Bei den Jüngsten stehen die Finalspiele fest, im Juniorencup geht es zwischen Invaders und Steelers um einen verbliebenen Platz im Endspiel, Big Boys und Jugend kämpfen um die Play Off Plätze. Bei all dem Gerede der letzten Wochen sind uns besonders regional unterschiedliche Sprachgewohnheiten aufgefallen, welche wir, ohne dabei ein etymologisches Gutachten erstellen, auf ihre Klarheit überprüfen wollen, denn ohne Klarheit in der Sprache wäre der Mensch bekanntlich nur ein Gartenzwerg.
15.10.2005
Jugend
Öko Box Graz Giants vs Chrysler Vikings
Eggenberg, Graz, 15.10.2005, Kickoff 15:00h
Referees: König / Müllner / Dungler / Fauland / Savicevic
"A Steirerbluat is ka Nudlsuppn" (Ein Steirerblut ist keine Nudelsuppe)
Ein Blut gibt es mal gar nicht, aber über dieses grammatikalische Manko sehen wir mal großzügig hinweg, sondern versuchen zu erforschen was dabei eigentlich im Mittelpunkt steht. Der Autor ist ja selbst mit dem Satz väterlicherseits die ersten anderthalb Jahrzehnte seines Lebens emotional terrorisiert worden und das obschon diesseits des Semmerings geboren (ein Missgeschick, wie mein Vater heute noch zu sagen pflegt). Mit knapp 16 Jahren in Wien angekommen, welches damals unter dem kulturellen Schock der ersten STS Single "Fürstenfeld" stand, konnte ich eigentlich nur zwei Sätze, welche auch die Städter verstanden. "I bin a wengerl fremd" und eben den Steirerbluatsatz. Erst die Bekanntschaft mit dem Sohn eines Straßenbahnschaffners, befreite mich aus meiner Einsilbigkeit und offenbarte mir die ganze wunderbare Vielfalt des Wiener Dialekts und wie man darauf zu reagieren wusste, als er mir mitteilte auf dieser, meiner Nudelsuppe nicht daher geschwommen zu sein. An dem Tag wurde mir die große Gemeinsamkeit zwischen Birkfeld und Ottakring klar. Die Abneigung gegen Teigwaren in Rindssuppen. Langsam fand ich zu meiner Sprache.
Die Giants Jugend, welche auch als Junioren zur "Kinderarbeit" im Erwachsenenfootball genötigt werden, spielen es sich mit gleich großen Jungs weit leichter, wie mit der Oberstufe. Dahingehend wird ihnen ein Debakel wie voriges Wochenende erspart bleiben. Ob es sogar für einen Sieg und eine heimliche Revanche reichen könnte?
Baden Bruins vs Danube Dragons
Pepsi Field, Baden, 15.10.2005, Kickoff 15:00h
Referees: Zemsauer E. / Bremser K. / Schiller / Bremser D. / Berger
"Geh wida ham, du gscherta Hamml!" (Geh wieder nach Hause, du geschorener Hammel!"
War einer der ersten Sätze die ich sowohl von hüben (Steiermark) wie drüben (Niederösterreich), trent (Burgenland) wie herent (Wien) hörte. Gegenseitig bezichtigt man sich des Geschoren seins. Besonders im noblen Baden, wo mein Papa ein Lokal in der Beethovengasse hatte, erteilte man mir öfters und dabei völlig unerbeten diese freundliche Auskunft. Es dauerte eine Zeit bis mir dämmerte das wir Österreicher fast alle Gscherte sind. Für den Wiener ist alles gschert was kein Wiener Kennzeichen trägt, für den Niederösterreicher alles was ein Wiener Kennzeichen trägt und für den Badener jeder der keine direkte Blutverwandtschaft zu den Habsburgern nachweisen kann. Das ganze kommt aber (und jetzt wird es hart) von den Germanen, die ja bekanntlich definitiv keine Gscherten sind, aber bei denen das Stutzen (Scheren) des Haupt- wie Barthaares ein Zeichen der Unfreiheit war. Nur die Herren hatten das Privileg langer Haare und Bärte, die Sklaven eine geschorenes Haupt. Jahrhunderte lang haben sich also die Badener Mannsbilder (Frauen auch?) zuwachsen lassen, bis in die späten 70er Jahre hinein, als am Parkplatz neben McDonalds ein Lokal eröffnete, welche das Weltbild der Kurstädter radikal verändern sollte. Noch heute prangt deren Webebotschaft in der Auslage: "Bei uns darfst du auch Sklave sein."
So ändern sich die Zeiten, nur im Kräfteverhältnis zwischen den beiden Teams dürfte sich zuletzt wenig getan haben. Die Dragons stellen eines der stärksten Teams in der Liga, die Badener als Neulinge eines der schwächsten. So sind die Rollen klar verteilt und die Dragons werden den Bruins einen Kurzhaarschnitt verpassen, der sie noch für mindesten ein weiteres Lehrjahr als Leibeigene brandmarken wird.
