Start Division I Race läuft Invaders zum Sieg

Eine Macht für sich
Germaine Race läuft an und St. Pölten jubelt über Platz 6. Die ruhigen Niederösterreicher ließen den polternden Dirty South hinter sich.
»Spielstatistiken« Dabei sah es lange Zeit nicht nach einem Sieg aus gegen stark aufspielende Salzburger. Hier Andreas Burgstaller, der den Catch zum Touchdown macht. Bis 15 Sekunden vor Spielende führten die Bulls mit 34:33. Übergabe der roten Laterne
Das letzte Wort hatte dann aber ein erneut überragender Race, dessen Lauf zum 39:34 das Schicksal der Bullen besiegelte. Der Wechsel zu Daniel White machte sich für die Salzburger am Ende ein wenig bezahlt. 2011 wird für die Mozartstädter wie auch für die St. Pöltner aber ein schwieriges Jahr.

Race läuft Invaders zum Sieg

13. Juni 2010

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Die Invaders feiern den zweiten Sieg in Folge und durch den Totalabsturz der Black Lions (dritte Niederlage in Folge) auf den vorletzten Platz, holen sich die Rotgoldenen am Ende den noch verdienten sechsten Platz in der Endabrechnung.

Leichtes Spiel hatten die Hausherren dabei aber keinesfalls, wie schon die Silver Bowl 2009 entwickelte sich auch die Revanche zu einem wahren Krimi.

Die Gäste gingen mit einem 39-yards Lauf von über Lukas Miribung (rush: 7/70 1TD, rec: 5/85 1TD) in Führung, vergaben dabei aber den Extrapunkt. Jener Markus Schindele zum 7:6 gelang, nachdem Invaders Quarterback Vincent Gay (12/23 f. 192 yards, 2TDs) noch im ersten Viertel den Gleichstand erzielte. Bei 7:6 wurden die Seiten gewechselt und man begab sich in ein zweites Viertel, welches es in sich haben sollte.

Zunächst holten sich die Bullen mit einem Touchdown Pass von Andreas Diwald (22/33 f. 226 yards, 4TDs) auf den US-Legionär Daniel White (5/35 1TD) die Führung zurück (7:12, da PAT von Dominik Höllbacher erneut nicht gut), danach schlug aber die Stunde eines der stärksten Receiver der Liga – Dominik Sandler (11/188 2TDs). Der erst 18-jährige Eigenbau fing zwei Touchdown-Pässe von Vincent Gay in Folge (34 u. 17 yards), Germaine Race scheiterte mit einer Conversion, Markus Schindeles kick zur 20:12 Führung nach dem zweiten TD war aber gut. Doch die Gäste blieben dran. Noch vor dem Pausentee stellten sie mit zwei Pässen von Diwald (24-yards TD zu Miribung, 2-Point Conversion auf Burgstaller) den Gleichstand von 20:20 her.

Nach Wiederbeginn setzten die Invaders offensiv die Akzente und sich kurzfristig von den Bulls ab. Zwei kurze Läufe von Andreas Inzinger (6/19 2TDs) bescherten den Hausherren im vierten Viertel dann schon eine bereits komfortabel scheinenden Vorsprung von 33:20. Doch wieder fanden die Gäste zurück ins Spiel. Zwei TD-Pässe von Diwald auf Andreas Burgstaller (6/65 2TDs) und zwei gute PAT kicks von Dominik Höllbacher brachten die Mozartstädter mit 34:33 in Front.

Race macht den Sack zu
Das letzte Wort sprach aber der Mann, der dieser AFL-Saison als rusher seinen Stempel aufdrückte und vielen Fans, besonders jenen der Invaders, viel Freude bereitete. Der ehemalige Charger Germaine Race fand mit 28 Läufen für 161 yards nach einem krankheitsbedingten schwachen Spiel gegen die Black Lions wieder zu seiner Bundesliga-Normalform und entschied das Spiel 15 Sekunden vor dessen Ende mit einem Lauf in die Salzburger Endzone.
Fazit
Die Bulls schrammen zum zweiten Mal knapp an ihrem ersten Saisonsieg vorbei (32:33 @Black Lions), das Ergebnis geht aber in Ordnung. Der Vorsprung der Invaders bestand heuer in der Rekrutierung. Vor allem ihrem sportlichen Leiter Thomas Ebner, der diese in den USA sichtete und unter Vertrag nahm, haben sie zwei US-Amerikaner zu verdanken, die man in der Qualität in St. Pölten noch nie sah. Race ist überhaupt der beste Import der Liga und der zu Beginn auf Grund seiner Körperfülle etwas belächelte Gay bescherte den Gegner am Ende bei weitem mehr Sorgenfalten als Lacher. An diesen Top-Leuten bauten sich dann auch die heimischen Spieler auf – allen voran Dominik Sandler, der ein heißer Kandidat für den Rookie of the year ist.

Bei den Bulls machte sich der Wechsel auf Daniel White doch ein wenig bezahlt, obschon es sicher nicht alleine an dem Mitte der Saison gefeuerten Demetri Huffmann lag, dass die Bulls sich erst langsam an die AFL gewöhnten.

Beide sollen 2011 wieder in der AFL spielen, mit dem gleichen Spielplan mit Heimrechten umgedreht. In Salzburg gibt es eine kleine Lobby unter Spielern, die sich mit der AFL nicht so recht anfreunden konnten, in St. Pölten geht man da mehr d’accord mit der Vereinsführung. Für beide Teams gilt es aber sich zu verjüngen. Ihre Kader sind dünn, bei den Invaders hört man von einem halben Dutzend Startern die heuer ihre letzte Saison bestritten hätten, ähnlich die Situation in Salzburg, wo man nun versuchen muss – nachdem zumindest ein wenig Anschluss gefunden wurde – junge Talente (so fern vorhanden) in die Kampfmannschaft einzubauen. Dann könnte es was werden mit den Bulls und Invaders in der AFL auf lange Sicht.