Die Swarco Raiders gewinnen vor 3.600 Zuschauern im Klagenfurter Wörthersee Stadion die Austrian Bowl XXXI. Im Finale der Austrian Football League setzten sich die Tiroler gegen die Vienna Vikings glatt mit 38:0 durch. Es ist der vierte Staatsmeistertitel für die Raiders nach 2004, 2006 und 2011. Alle vier Titel errang man gegen den Erzrivalen aus Wien. Es war die erste Austrian Bowl mit Vikings-Beteiligung in der die Wiener keine Punkte erzielen konnten.
Die Raiders gewannen den Coin-Toss und entschieden sich mit der Offense zu beginnen. Das erste First Down der Partie erzielte Christian Willi nach Pass von Sean Shelton an der Vikings 45. Julian Ebner fing den zweiten First Down Pass an der Vikings 32. Sean Shelton lief im Anschluss an die Vikings 12. Der Drive wurde mit einem Traumpass von Sean Shelton auf Julian Ebner zum 0:7.
Der erste Drive der Vikings startete an ihrer 20. Das erste First Down für Wien machte Stefan Postel nach Pass von Alexander Thury an der eigenen 35, gefolgt von einem First Down von Manuel Thaller midfield. Der Drive endete mit einer Interception von Markus Krause – die Raiders kamen zwei Minuten vor Ende der ersten Halbzeit an ihrer 42 in Ballbesitz. Doch nicht lange – Andreas Lunzer pickte Sean Shelton zwei Plays später an der Vikings 19.
Die Vikings, denen offensiv nicht allzu viel einfiel, gingen schnell 3 & out – vor dem ersten Punt der Partie wurden die Seiten gewechselt.
Die Vikings punteten an die Raiders 34, während erstmals Regen einsetzte.
Clemens Erlsbacher erzielte ein First Down an der Vikings, obwohl viel Druck auf Quarterback Shelton zukam, traf er zuverlässig seine Receiver. Nicht so im nächsten Play – Simon Blach sackte Shelton für minus acht Yards. Der Drive endete mit einem starken Punt der Raiders an die Vikings 1.
Alles was die Vikings dort zu ihren Gunsten imstande waren zu tun, war einen Safety zu verhindern. Der Punt nach einem 3 & out landete an ihrer 43.
Sandro Platzgummer erreichte ein First Down für die Raiders an der Vikings 30. Dort war dann Schluss, ein 43-Yards Fieldgoal-Versuch von Dennis Wiehberg scheiterte kläglich, wohl auch bedingt durch die mittlerweile schwierigen äußeren Bedingungen – Wind und Regen wurden stärker. Nach drei Versuchen der Vikings musste das Spiel wegen Blitzschlags unterbrochen werden.
Nach der Unterbrechung retournierte Clemens Erlsbacher den Punt von Waleri Teplyi bis an die Vikings 40. Die Raiders spielten einen vierten Versuch erfolgreich aus – danach herrschte aber offenbar ein wenig Verwirrung, einige Sekunden gingen von der Uhr, bevor die Raiders ein Timeout nahmen. 21 Sekunden waren es dann noch als Sean Shelton Receiver Julian Ebner an der Vikings 2 zum First & Goal traf. Zwei Sekunden vor Ende der Halbzeit traf Dennis Wiehberg dann zum 0:10.
Zur Pause hatte der Titelverteidiger aus Wien gerade zwei First Downs und 47 Yards Raumgewinn erzielt und kamen nicht mal in die Nähe von Punkten.
Daran änderte sich auch im ersten Drive nach Wiederbeginn nichts. Die Vikings gingen 3 & Out – die Raiders waren gleich wieder mit der Offense da. Und hellwach. Mit Julian Ebner, der einen First Down Pass von Shelton an der Vikings 31 fing. Sean Shelton war es dann auch, der selbst zum nächsten First Down lief. Und schlussendlich war es Junioren-Europameister und AFL YoungStar Of The Year Sandro Platzgummer der mit einem kraftvollen Lauf das 0:17 erzielte.
Der nächste Drive der Vikings – die nächste offensive Katastrophe. Vincent Müller pickte Alexander Thury und brachte seine Offense damit zurück aufs Feld. Die Wikinger Defense konnte schlimmeres verhindern und die Raiders zum Punt zwingen.
Es kam Bernhard Seikovits auf Seiten der Vikings als Quarterback aufs Feld. Das Ergebnis: Eine Interception durch Enrico Martini und kurz danach der Touchdown von Fabien-Andre Gärtner zum 0:24 vor dem letzten Seitenwechsel.
Die Vikings setzen alles auf eine Karte, um dem Spiel noch eine Wendung zu geben, doch ihre Offense war nicht in der Lage gegen die Tiroler Yards zu machen.
Es waren weiter die Tiroler, die den Ton angaben und spielten, während Wien zum Zuschauen verdammt war. Und sie sahen Fabien-Andre Gärtner ein zweites Mal zu, als er sechs Minuten vor Schluss zum 0:31 lief.
