Vergangene Woche fand in Mexiko die U19-Weltmeisterschaft statt und nicht wenige wunderten sich, dass der europäische Teilnehmer Schweden und nicht Österreich hieß.

Auf Anfrage erklärte IFAF Präsident Richard McLean, dass die Skandinavier U19 Europameister sind. Jetzt werden sich einige fragen, wie das vonstatten ging, denn Österreich hat ja bekanntlich im Vorjahr in Paris den vierten Titel en suite mit den Junioren geholt.

Richard MacLean Tweet

Ja, jedoch den „falschen“ EM-Titel

Durch die Entscheidung des internationalen Sportgerichtshofs, dass die IFAF „New York“ der legitimierte Vorstand des Weltverbandes ist, ist es auch deren Turnier, welches den offiziellen Champion hervorgebracht hat. Die U19 EM 2017 in Paris stand unter der Schirmherrschaft der IFAF „Paris“. Gleichzeitig haben die von der Gruppe um Schattenpräsident Tommy Wiking überhaupt ausgeschlossenen Nationen, unter der Schirmherrschaft der IFAF „New York“, selbst ein Turnier organisiert. Das hat Schweden gewonnen, womit sie auch der legitime Europameister sind.

AFBÖ Präsident Michael Eschlböck zur Aussage von MacLean: „Im Prinzip kann er das sagen. Der CAS hat IFAF „New York“ als die richtige IFAF bestätigt, damit war auch deren U19 EM quasi legitimiert. Dass man etliche Länder wie z.B. Österreich gar nicht eingeladen hat teilzunehmen und die führenden Nationen Österreich, Frankreich und Deutschland mit gefehlt haben, steht auf einem anderen Blatt. Das Eine ist also das was Gerichte legitimieren, das Andere das was eigentlich auf dem Feld entschieden werden sollte. Dass diese Aussage auch nicht sehr diplomatisch und verbindend ist, ist meine Meinung zu dem Tweet. Tatsächlich haben die den Gewinner eines alljährlich stattfindenden U19 Nordic Bewerbes als Vertreter Europas bei der EM bestimmt und uns somit der Möglichkeit einer Teilnahme  an der U19 WM beraubt. Nachdem es aber nun darum geht alle Beteiligten wieder halbwegs unter einen Hut zu bringen, schmunzeln wir zu dieser Aussage und wissen – bei den Junioren ist Österreich in Wahrheit seit 2011 – auf europäischer Ebene – ungeschlagen.“

Bei der kommenden Herren EM werden die Karten neu gemischt. Allerdings wird man auch hier sagen können, dass das ohne Deutschland, dem regierenden Europameister, nur eine halbe Sache ist.

Das sieht Eschlböck allerdings anders. „Deutschland hätte meiner Ansicht nach sicher teilnehmen können, hätte der Verband entsprechende Schritte gesetzt. Die sehen die Welt allerdings mit Trumpschen Augen – mir san mir, die Besten, die Schönsten, die Größten. Alle müssen sich nach uns richten und uns hofieren, sonst interessiert es uns nicht.“

Unterm Strich bleibt zu hoffen, dass die Footballwelt, vor allem die europäische, in den nächsten Jahren wieder zusammenfindet. Nationalteam Turniere, auch bei der U19, wird es nach dem CAS Entscheid nur mehr als gemeinsame Turniere geben. Mit oder ohne Deutschland.

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