Die Rede ist natürlich von "Niederlagen" der New England Patriots in der Saison 2007. Als nächstes Team versuchen die San Diego Chargers das Unmögliche. Sind die Chargers tatsächlich chancenlos?

Bereits in Woche zwei gab es im Gillette Stadium dieses Duell. Die Patriots konnten den Heimvorteil perfekt nutzen und gewannen das Spiel deutlich mit 38:14.

Das Spiel stand damals im Zeichen der ‚Spionageaffäre‘ (Filmen der Teamzone der Jets). Doch es gelang Head Coach Bill Belichick sein Team perfekt einzustellen.

Die Patriots hatten damals im Angriff ihr gefährliches Duo bereits gefunden. Quarterback Tom Brady brachte neun Bälle vollständig zu Wide-Receiver Randy Moss für 105 Yards. Auf der Gegenseite hatte Chargers-Quarterback Philip Rivers keinen überragenden Tag. Er warf zwei interceptions und konnte nur 19 seiner 30 Würfe an den Mitspieler bringen. Rivers stand dabei meist schwer unter Druck einer ausgezeichneten Patriots Defense und die Chargers mussten am Ende drei Ballverluste beklagen. Zu viele um gegen New England zu bestehen.

Perfekte Patriots?
Eine Frage, welche sich die NFL Fans quer über den Erdball stellen ist, ob die New England Patriots das perfekte Footballteam werden? Ohne Zweifel sind die Mannen rund um Brady eine sehr gute Mannschaft.

Schon vor der Saison wurden die Stars von den Medien auserkoren. Die Herren Brady, Moss, Welker, Stallworth, Bruschi, Thomas usw. enttäuschten die Erwartungen nicht. Vom ersten Spiel an setzten sie den Maßstab für die komplette NFL. Einer ‚Schwächephase‘ zum Ende der regular season setzten sie letzte Woche ein Ende. Der Sieg gegen die hoch eingeschätzten Jacksonville Jaguars war beeindruckend.

Teile der Öffentlichkeit sind aber auf Grund des Vorfalls in Woche eins skeptisch, ob Perfektion mit Spionage zusammenpasst. Muss ein perfektes Team nicht auch in Sachen Fairness pefefkt sein?

Leistungsträger angeschlagen
Das Team aus Kalifornien tritt die Reise ins kalte Massachusetts mit großen Sorgen im Gepäck an. Drei Schlüsselspieler des Angriffs sind angeschlagen, ihr Einsatz für das Spiel am Sonntag gilt als fraglich. Für Chargers-Headcoach Norv Turner sind die drei unverzichtbare Grundsteine in seinem Gameplan.

QB Philip Rivers – rechtes Knie. Er meint zwar er fühle sich deutlich besser und will spielen. Das Rivers körperlich voll fit in das Spiel gehen kann, darf bezweifelt werden. Backup wäre Billy Volek. Sollte er spielen, wäre das eine herbe Schwächung für die Chargers. Rivers lieferte bis zu seiner Verletzung im Spiel bei den Colts eine sehr überzeugende Leistung ab.

RB LaDainian Tomlinson – linkes Knie. Er wird für das Spiel wohl das ‚doubtful‘ gelistet werden, geht selbst aber geht davon aus, dass er spielen wird. Es steht zu befürchten, dass sein linkes Knie nicht halten könnte. Für den Gameplan des Außenseiters natürlich alles andere als förderlich wenn der Star des Teams verletzt ausfallen würde.

TE Antonio Gates – ‚turf toe‘. Nach Angaben von Coach Turner wird Gates wohl nur Dank der Kunst der Ärzte spielen können. Es wird erwartetet das Gates für dieses Spiel fit gespritzt wird. Sein Einsatz wäre für Rivers durchaus sehr wichtig. Mit über 190 cm und etwa 120 kg ist er großes, bewegliches Ziel. Besonders von dem Duell Gates gegen Patriots Strong Safety Rodney Harrison erwarten sich die Chargers einiges. Harrison gilt zwar als ausgezeichneter Spieler in der ‚box‘, hat aber Probleme gegen Spieler wie Gates, die häufig vertikale Routen laufen.

In den Trainingseinheiten unter der Woche fehlten außerdem Defensive Tackle Jamal Williams (Knöchel) und Linebacker Shawne Merriman (Grippe). Ihr Einsatz für das Spiel am Sonntag gilt aber als gesichert.

Druck auf den QB als entscheidender Faktor
Für die Quarterbacks wird das Spiel am Sonntag kein ruhige Kugelschieberei werden. Beide Teams werden versuchen den Spielmacher des Gegners unter Druck zu setzen. Dabei werden sie die Box immer mit mindestens sieben Spielern besetzen.

Eine entscheidende Rolle wird Chargers Lienbacker Merriman einnehmen. Er wird von Defensive-Coordinator Ted Cottrell mit unterschiedlichen Blitzschemen ins Spiel geschickt werden. Auf den Left Tackle Matt Light haben es die Chargers allgemein abgesehen. Die Coaches sehen in ihm die Schwachstelle innerhalb der Patriots O-Line und werden versuchen genau dort Druck ausüben.

Auf der anderen Seite wird Patriots-Star-Receiver Randy Moss hauptsächlich auf Cornerback Quentin Jammer treffen. Auf dieses Matchup hoffen die Coaches der Patriots und werden anfangs wohl versuchen, Moss mit kurzen ’slants‘ an Jammer zu binden. Je länger das Spiel dauert, um so öfter sollte Moss dann auf die ’slant and go route‘ kommen. Jammer wird Moss bei den ‚tiefen Spielzügen‘ kaum halten können. So die Theorie.

Erwartet wird auch das Duell Wes Welker (NE, WR) vs. Antonio Cromartie (SD, CB). Ein Matchup in dem der Interception-König aus San Diego im Vorteil gesehen wird.

Blizzard vorhergesagt
Sollten die Wettervorhersagen für Sonntag eintreffen, dürfte das Spiel in die Geschichtsbücher eingehen. Blizzard-Warnung wurde für weite Teile des Bundesstaates Massachusetts ausgegeben. Große Schneemengen, Wind und Kälte erscheinen als sehr wahrscheinlich.

Perfekte Patrioten als klare Favoriten
Alles deutet auf einen klaren Sieg New Englands hin. Nicht nur das sie die besseren Spieler besitzen, das Spiel im heimischen Gillette Stadium stattfindet, das ‚gewohnte Wetter‘ sich ankündigt, sondern auch, weil die Chargers gröbere Verletzungssorgen plagen. Die Pats werden von den Buchmachern mit 14 bis17 Punkte Vorsprung als Favorit gehandelt.

Man hat in der Geschichte der NFL allerdings schon die größten Favoriten straucheln gesehen. Die Patriots müssen voll konzentriert auf den Gegner ins Spiel gehen, sonst könnte es durchaus eine große Überraschung geben. Die Vorzeichen stehen allerdings nicht dafür.

Welches Team die AFC in der Super Bowl vertreten wird, entscheidet sich am Sonntag ab 21:00.
ORF Sport Plus und NASN werden das Spiel Live übertragen.

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