Die Höchststrafe folgte, als die Raiders einen vierten versuch ausspielten um ihren Drive am Leben zu erhalten und diesen 36 Sekunden vor Spielende erneut über Fabien-Andre Gärtner zum 0:38 beendeten.
Damit war die erste Austrian Bowl mit Vikings-Beteiligung in der die Wiener ein Shutout erleiden perfekt.
Stimmen zum Spiel:
Raiders Head Coach Shuan Fatah:
„Es war ein tolles Jahr für alle Beteiligten. Es war ein sehr emotionales Jahr für mich, mein Vater ist im November verstorben und ich wollte ihn noch einen Bowl für ihn gewinnen. Ich möchte mich bei den Vikings bedanken, die wie immer auch heute ein sehr fairer Gegner waren. Manchmal geht es so, manchmal so. Die Vikings hatten einen Mega-Run die letzten Jahre und das war wichtig für uns, hier auch mal die Nase vorne zu haben. Wenn man sich die Größe der jungen Spieler ansieht, dann weiss man, was in den nächsten Jahren auf uns zukommt.“
Vikings Head Coach Chris Calaycay:
„I Wir sind auf seine sehr starke Raiders-Mannschaften gestoßen, sowohl Offense als auch Defense. Ich kann den Raiders nur gratulieren zu diesem Sieg, sie waren die deutlich bessere Mannschaft. Wir haben es probiert mit einem Quarterback-Wechsel, aber auch das hat nicht funktioniert. Wir haben ein junges Team, welches noch viel lernen muss.“
Raiders-Verteidiger Florian Hueter:
„Unsere Defense war heute on fire und hat keine Punkte zugelassen. Ich bin sehr stolz auf diese Mannschaft. Es gibt nichts Schöneres als in seiner ehemaligen Heimat einen solchen Titel zu gewinnen.“
AUSTRIAN BOWL XXXI
Vienna Vikings vs. Swarco Raiders Tirol 0:38
(0:7/0:3/0:14/0:14)
SA 11. Juli 2015 19:00 Uhr, Wörthersee Stadion Klagenfurt
Punkte Raiders:
Touchdowns: Julian Ebner, Sandro Platzgummer, Fabien-Andre Gärtner (3)
Extrapunkte: Dennis Wiehberg (5)
Fieldgoal: Dennis Wiehberg
Vorschau Raiders:
Das ewige Duell: Swarco Raiders Tirol fordern Vikings im Austrian Bowl
Eine lange Saison endet am kommenden Samstag, den 11. Juli. In Austrian Bowl XXXI treffen die Swarco Raiders Tirol auf die Vienna Vikings. Das Finale der Austrian Football League (AFL) steigt ab 19:00 Uhr im Wörthersee-Stadion in Klagenfurt.
„Für uns geht eine sehr lange Saison zu Ende. Und natürlich wollen wir sie am liebsten mit einem Titel krönen“, sagte Swarco Raiders Tirol Head Coach Shuan Fatah. „Mein Team hat sich dieses Finale mehr als verdient und nun soll sie sich auch für eine beeindruckende Saison belohnen. Wir wissen, dass uns eine echte Mammutaufgabe bevorsteht. Aber wenn es leicht wäre, wäre es ja kein Endspiel.“
16. Spiel für Swarco Raiders
Die Swarco Raiders Tirol stehen zum sechsten Mal hintereinander im Austrian Bowl und spielen dort im fünften Jahr in Serie gegen die Vikings. Für die Swarco Raiders ist es nach vier Spielen in der BATTLE4TIROL, zwei Duellen in der BIG6, acht Partien im AFL-Grunddurchgang sowie dem ADMIRAL AFL Playoff-Halbfinale das 16. Spiel in dieser Saison.
Vikings als Nummer eins ins Finale
Die Vikings haben die Saison 2015 trotz einiger Umstellungen im Kader als Tabellenführer beendet. Sieben Siegen stand eine Niederlage – bei den Swarco Raiders (17:30) gegenüber. Im ADMIRAL AFL Playoff-Halbfinale hatte der amtierende Meister wenig Probleme mit den Danube Dagons. Die Vikings stellen die zweitbeste Offensive (33,4 Punkte pro Spiel) und die beste Defensive (22,3 Punkte pro Spiel) der Liga. Im Schnitt erlauben sie nur 327,8 Yards pro Spiel.
Swarco Raiders: Sieben AFL-Siege in Serie
Ostern war noch nicht einmal vorbei, da hatten viele die Swarco Raiders nach zwei Niederlagen zum Saisonstart bereits abgeschrieben gehabt. Doch die Tiroler haben sich gefangen und sind seither in sieben AFL-Spielen in Folge ungeschlagen. Im Halbfinale setzten sie sich in einer abwechslungsreichen Partie mit 48:46 gegen die Prague Black Panthers durch. Dabei machten sie es am Ende aber unnötig spannend und verspielten beinahe eine 48:24-Führung.
