ZAGREB. Die Zagreb Thunder absolvierten bislang erst zwei Spiele und erzielten dabei keinen einzigen Touchdown. Am vergangenen Wochenende setzte es für die Kroaten ein 3:39 gegen Belluno Griffoni (ITA) und gingen demnach nicht gerade als große Favoriten in das Match gegen den österreichischen Drittligisten aus Maria Lankowitz.

Das Spiel begann eher flau. Wenige First Downs, kaum Höhepunkte, dafür starker Wind, der das Passspiel auf beiden Seiten limitierte. Ende des ersten Viertels gelang Zagreb der erste Touchdown in ihrer Klubgeschichte, der von rund 400 Fans frenetisch mit bengalischen Feuern gefeiert wurde. Nach Seitenwechsel brachen die Stallions, die mit nur 21 Spielern angereist waren (Zagreb hatte rund 50 Spieler), völlig zusammen. Es spielten fast nur mehr die Hausherren, von den Gästen sah man noch einige schöne Passversuche von Dominik Reinweber auf Raimund Winkler. Punkte machten aber nur die Thunder. Ernüchternder Endstand: 29:0 für Zagreb, die mit QB Sean Craig (High School) und Safety Ed Kulic (Junior-College) auch zwei Amerikaner im Spiel hatten.

Für Stallions Headcoach Steve Zundl ist das aber keine Ausrede.

‚Ich hab Zagreb gegen Griffoni beobachtet und sah gegen uns dann aber ein völlig anderes Team. Wir haben viele Fehler begangen, ich selbst hab zwei Plays falsch angesagt. Es fehlten einige Leute der Stammformation, dadurch hatten wir nur 21 Spieler zur Verfügung. In der zweiten Halbzeit sind wir dadurch physisch auseinander gebrochen. Positiv aus meiner Sicht war, dass wir einige Spieler bringen konnten die ansonsten nicht zum Einsatz kommen. Am kommenden Wochenende gehen wir mit den Gladiators ins Camp. Ich hoffe, dass wir da einiges noch verbessern und lernen können.‘

Fazit: Ein schöner erfolg für Zagreb, die aber noch viel aufzuholen, dafür aber noch ein Jahr Zeit haben, um sich auf die SELAF vorzubereiten. Durch den neuen kanadischen Coach haben sich die Thunder über den Winter weiterentwickelt – heuer stehen noch 10 Spiele für das neue Team am Plan, darunter Nagykanisza, Triest Mustangs, Vukovi Belgrade und die Cro Bowl im October. Die Stallions werden im Verlauf der Meisterschaft um die Challenge Bowl deutlich mehr zeigen müssen.

Serbien zurück am Boden der Tatsachen

NOVI SAD. Unter Videobeobachtung des AFBÖ absolvierte das Nationalteam Serbiens einen Test gegen die Auswahl von Russland = Moskau Patriots. Das Ergebnis dürfte die heimischen Scouts erfreut haben. Die Serben waren gegen Russland chancenlos.

Das Spiel wurde nicht groß aufgezogen (1500 Zuseher), da es erst vier Wochen davor fix vereinbart wurde. Daher war kein adäquates Stadion mehr verfügbar. Die Serben spielten ohne den Starting QB, weiters waren überraschender Weise nur drei Legionäre im Einsatz. Ein US-Amerikaner, ein Budapest Wolves Spieler, sowie ein weiterer aus der zweiten deutschen Liga. Generell scheint der serbische Headcoach kein großes Interesse zu haben, im Ausland aktive serbische Spieler einzusetzen. So kam auch LB Benjamin Jovanovic, vormals Munich Cowboys, jetzt Hohenems (?), trotz weiter Anreise nicht zum Einsatz. Auch von den vier US-Serbischen (teilw. Spieler)- Trainern der Belgrade Vukovi – deren College-Background: San Diego State, Alabama, Princeton, UCLA… wurde erst gar niemand nominiert.

Das Team war also generell neu aufgestellt. Waren in Hohenems noch drei Teams mit Spielern vertreten, waren es jetzt sieben Teams. Man war kaum eingespielt und machte viele Eigenfehler – der Gegner war das aber schon. Diese hatten ausgezeichneten US-Russischen QB und generell ein funktionierendes Footballlteam. Endstand in einem sehr einseitigen Match: 0:34 für Russland.

Man wird sich im serbischen Verband also noch Gedanken darüber machen müssen, mit welcher strategischen Ausrichtung bzw. Zielsetzung man für die C-EM im kommenden August Spieler rekrutieren möchte. Der Weg jetzt, führt ganz sicher nicht an Österreich vorbei.

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Inline Feedbacks
View all comments