Big Boys
Carinthian Black Lions vs Papa Joe’s Tyrolean Raiders
Postsportplatz, Klagenfurt, 15.10.2005, Kickoff 14:00h
Referees: Zwicker / Lair / Hölbling / Stajerits / Albrecht
Kärnten is a Wahnsinn! (Kärnten ist ein Wahnsinn!)
Wer immer diesen Webeslogan erfunden hat, man sollte ihn oder sie dafür fristlos entlassen. Ganz sicher war es kein Mitarbeiter der Werbeagentur des Black Lions Präsidenten Manfred Mocher, weil der auf Begriffe steht, welche positiv behaftet sind. Mit Wahnsinn verbindet man heutzutage gemeinhin den der Rinder oder des globalen Terrors. Im besten Fall assoziiert Mann und Frau damit noch Wolfgang Petry (Hölle!–Hölle!–Hölle!), aber wer will das schon?
Eiskalt gefrorene Seelen zur Hölle schicken wollen ganz sicher auch die Black Lions zu Hause in Klagenfurt, denn mit einem Sieg gegen die Raiders wäre für die Herren von Head Coach Jeff King der Einzug in die Play Offs der Big Boys Realität und die erste Überraschung perfekt. Allerdings wird die Aufgabe mehr als schwer, denn die Raiders gehen als klare Favoriten in dieses Match. Die Kärntner haben auch ein wenig das Pech in der falschen Gruppe zu sein. Mit zwei Siegen am Konto, würden sie als letzte leer ausgehen, während in der anderen Gruppe ein Team mit nur einem Sieg (Giants oder Devils) sicher im Play Off stehen wird. Sowohl das Team der Grazer als auch jenes der Hohenemser hat man allerdings geschlagen. Für das kommende Jahr wird dahingehend auch wieder mit einem All-Season Ranking am Ende spekuliert.
Junioren Cup
Steelers Linz vs St. Pölten Invaders
ASKÖ Urfahr, Linz, 15.10.2005, Kickoff 14:00h
Referees: Koller E. / Ulicny / Riegler / Fritz / Koller F.
In Linz beginnt’s! (In Linz beginnt es!)
Ja was eigentlich? Trotzt beinharter Recherche konnte mir weder Wikipedia noch Google dazu eine vernünftige Auskunft geben, bis auf jene, dass jeder der in Linz etwas mit Kultur und Tourismus zu tun hat (so was gibt es nämlich neben Sport auch dort!) sich diesen Slogan zu Eigen gemacht hat. Nachdem Herr Schicklgruber, damals noch am Start seiner zweifelhaften Weltkarriere, ebendort (Leonding) seinen schulischen Werdegang begann, wollen wir doch nicht hoffen, dass es damit was zu tun haben könnte? Wer weiß woher dieser Ausdruck stammt, der mag es uns hier in den Kommentaren mitteilen.
Begonnen mit dem Feiern haben beinahe schon die Gäste aus St. Pölten. Sie fühlen sich so gut wie sicher im Finale des Junioren Cups, wo die Baden Bruins als Gegner als einziges Team tatsächlich fest stehen. Denn gewinnen die Steelers mit mehr als zwei Scores (8 Punkten) Unterschied, lebt ihre Hoffnung auf das Finale noch. Jedes andere Ergebnis bringt die Invaders ins Finale.
Freundschaftsspiel
Styrian Stallions vs Gladiators
Eggenberg, Graz, 15.10.2005, Kickoff 11:00h
Referees: König / Müllner / Dungler / Fauland / Savicevic

16.10.2005
Vorschau Bericht (Teil II) folgt!
Minis
Danube Dragons vs Leonding Sharks
Happyland, Klosterneuburg, 16.10.2005, Kickoff 12:00h
Referees: Müller / Koller F. / Fritz / Windsteig / Dungler
Schüler
ÖKO Box Graz Giants vs Cineplexx Blus Devils
Eggenberg, Graz, 16.10.2005, Kickoff 13:00h
Referees: Albrecht / König / Riegler / Kainhofer / Stajerits / Pfennig
Junioren Cup
AFC Rangers vs Vienna Knights
Südstadt, Maria Enzersdorf, 16.10.2005, Kickoff 15:00h
Referees: Ulicny / Bauer / Koller E. / Praher / Tadic Z.
Big Boys
ÖKO Box Graz Giants vs Cineplexx Blus Devils
Eggenberg, Graz, 16.10.2005, Kickoff 15:00h
Referees: Albrecht / König / Riegler / Kainhofer / Stajerits / Pfennig
Danube Dragons vs Chrysler Vikings
Happyland, Klosterneuburg, 16.10.2005, Kickoff 14:00h
Referees: Müller / Koller F. / Fritz / Windsteig / Dungler

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