Die Bilanz: Drei Finalsiege in Folge für Wien
Austrian Bowl XXXI wird das 40. Aufeinandertreffen zwischen den Swarco Raiders und den Vienna Vikings in einem Pflichtspiel sein. Bislang gingen die Wiener 28 Mal als Sieger vom Feld, die Tiroler nur elf Mal. Immerhin konnten die Tiroler ihr beiden vergangenen Heimspiele gegen die Vikings gewinnen (22:20 in 2014; 30:17 in 2015). Die Wiener haben allerdings die vergangenen drei Austrian-Bowl-Endspiele gegen die Swarco Raiders gewonnen. Nach zwei souveränen Finalerfolgen 2012 und 2013, bei denen die Vikings jeweils 48 Punkte erzielen konnten, mussten sich die Tiroler vergangene Saison im Austrian Bowl erst in Verlängerung geschlagen geben.
Spieler im Fokus
#12 Sean Shelton (Quarterback, Swarco Raiders Tirol)
In der abgelaufenen regulären Saison der AFL brachte Sean Shelton 101 von 174 Pässen für 1.487 Yards mit 13 Touchdowns unddrei Interceptions an. Bei 37 Läufen kam er zudem auf 181 Yards und zwei Touchdowns. Im Playoff-Spiel gegen Prag brachte er 14 von 18 Pässen für 154 Yards mit drei Touchdowns an und hatte zudem acht Läufe für 105 Yards und einen Touchdown.
#30 Alexander Achammer (Defensive Back, Swarco Raiders Tirol)
Mit 36 Tackles (31 solo) ist Alexander Achammer der beste Tackler im Team der Tiroler. Darüber hinaus führt er das Team und die AFL mi fünf Intercerptions an. Diese Leistungen brachten ihm die Auszeichnung zum „AFL Defensive Player of the Year“.
#7 Sandro Platzgummer (Running Back, Swarco Raiders Tirol)
Am letzten Spieltag der regulären Saison 2015 feierte Sandro Platzgummer gegen Prag seinen großen Durchbruch. Bei 14 Läufen kam er auf 194 Yards und zwei Touchdowns. Zudem fing er zwei Bälle für 54 Yards und zwei Touchdowns. Im Playoff-Halbfinale hatte er 13 Läufe für 96 Yards und zwei Touchdowns. Für seine starke Saison wurde er gerade erst zum „AFL Rookie of the Year“ gewählt.
#15 Alexander Thury (Quarterback, Vienna Vikings)
In seiner ersten Saison als der offizielle Starter der Vikings brachte Alexander Thury bislang 145 von 239 Pässen für 1.934 Yards mit 19 Touchdowns und zehn Interceptions an.
#20 Islaam Amadu (Running Back; Vienna Vikings)
Auch Running Back Islaam Amadu spielt seine erste komplette Saison als Starter der Vikings. Er führt das Team mit 135 Läufen für 726 Yards und sieben Touchdowns an.
#49 Simon Blach (Linebacker; Vienna Vikings)
Mit 24,5 Tackles (17 solo) ist Linebacker Simon Blach einer der besten Tackler im Team der Vikings. Er hatte zudem fünf Tackles für Raumverlust und erzielte zwei Sacks. Des Weiteren forcierte er zwei Fumbles.
Vorschau:
Eine Austrian Bowl dauert vier Viertel und in ihr stehen die Vikings und die Raiders. So und nicht anders schaut es seit 2011 aus.
Für die Tiroler ist es die bereits sechste Teilnahme en suite in einem Endspiel und heuer gehen sie nicht wie zuletzt noch als leichter Außenseiter in dieses. Zu stark klingt hier die 17:30-Niederlage der Wikinger von Ende April nach.
Der erneute Reboot einer Vikings-Mannschaft nach 2008 sieht allerdings alles andere als schlecht aus, war die Niederlage auch die einzige bisher in der AFL-Saison.
Zum insgesamt zehnten Mal stehen sich die beiden Teams in einer Austrian Bowl gegenüber. Von den neun Begegnungen bisher gingen sechs an die Wiener und drei an die Tiroler. Für die Vikings ist es die bereits 22. Finalteilnahme, 13 Mal gingen sie am Ende auch als Gewinner hervor. Für die Raiders ist es elfte Austrian Bowl, drei Mal ging der Pokal bisher an den Inn. Alle drei Mal lautete der Gegner Vienna Vikings.
Bei beiden Teams spielen ganz junge Spieler Hauptrollen. Bei den Raiders setzte der 18-jährige Runningback Sandro Platzgummer spielerische Akzente, die Vikings werden von Quarterback Alexander Thury angeführt, der gerade 20 Jahre alt ist. Sein Ersatzmann Bernhard Seikovits, der heuer in zwei Spielen für die Vikings als Quarterback startete, ist 17. Es wird also auch ein Duell von ehemaligen und aktuellen Junioren-Europameistern.
Aus Klagenfurt berichten live Christoph Wagner und Heiko Widmann. raidersTV überträgt die Partie auch im Webstream.