Am 3. September will sich die Vikings-Führung zur sportlichen Neuausrichtung im Rahmen einer Pressekonferenz äußern.

CC bleibt
Klar scheint bereits, dass Chris Calaycay Head Coach der Wiener bleiben wird. Das kommt insofern etwas überraschend, werden dem Amerikaner in der Führung seiner Mannschaft auch menschliche Schwächen nachgesagt. Doch Vikings Präsident Karl Wurm ist davon überzeugt, dass er mit Calaycay auf das richtige Pferd setzt. Kritik seitens Spieler an einem Coach werde es immer geben. ‚Holen wir einen anderen Trainer, sind halt zehn andere mit diesem unzufrieden‘, erklärt Wurm die Beziehung Trainer-Spieler für sich und den Verein recht einfach. Er sei sich mit dem Festhalten an den bislang erfolglosen Coach sicher, sollte er (Wurm) sich täuschen, wird man sich halt auch einen neuen Präsidenten suchen (müssen).

Der Klub scheiterte 2008 in der Euro Bowl an Tirol, erreichte die Austrian Bowl im heurigen Jahr erst gar nicht und kassierte gegen den Lokalrivalen Danube Dragons die zweite Niederlage in einer mehr als 20-jährigen Beziehung zueinander. Gegen den Erzrivalen Graz Giants sah man wieder aus wie einst vor elf Jahren – chancenlos – und das aus heiterem Himmel. Zuletzt blieben die Vikings 1998 ohne Titel. Calaycay treffe dabei, so Wurm, keinerlei Schuld. ‚Wenn es einen gibt der alles dafür getan hat, um das zu verhindern und stets da war, als es gebrannt hat, dann war das Chris Calaycay‘, so PKW, zum wiederholten Male voll des Lobes über seinen alten und auch neuen Cheftrainer.

Amis raus – Ösis rein
Die Vikings verlängerten neben den Vertrag von Calaycay auch jenen mit dem Universalspieler Josiah Cravalho und dem Multi-Tasker Cameron Frickey. Alle anderen US-Spieler und Trainer sind ihrer Jobs verlustig geworden. Prominentes Opfer dieser Säuberungsaktion ist Runningback Clinton Graham, über die letzten Jahre exzentrischer Erfolgsgarant der Violetten. Aber auch mit Stephone Robinson und Mike Salerno gibt es nach dieser Desaster-Saison für Vikings-Verhältnisse kein Wiedersehen.

Dafür soll dem Vernehmen nach der bisherige Backup-Quarterback, Philipp Jobstmann, der heuer erst nachdem man mit Luke Atwood und Steve Levy bereits zwei Amis verbraucht hatte, zum Starter avancierte, 2009 von Beginn an die Spielmacher-Position übernehmen. Ist das die Richtung in jene die Vikings gehen wollen, dann könnten Jobstmann noch andere Backups und ehemalige Vikings 2-Spieler folgen.

Dem Unterfangen entgegen kommt eine mögliche weitere Beschränkung der Klasse-A-Spieler von 6/3 auf 4/2 (gesamt am Gameday-Roster/gleichzeitig am Spielfeld).

NFL darf weiter "rutschen"
Karl Wurm (‚die NFL kann mir den Buckel runter rutschen‘) erneuerte seine Aussage gegenüber der National Football League vor zwei Wochen, als er deren Vertretern klar machte, dass ‚die NFL nicht einfach gute Österreicher abziehen kann und sich die Teams hier im Gegenzug zweitklassige Amis holen sollen‘. Die Herren hätten sich laut Wurm dankbar dafür gezeigt, dass ihnen einer in Europa wenigstens die Wahrheit sagt und sie hätten sich das auch ‚alles aufgeschrieben‘. Vielleicht käme man ja mal eines Tages zu einer Zusammenarbeit, aktuell wolle nur einer etwas vom anderen und das ohne Gegenleistung.

Derzeit nehmen Spieler aus Russland, England, Deutschland, Frankreich und Schweden an der NFL-Preseason teil. Andreas Pröller (Raiders) kann auf Grund der guten Beziehungen seines Klubs nach Oakland bei den Raiders NFL-Luft schnuppern, wird aber als Spieler der Oakland Raiders selbst nicht zum Einsatz kommen.

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