Eine von mehreren Auflagen des AFBÖ ist die Organisation und Durchführung von Freundschaftsspielen. Gemeinsam mit dem dritten Aspiranten, den Gmunden Rams, macht das Trio heute bereits einen wohlpräparierten Eindruck und könnte damit dieses erste Ziel für das kommende Jahr gemeinsam erreichen. Von unten kommt also einiges nach.
Für die Stallions war es bereits das zweite Vorbereitungsmatch. Nicht mitgezählt dabei der Auftritt gegen die Baden Bruins, der ebenso kurz wie schmerzvoll war. Die Stallhofener haben aus dem Knockout in Runde 1 gegen die Bruins nichts gelernt und wollen demnächst schon wieder gegen einen übermächtigen Gegner, die Carinthian Cowboys, aufs Feld laufen. Wenn das mal nicht wieder schief geht. Die Steirischen Sturschädel werden sich wohl davon nicht abbringen lassen und das ist auch gut so. Wenn sie alle paar Wochen ein wenig Haue brauchen, dann werden wir diese masochistische Ader auch entsprechend würdigen. G`sund bleiben und das Ziel nicht wegen solcher Auspeitschausflüge aus den Augen verlieren.
Mit den Gunners, welche dem EFAF-Cup Sieger Papa Joe’s Tyrolean Raiders freundschaftlich verbunden sind, fanden die Steirer an diesem Tag einen gleichwertigen Gegner. Die Schützen begreifen sich aber als völlig eigenständig und unabhängig von den Raiders. Von ihnen will man lernen, importiert Know-how, entleiht Fieldequipment und profitiert von den Agenden des österreichischen Meisters. Spielgemeinschaft gibt es aber keine. Das Interesse der Raiders am Weiterkommen der Gunners dürfte auch klar sein. Ein zweiter starker Tiroler Verein in Österreich käme ihnen langfristig nicht ungelegen. Wien, Sitz des AFBÖ unter der Dominanz der Vikings und Dragons mit Tiroler Beteiligung (Vizepräsident Gerwin Wichmann), würde dann weiter an Einfluß verlieren. Still und heimlich verfolgt hier Daniel Dieplinger einen smarten Plan. Ohne viel Aufregung und unter Auslassung jeglicher kritischer Ankündigungen erkämpften sich die Raiders im vergangenen Jahr zwei wichtige Titel. Dieplinger arbeitet ebenso seriös, wie konsequent und ehrgeizig als HC am zweiten Team der Raiders, welche sich heuer wohl die Challenge Bowl holen werden. Wenn man auch in Budapest tausende Zuschauer und über 70 Spieler hat, scheinen die Raiders2 allen anderen Teams der Division 2 derzeit einen Schritt voraus zu sein. Auch das AFL Team spielt wieder vorne mit und die Austrian Bowl XXI ist alles andere als bereits entschieden. Das hat man schließlich auch 2005 geglaubt und es kam dann ganz anders. Tirol als die kommende Football Hochburg Österreichs und Europas? Gut möglich.
Das Spiel
Rund 150 Zuseher sahen eine äußerst spannende, wenn auch nicht hochklassige Begegnung. Entgegen den Erwartungen prägten nicht die Defenses, sondern die Offensivabteilungen das Spiel. Den Gunners bleibt das Verletzungspech offenbar treu: schon beim ersten Auftritt der Defense konnte zwar der Stallionsangriff ohne first down gestoppt werden, bezahlt wurde das aber mit dem Ausfall zweier Schlüsselspieler, die in der Folge an den Lines unersetzbare Lücken hinterließen.
Bereits beim ersten Versuch der Offense fiel der Gunners-Flanker aus, sodaß in der Folge vom Paßspiel nicht mehr viel zu sehen war. Dennoch gingen die Gunners mit 14:7 in die Halbzeit. Zudem verloren die Tiroler mit dem wegen Wadenbeinbruch ausscheidenden Pauli auch noch das Herz ihrer Defense. Als in der zweiten Halbzeit der junge Gunners-CB nach Atemstillstand mit der Rettung abtransportiert werden mußte (er ist bereits wieder auf den Beinen) und auch noch der HB mit Sprunggelenkszerrung ausfiel, hieß es sich nur mehr über die Runden zu retten. Was letztlich durch ärgerliche Fumbles und eine Interception trotz aufopferungsvollem Kampf der verbliebenen Gunners nicht gelang.
Sehr überzeugend fiel die Premiere der GunnerAngels aus, einer sympathischen jungen und professionellen Cheerleader-truppe, mit netten Choereographien in ihren neuen Gunners-Dressen ein Augenschmaus!
A. Platzgummer / Walter H. Reiterer

Tirol Gunners vs Styrian Stallions 14:19
(7-7 / 7-0 / 0-6 / 0-6)
21.05.2005, Kickoff: 15.00h, Haller Lend, Hall i.T., 150
Referees: Eberhard / Koller F. / Koller E. / Riegler / Kreimel

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