Acht Vereine spalteten sich vom serbischen Verband gestern Abend (Sonntag) nach der Generalversammlung ab und gründeten mit der SAAF einen neuen Verband. Alle Hintergründe hier.

Zu rumoren begann es am Balkan schon im Vorjahr, als die Brüder Lapcevic mit dem präsidialen Vorsitz des Verbandes SAFS (Serbian American Football Federation) und dem Generalsekretariat der Schiedsrichter eine Doppelrolle einnahmen, die vielen Vereinsverantwortlichen nicht gefiel. Im Laufe der Zeit wurden die Brüder aus Sicht der heutigen Initiatoren immer mehr zum Problem.

Acht Klubs aus Serbien repräsentieren die heute nach der Generalversammlung der SAFS neu gegründeten SAAF (Serbian Association of American Football). Darunter befinden sich mit den CEFL Teams Belgrade Vukovi und Novi Sad Dukes die wohl zwei aussichtsreichsten Programme des Landes. Mit dabei sind außerdem die Indjija Indians, Jagodina Celts, Vrsac Lavovi, Nis Imperatori, Obrenovac Sky Thunders und Sombor Celtis. Mit der Gründung des neuen Verbandes wurde auch die serbische Superliga als neue Spielserie ins Leben gerufen.

Verstöße am laufenden Band
Die SAAF erläutert ‚jüngste Ereignisse‘ aus ihrer Sicht. Die derzeitige Führung der SAFS hätte mehrmals gegen die eigene Satzung verstoßen. Im Detail werden Disziplinarverfahren gegen Verbandsmitglieder angeführt, die in ihrer Form durch die Statuten nicht gedeckt wären und die gezielte Vertreibung von Funktionären ohne berechtigter Begründung. Unter anderen wurde auch Ex-Verbandspräsident und Vukovi-Boss Goran Nisavic von der neuen Führung vor die Tür gesetzt.

Meldung ans Ministerium und Klage
Die Aktionen der SAFS wurden seitens der SAAF an das serbische Ministerium für Jugend und Sport gemeldet. Das Ergebnis steht laut SAAF auch schon fest (?). Dem SAFS werden demnach nicht nur Förderungen sofort gekürzt, er wird in Zukunft gar nicht mehr in der Lage sein, überhaupt noch Mittel aus dem serbischen Sportministerium zu akquirieren.

Gleichzeitig wäre den zuständigen Gerichtsbehörden eine Dokumentation überreicht worden, zusammen mit einer Schadenersatzforderung der Vereine. Schaden, der durch das Vorgehen des Vorstandes, welches aus ihrer Sicht nicht im Einklang mit der Satzung der Föderation stand, entstanden sei.

Dialog mit EFAF und IFAF
Die SAAF wolle von sich aus alles in ihrer Macht stehende tun, um die Anerkennung der zuständigen serbischen Behörden und der American Football Organisationen IFAF und EFAF zu erlangen. Ebenso werde man sich darum kümmern, dass durch mangelhafte finanziellen Unterstützung wichtige Projekte zur Integration der serbischen Fußball auf internationaler Ebene nicht umgesetzt werden können.

Das kann man als Hinweis der SAAF an die SAFS verstehen, dass mit den acht Vereinen nicht nur die Liebe, sondern auch einiges an Geld entzogen wird. So sagt der nun vormalige Sponsor des alten Verbandes, Gabriel Dielacher, der den EM-Ausflug der Serben 2007 nach Österreich mitfinanzierte: ‚Diese Entwicklungen sind nicht erfreulich. Gerade in wirtschaftlich schwierigeren Zeiten ist konstruktive Zusammenarbeit wichtiger denn je. Wenn es in einem Verband soweit kommen muss, dass Konflikte vor Gericht ausgetragen werden, dann bleibt der Sport der sichere Verlierer‘.

Stimmrecht entzogen
Bei der Generalversammlung der SAFS am 22. Februar wollte man, so die SAFF, den Vorstand neu wählen. Dieser hätte das in einem Akt der ‚zügellosen Gewalt und Missbrauch von Macht‘ damit verhindert, indem sie Mitgliedern einfach das Stimmrecht entzogen hätten. Diese acht Vereine hätten danach keine anderen Ausweg mehr gesehen, als den Verband zu verlassen.

Persönlich beschuldigt die SAAF die Brüder Vladan und Goran Lapcevic. Die beiden hätten quasi die Alleinherrschaft übernommen und würden die Statuten des eigenen Verbandes missachten. 2007 waren die beiden übrigens als Referees in Wolfsberg bei der C-EM im Einsatz.

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