Der Upset letzte Woche war natürlich der dominante Oakland-Sieg gegen die Chargers, auch wenn man sagen muss, dass es natürlich Zeichen gab, die ihm Vorausgingen. Dass Oakland das erste Spiel gegen die Chargers gewonnen hat z.B. Auch diesmal könnte man sagen: Die Bills haben ja brav gekämpft in den vielen knappen Niederlagen gegen deutlich bessere Teams. Aber trotzdem vertraute niemand so wirklich darauf, dass sie diesmal erneut ein stärkeres Team, die Browns, besiegen könnten. Kaum schreibt man sie als "lucky to even be that close" ab, teilen sie aus. Die Browns waren verwirrt. Jake Delhomme fragt sich wohl selbst, warum er noch starten darf. Und das Rennen um den ersten Draftpick 2011 wurde etwas entspannter für sein Ex-Team.

Was auch daran liegt, dass Detroit Green Bay Geschlagen hat. Kudos to Hanno Settele, der als einziger die Sensation kommen sah. Die Green Bay O-Line entpuppte sich abermals als eine mächtige Schwachstelle des Teams, das kein Laufspiel kennt. Und man sah auch, dass Aaron Rodgers als einziger Eckpfeiler der Offense nicht ausfallen darf, wenn die Packers im Playoffrennen bleiben wollen. Man darf übrigens hier nicht alles auf Matt Flynn schieben, Rodgers sah auch vor der Gehirnerschütterung nicht gut aus, und die Lions D-Line hatte einen Heidenspaß am Sonntag.

Auch gesehen haben wir Himmel und Hölle des Kickerdaseins. Graham "oh no" Gano lieferte die vielleicht schlimmste Performance eines Kickers die Saison ab: Daneben von 34 und 24, grad noch getroffen von 25 und der spielausgleichende XP wurde auch vermasselt – auch wenn das nicht seine Schuld sondern eher ein kollaborativer Geniestreich von Longsnapper Nick Sundberg und Punter Hunter Smith war. Auf der anderen Seite sahen wir Jay Feely, der im Alleingang Denver bezwang: Fünf FGs, darunter eines von 55 Yards, vier XPs und ein Fake-FG-run für einen TD. Mit 25 Punkten ist er  nach Darren McFadden (24 in Woche 7) der zweite Spieler seit 2008, der die 20+ Marke in einem Spiel erreicht. Wenn nichts mehr funktioniert und John Skelton für dich wirft, musst du eben andere Wege finden, um Spiele zu gewinnen. Was bei den Cardinals heißt, dass sie nur 2 Spiele hinter einem Playoffplatz sind. Ähem.

Das liegt unter anderem auch daran, dass Alex Smith ein 130er QB-Rating warf und die 49ers – in unserem Couching Video noch als talentfrei bezeichnet – plötzlich groß aufspielen. Wobei man aber hier die Leistung der Seahawks unter der Kategorie "Unansehnliches" einordnen muss. Ebenso wie die der Jets, der Broncos, der Dolphins, der Chiefs und der Panthers. Vor allem die Jets kamen in keinster Weise aus ihrem Patriots-Loch raus und wurden von einem Chad Henne bezwungen, der weniger als 30% seiner Pässe anbrachte. 5 Completions for the win. Dolphins-Offense insgesamt: 132 Yards. Die Jets setzten dabei auf höchst frafgwürdige Mittel, aber Karma war hier dann doch fair und verhalf ihnen nicht zum Sieg.

Mit ebenso fragwürdigen Mitteln versuchte der Wettergott Brett Favres Lauf als Starter zu retten, als das Dach des Metrodomes einstürzte und ihm einen Tag Aufschub gewährte. Aber es reichte nicht, Tarvaris Jackson war dem Giants pass rush nicht gewachsen, und Brandon Jacobs und Ahmad Bradshaw dominierten die ansonten gute Vikings Laufdefense. Jared Allen war übrigens for real on fire, wir nehmen alles zurück und entschuldigen uns schuldbewusst Richtung Washington.

Die Sieger der Woche 14 sind sonst mehr oder weniger wie erwartet: Peyton Manning, der aus seinem INT-Lauf rauskam, die Chargers, die sich vom zukünftigen Hall of Famer Brodie Croyle nicht einschüchtern ließen, die Saints, die Sam Bradford das Herz brachen, als er zum Ausgleich ausholten und stattdessen einen 96 Yards Pick Six warf, die Steelers, die keine Offense brauchen um zu gewinnen, und die Falcons, die hinter Michael Turners 3 TD-Performance durch Charlotte schlafwandelnd durchmarschierten.

Und Tom Brady.

Die Patriots zerlegen nach den Jets eine weitere Top Defense, in Chicago und bei unangenehmen Wetterbedingungen. Derzeit gibt es nicht den Hauch eines Zweifels, dass Brady MVP wird und die Patriots das beste Team der NFL sind. Man stelle sich vor, sie zerlegen nun auch die Packers (mit oder ohne Rodgers sei dahingestellt), und sie wären auch von der gefühlten Dominanz her wirklich nicht weit hinter der fast perfekten 2007er-Variante. Was noch immer nichts verheißen mag für etwaige Superbowl-Siege, wie wir wissen, aber dennoch: Auf so einem Niveau spielt derzeit niemand.

Random Thoughts

  • Mike Tolbert: 16 für 66 und 1 TD.
    Ryan Mathews: 16 für 65 und 1 TD.

    Sogar in der offensiven Balance haben die Chargers noch einmal Balance reingeschachtelt.

  • Das Titans Playcalling war generell besser und Chris Johnson-freundlicher – und siehe da, man ist wieder im Spiel. Am Ende aber nicht das FG zu nehmen und stattdessen die gesamte Zeit auf einen wertlosen TD zu verbrauchen war bitter. Auch der Punt bei 4th & 1 viereinhalb Minuten vor Ende und das Tacklingproblem be Pierre Garcons 3rd Down Catch-and-run sorgten für Kopfschmerzen.
  • Woran die Jets und die Falcons heuer schon gescheitert sind, schafften die Pats dann doch: 5 Spiele en suite ohne Giveaway. NFL-Rekord seit sem Merger.
  • Die Kunst des Pick six kostet diese Woche die Bengals, die Texans und irgendwie auch die Rams das Spiel.
  • Die Falcons können mit Siegen gegen die Seahawks und die Panthers dome field advantage erlangen – unabhängig vom Monday Night Showdown mit den Saints in Woche 16. Was die Brisanz dieses Spiels aber sicher nicht mindern wird.
  • Jacksonville ist das Big Play Huzzah der Saison. Ein 59-Yard FG, ein Hail Mary, ein last second Big Play win gegen Oakland, in einem Spiel, das fast nur aus Big Plays bestand. Die Playoffs wären sicher aufregender mit den Jags drin.
  • Coming Up: Die Football Austria Superbowl Prediction (Patriots gegen Packers on Sunday Night) und der Showdown um die AFC South (Jaguars gegen Colts).
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