher cool, wenn sie aber mal in Rage geraten, dann sind sie nicht mehr zu stoppen. Es war mir nicht gegeben die Spieler davon abzuhalten das Match mit Strafen zu verlieren. Sie haben es jetzt auf die harte Tour gelernt und ich hoffe sie sind jetzt gescheiter."

Während diese und andere Geschichten ihren Lauf nehmen, zieht sich Bill Moore zurück. Moore war, bevor er nach Europa kam, u. A. einige Jahre Linebacker-Coach auf der Bowling Green University (NCAA Div I) und spielte mit seinem Team gegen Ball State, Ohio State oder Central Michigan in der Mid-American-Conference. Aber was ist das schon gegen Bernhard Kambers Wirtshausliga?

Freuen kann sich darüber nur einer. Derjenige, der das vorhersah, spart sich damit eine lange Radfahrt.

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