Während die Burgenländer über Amstetten hinwegfegten, kamen die Titans in Mooskirchen nur auf wackeligen Beinen ins Ziel.

Amstetten Schnitzl’Land Thunder@CNC Gladiators
Die Partie in Unterwart war keine Minute alt, da stand es ereits 14:0 für den haushohen Favoriten aus dem Burgenland. Dem erste Spielzug, ein langer Touchdown-Pass von Bernhard Kamber auf David Hailiman folgte ein Interception-Return-Touchdown von Gladiators Linebacker Josef Rosenecker, jener danach noch mehrmals der Thunder-Offense gehörige ins Schwitzen brachte.

Als es also bereits schien, als ob die Niederösterreicher völlig untergehen werden, fingen diese sich mit einer Interception und stoppten den Angriffswirbel der Gastgeber fürs erste. Die ‚Schnitzelländer‘ brachten offensiv allerdings nichts auf den Weg, so war es nur eine Frage der Zeit bis die Gladiators die Thunder-Endzone erneut aufsuchten. Manuel Houtz, nach Pass von Kamber und ein Lauf von Martin Bauer bereits im zweiten Viertel und es stand 28:0, bevor sich der Gladiators-Quarterback Bernhard Kamber an der Schulter verletzte. Für ihn sprang kurzfristig Receiver Joe Widner ein, doch war es nicht er der den letzten Touchdown vor der Halbzeit passte, sondern einen Halfback-Pass von Manuel Houtz fing. 35:0 bedeutete Mercy Rule, die Uhr lief also nach Wiederbeginn durch.

Kamber kehrte zur zweiten Halbzeit zurück, warf im letzten Viertel noch zwei Touchdown-Pässe auf Rene Muhr, davor mussten sich die Gladiators im dritten Viertel mit einem Fieldgoal zufrieden geben. Endstand daher 52:0.

Video vom Gameday:

Fazit
Die Amstettener haben sich nicht ganz ungeschickt aus der Affäre gezogen, drohte ihnen eine noch weit höhere Niederlage. Sie zeigten gute Returns (Ziya Caliskan), die Defense kämpfte vor allem in der Redzone beherzt. Einzig allein mit vielen unnötigen Fouls machte man sich selbst das Leben schwer. Offensiv war nur wenig zu machen. Zwar konnten die Niederösterreicher zwischendurch immer wieder First Downs erzielen, daher auch das Ballrecht verlängern, aber mehr als mit dem Ballbesitz die gegnerische Offense vom Feld zu halten, war nicht drinnen.

Interviews mit Andreas Stossier (Black Lions), Bernhard Kamber (Gladiators) und Thunder Head Coach Andreas Tatarski.

Aus Sicht der Gladiators war das ein durchaus beeindruckender Auftritt. Die Leihgaben der Black Lions (vier an der Zahl) wurden nicht nur von ihrer Anzahl her zurückhaltend eingesetzt, sondern waren auch nicht diejenigen, die das Spiel entschieden hätten. Der Junioren-Runningback Andreas Stossier trat in erster Linie als Kicker in Erscheinung, Peter Petek und Michael Kuscher sah man als solide Zeitarbeiter, einzig Ramon Abdel Azim Mohamed war allgegenwärtig. Stark auch die Leistung der Eigenbauspieler Martin Bauer, Rene Muhr, David Hailiman und Josef Rosenecker. Die Summe dieser Teile bestätigte den Eindruck, dass die Gladiators Titelanwärter Nummer eins in der Division 2 sind.

Division 2
1.QT
2. QT
3. QT
4. QT
TOTAL
GLA vs. THU
21:0
14:0
3:0
14:0
52:0
27. April 08 | 15:00
Sportplatz | Unterwart
Officials: Bremser K. / Hölbling / Tadic Z. / Kupka / Scheiber

LA Titan@SV Bears/Stallions
Auch im zweiten Spiel gab es mit den Titans einen klaren Favoriten und auch hier begann das Spiel wie erwartet, nämlich mit einem Touchdown von den Gästen durch Andreas Reiter. Die große Überraschung folgte für die Titanen aber kurz danach bereits als die Stallions noch im ersten Viertel über ihren Runningback Stefan Wernsperger und zwei Mal über Quarterback Raimund Winkler mit 19:6 davon zogen. Dazwischen sah man jeweils einen Fumble der Gäste.

Im zweiten Spielabschnitt kamen die Südstädter über Lars Gabler zunächst auf 19:12 heran, hatten kurz danach die Chance auf den Ausgleich, aber Stefan Florian holte sich einen Pass von Sascha Steurer aus der Luft. Die Interception führte mittelbar zu einem Fieldgoal für die Hausherren zum überraschenden Pausenstand von 22:12.

Robert Holocher brachte die Titans im dritten Viertel auf 22:18 zunächst heran, danach unterliefen den Niederösterreichern erneut Fehler. Zu ihrem Glück konnten die Stallions keinen davon mehr in Punkte ummünzen, trotzdem blieb es bis zum Schluss spannend. Es war wieder Holocher der die Gäste zum zweiten Mal nach der Führung zu Beginn des Spiels in Front brachte. Das 22:25 sollte reichen, die Titans-Defense hielt die letzten Drives der Stallions stand.

Fazit
Der AFBÖ stufte die Titans auf das Leistungsniveau der Division 2 ein. Nach diesem Ergebnis zu urteilen, lag der Verband dabei goldrichtig. Zieht man zusätzlich in Betracht, dass die Titans eine lange und gute Vorbereitung hatten, die Stallions bis ein Monat vor Saisonstart ein zerstrittener Haufen waren, der bis dahin übrigens auch kein einziges Mal miteinander trainiert hat (das wird sie jetzt hoffentlich doppelt und dreifach ärgern), dann spricht dieses Ergebnis klar für den Zwangsabstieg. Jedenfalls haben sich die Befürchtungen der Titans, dass manche Teams viel zu schwach für sie seien, oder vielleicht überhaupt gar nicht spielfähig sein könnten, zerstreut. Sie sind spielfähig und die Niederösterreicher befinden sich sportlich in der Reichweite ihrer Gegner.

Die Stallions haben durchaus noch eine Chance auf das Finale, müssen nun aber das Nachholen was sie im Winter verschlafen haben.

Den Titans kann man zum ersten Sieg in einem Bewerbsspiel nach mehr als fünf Jahren Pause gratulieren. Ob in zwei Wochen gegen die Gladiators in der Südstadt sich gleich ein zweiter einstellen wird, kann man angesichts der dargebotenen Leistungen aller vier Teilnehmer als ungewiss bezeichnen. Spielen alle Teams so wie am ersten Spieltag, dann wird es für die Südstädter schwierig. Die Mannschaft von Head Coach Mathias Weinberger wird sich gehörig steigern müssen, um den Sprung vom Geheimfavoriten zum ernsthaften Mitbewerber um die Iron Bowl zu schaffen. Nach Runde 1 läuft alles noch in Richtung Burgenland. Das kann sich, wie man in anderen Ligen sieht, blitzartig ändern.

Division 2
1.QT
2. QT
3. QT
4. QT
TOTAL
STA vs. TIT
19:6
3:6
0:6
0:7
22:25
27. April 08 | 15:00
Mooskirchen | Sportanlage
Officials: Savicevic / Korntheuer / Ladinig / Riegler / Schiller
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