Mit 31 Punkten Unterschied kassierten die Vikings gerade im Finale ihre erste Saisonniederlage und die deutlichste in einem ELF Championship Game überhaupt bisher. Insgesamt fünf Mal nahmen sie den Wienern den Ball ab und trugen so maßgeblich zur Titelverteidigung bei. Den Rest erledigte die starke Düsseldorfer Offensive rund um Quarterback Jadrian Clark und Liga MVP Glen Toonga, die sieben Touchdowns auf das Scoreboard brachte.

Damit hat die European League of Football den ersten Back-to-back-Champion ihrer Geschichte.

Guter Start für Wien

Dabei begann für die Wiener vor der Rekordkulisse von 41.364 Fans alles noch nach Plan. Die erste Angriffsserie schloss US-Quarterback Ben Holmes mit einem Touchdown-Pass auf seinen Landsmann Reece Horn ab.

Doch Fire konterte umgehend mit einem Lauf von Toonga. Auf der Gegenseite verlor der finnische Vikings-Runningback Karri Pajarinen gleich zweimal in Folge den Ball an den Gegner.

Das Team von Head Coach Jim Tomsula antwortete jeweils mit Touchdowns durch Harlan Kwofie und erneut Toonga.

Dazwischen sorgte die Referee-Crew angeführt vom Deutschen Malte Scholz, für eine bislang einzigartige Entscheidung. Nach einer Interception durch Wikinger Cole Coleman wurde nach eine Strafe gegen Nikolaus Huszar, die Pass Interference gewesen wäre, wenn der Ball nicht unfangbar gewesen wäre, nicht nur aufgehoben, sondern in ein Holding der Offense in der Endzone und einen Safety gegen Wien umgewandelt wurde. Statt Ballbesitz Vikings gab es zwei Punkte für Fire. Den 6:23-Rückstand verkürzte Horn mit einem erneuten Touchdown nach Holmes-Pass. Noch vor der Pause konnten die Deutschen durch Kelvin McKnight auf 30:13 davon ziehen.

Kein Comeback – Fire dominiert

In der zweiten Hälfte riss Düsseldorf komplett das Spiel an sich und legte durch Touchdowns von Tim Sauerland, Bryan Winter und Tyrone Alexander nach.

Reece Horn vs. Rhein Fire
Foto: Hannes Jirgal

Das letzte Wort hatte erneut Reece Horn für die Wiener zum Endstand von 51:20 aus Sicht der Düsseldorfer. Vikings Head Coach Chris Calaycay war am Samstag bei der ELF-Gala zum „Trainer des Jahres“ gekürt worden. Das Salzburger Nachwuchstalent Noah Touré hatte die Auszeichnung zum „Offensive Rookie des Jahres“ erhalten. Aleksandar Milanovic, dessen Karriere sich zu Ende neigt, wurde zum „Man of Honor“ ausgezeichnet.

Im kommenden Jahr treten dann 18 Teams aus zehn Nationen an, mit Nordic Storm aus Kopenhagen (Dänemark) steigt eine neue Franchise in die „Champions League“ des europäischen Footballs ein. Das Finale 2025 findet am 14. September in der MHP-Arena des Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart statt.

Kopenhagen wird 18. Standort der European League of Football

Stimmen zum Spiel:

„Ich bin einfach nur stolz auf meine Mannschaft. Wir sind nach dem Titelgewinn im Vorjahr hungrig geblieben, haben auch in diesem Jahr unglaublich hart gearbeitet. Es ist ein tolles Gefühl, dass wir uns belohnt haben und es ist eine besondere Qualität, die Meisterschaft zu verteidigen. Ich will nicht über einzelne Spieler sprechen, es war eine herausragende Teamleistung.“ — Jim Tomsula, Head Coach Rhein Fire.

„Es war nicht unser Tag, nicht unser Spiel. Wir haben zu viele Fehler gemacht, zu viele unnötige Strafen kassiert, zu viele Big Plays zugelassen. Rhein Fire war das bessere Team, das müssen wir akzeptieren. Dennoch hat meine Mannschaft eine großartige Saison gespielt. Wir werden unsere Lehren daraus ziehen, noch mehr investieren und stärker zurückkommen.“Chris Calaycay, Head Coach Vienna Vikings.

ELF Championship Game

Vienna Vikings vs. Rhein Fire 20:51
(6:7/7:23/0:7/7:14) → Spielstatistiken
SO 22. September 2024 15:30 Uhr · VELTINS Arena Auf Schalke Gelsenkirchen, 41.364

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