Die Vienna Vikings lagen über weite Strecken des Spiels bis 1:23 min im Rückstand, der phasenweise zwei Scores betrug, am Ende drehte der Rekordmeister die Partie mit zwei Touchdown-Würfen von Nico Hrouda auf Feodor Chepyzhov und einem Defensive Shutout in der zweiten Spielhälfte noch zu seinen Gunsten.
Mit dem Sweep steht nicht nur fest dass die Vikings Heimrecht im Playoff genießen werden, sie nehmen auch die Graz Giants mit, die von keiner Mannschaft mehr von Platz 2 verdrängt werden können, denn die Dragons haben auch das direkte Duell gegen die Steirer verloren.
Das Spiel:
Die Vikings starteten mit ihrer Offense ins Spiel. Nach zwei 1st Downs war der Drive an der Dragons 33 mit einem Turnover on downs zu Ende. Auf der anderen Seite ging es ganz schnell: Ein langer Pass des ehemaligen Wikinger im Dress der Dragons – Quarterback Alex Thury auf Lukas gold an die Vikings 12 und kurz danach stellte sich Neuzugang Madre London in Simmering vor: Gute Abend, ich nehme mir 6 Punkte. Den siebenten machte Uzay Nafile mit dem PAT.
Der nächste Drive der Vikings endete rasch mit einem Punt, ein Sack von Florian Hirsch war dabei mit ausschlaggebend. Der Punt war allerdings ein guter und die Vikings Defense konnte danach London in Schach halten. 3 & Out Dragons und das erste Viertel war vorbei.
Die #1 trägt Florian Wegan bei den Wikinger und erstklassig war dann auch sein Auftritt. Nach 1st Downs von Nico Hrouda auf Fabian Eder und Max Fine, war es ein 22 Yards Lauf des Veteranen, der den Ausgleich besorgte (PAT Christopher Mortimer). Und die Vikings D blieb am Drücken. London schwieg in der Phase des Spiels, Thurys Pässe waren zu ungenau oder zu gut verteidigt. Aber auch die Defense der Gäste aus Floridsdorf machte die Räume enger und schickte die Vikings 3 & Out. Es war guter und durchdachter Football mit klaren Gameplans der in Simmering geboten wurde. Wobei die Herren Philipp Gritsch (DRA) und im Tim Dachsberger dann generell als Punter gut beschäftigt waren. Ein Fieldgoal-Versuch aus 25 Yards von Christopher Mortimer ging wide right.
London, Floridsdorf
Die Vikings waren nach den vergebenen Drei-Punkter zumindest scheinbar in guter Feldposition. Für die 80 Yards in die Vikings Endzone brauchte London genau einen Spielzug und das mit einem US-Import an den Fersen. Marcus Lawrence verlor den Footrace mit dem ELF MVP 2021.
Und die Big Plays sollten bis zur Halbzeit grün tragen. Die Vikings gingen 3 & Out, die Herren aus Transdanubien kriegten noch eine Chance vor der großen Pause und die nutzte Kicker Uzay Nafile, der, anders als Mortimer auf der anderen Seite, genau aus der gleichen Distanz, die Nerven behielt. Die Dragons gingen damit mit 2 Scores Vorsprung in den Ravelin-Container.
Auch nach Wiederbeginn kamen die Hausherren nicht aus der Bredouille.
Den Dragons gelang mit ihrer Offense sofort ein Big Play, ein 25 Yards pass von Thury auf Samuel Imarhiagbe, die Vikings nahmen umgehend ein Timeout. Es gab Gesprächsbedarf, wofür die 15 Minuten davor offenbar nicht reichten. Die Wikinger brachten die Dragons zu einem 4th Down und erzwangen das Turnover on downs. Das Timeout hat damit gefruchtet.
Die Vikings mit der Offense bewegen die Kette, landeten aber zwei Mal ebenfalls bei einem 4th Down. Das erste spielten sie erfolgreich über Fabian Eder aus, das zweite nicht mehr. Die Dragons behielten die 10 Punkte Vorsprung und bekamen den Ball zurück. Es sollten im dritten Viertel keine Punkte fallen.
Dragons D mit der vermeintlichen Entscheidung, Vikings O mit der tatsächlichen
Die Wikinger bekamen den Ball zurück und ein Geschenk der Dragons in Form eines Personal Fouls. Damit war es aber mit den grünen Weihnachten auch wieder vorbei, denn Paul Schachner pickte Nico Hrouda. Nationalteam Kollege Alex Thury kam aufs Feld und wurde bei einem 4th Down ebenfalls intercepted (Benjamin Seidl). Hrouda kam zurück und traf Feodor Chepyzhov über 65 Yards zum 14:17 (PAT Christopher Mortimer).
Das Spiel drohte den Dragons wieder aus den Händen zu gleiten, sofern es jemals dort war. Sie mussten 6 Minuten vor Ende wieder punten, die Vikings, trotzt Rückstand, gefühlt im Driver Seat.
Die Vikings mit 1st Downs: Chepyzhov, Eder, Hrouda, wieder Eder zum 1st & Goal mit 2 Minuten auf der Uhr. Und am Ende war es zum zweiten Mal Feodor Chepyzhov mit dem Score, der den Pass von Hrouda zu 21:17 in der Endzone runter pflückte (PAT Christopher Mortimer). Die Vikings schleppten den 2-Score-Rückstand, der mehrmals drohte sich zu erhöhen, bis Mitte des letzten Viertels mit, drehten das von dort binnen Minuten in einen Vorsprung von 4 Punkten.
Die Dragons schafften noch 1st Downs – eines nach einem Defensive Holding-Penalty und eines nach einem Pass auf Hakeem Kinard. Es wurde nochmal richtig spannend, die Hail Mary von Thury landete am Ende am Boden und die Vikings sind Gewinner des 28. Wiener Derbys. In Derbys steht es nun 24-4 für die Herren in Purple.
Stimmen zum Spiel:
Vikings Head Coach Benjamin Sobotka: „Es war eine sehr anstrengende Partie, gerade in der Defense. Es waren nur zwei Big Plays der Dragons. Unsere Offense hat in der zweiten Halbzeit, als wir sie gebraucht haben, aufgedreht und zwei wirklich wahnsinnig gute Drives hingelegt. Am Ende des Tages hat die Defense den Sack zugemacht und das Spiel gewonnen.”
Dragons Head Coach Fred Armstrong: „Heute sind sich zwei wirklich gute Teams gegenübergestanden. Jeder hätte sich den Sieg verdient. Ich hoffe, wir sehen uns wieder – im Finale!“
AFL Woche 8
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