Nach dem Regen

Noch drei Spiele Bundesliga mit – wie Dr. Gregor Murth es auf der Webseite der Vikings sagt – „erwartbarem Unterhaltungswert“. Eigentlich kann man sie auf zwei reduzieren. Es sind dies zwei der drei verbleibenden Spiele der Dragons. Jene auswärts gegen die Raiders (SO, 15:00, Tivoli) und am vorletzten Mai-Wochenende bei den Vikings. Deren Ausgang wird die endgültige Hackordnung der AFL 2011 bestimmen. Das Spiel der Panthers bei den Giants könnte noch interessant werden, aber die anderen vier Partien sind wohl schon vor dem Kickoff gelaufen. Salzburg freut sich über zwei Touchdowns in einem Viertel gegen Graz, aber eine ernsthafte Gefahr für die Dragons, Panthers und Raiders werden sie wohl nicht darstellen können. Auch der Wunsch Kärntens die Giants (SA, 16:00, Villach Lind) zu schlagen ist angesichts der realen Situation im Süden nicht mehr als ein solcher. Man wünschte sich schließlich auch die Dragons und Vikings zu schlagen. 6:83 die kumulierte Ernüchterung und wie soll man dann bitte ein Team besiegen, welches diese beiden geschlagen hat? Der Regenguss nach dem 0:41 gegen die Vikings in Villach Lind könnte man als Zeichen von oben deuten: Auswaschen, gießen, in die Sonne stellen und wachsen.

Ganz anders die Situation in der Conference Ost der Division 1. Dort muss aus dem Trio Rangers, Vikings² und Knights ein Team vor den Playoffs ausscheiden. Und das ohne auch nur ein Spiel gegen ein Team aus dem deutlich schwächeren Westen verloren zu haben. Die Raiders² konnten mithalten, unterlagen aber sowohl den Rangers, als auch den Knights. Die Ritter haben derzeit auch die „besten Karten“ nur mehr Zuschauer im Halbfinale zu sein.

Zum einen führt der Umstand (keine Gesamttabelle zu führen) eben dazu, dass nicht die stärksten vier Teams in den Semifinals landen, sondern eines mit der für sie günstigeren Gruppe. Zum anderen hat dann ein Team eine deutlich einfachere Aufgabe vor sich, als die beiden anderen. Sind wir uns da mal ehrlich: Wer wünscht sich heute nicht die Steelsharks in einem Silver Bowl-Playoff zu Hause? Hört sich fast wie „Freilos“ an. Da halte ich sogar manches Division 2-Team  für einen deutlich unangenehmeren Gegner.

Daher wäre es ratsam, der heuer doch sehr interessanten Division 1 im kommenden Jahr wieder eine Gesamttabelle zukommen zu lassen, damit dann auch die Besten und nicht die am besten Eingeteilten um den Titel spielen können.

Die EFAF hat – emsig, emsig – wieder einmal ihre Top 20 Liste überarbeitet. Das macht sie um die Jahreszeit öfter. Freuten sich vor kurzem die Dragons noch an der Spitze zu stehen, sind sie nun – ruck zuck – Letzter! Der Österreicher wohl vermerkt. Denn die Liste liest sich wie das Endresultat des Super G Rennens vomPatscherkofel 1998. Unter den ersten fünf sind vier Teams aus Österreich. Es führen die Vikings (die hatten wir schon lange nicht vorne) vor den Raiders. Zwischen den Giants (4) und Dragons (5) findet man – schau an – Kiel auf Platz drei. Warum gerade die Baltic Hurricanes dort stehen und nicht die Carlstad Crusaders (Platz 11!), das liegt vermutlich daran, dass die Schweden in Kiel ja nur Glück und auch ein bisschen Stein hatten. Bzw. – auch schon gelesen – Kiel sei damit eine Bürde [sic!] los geworden. Gezwungen habe man sie ja, die armen Holsteiner, an der Euro Bowl teilzunehmen. Das hat er jetzt davon, der deutsche EFAF Präsident Robert Huber! Sein Meister ließ sich von den Smörebröds düpieren, damit er mit der Überzeugungsarbeit aufhört! Merke: Deutsche Teams wollten immer nur an der Euro Bowl teilnehmen, wenn sie diese danach auch gewonnen haben. Ansonsten waren Niederlagen und Ausscheiden minutiös geplant. Ein GFL-Team ist wie Chuck Norris: Es gewinnt nicht nur bei einem Sieg, sondern auch bei einer Niederlage. Das ist so. Fragen sie Oaks.

Ansonsten müsste man ja davon ausgehen, dass die AFL Klubs ins Summe doch stärker als jene der GFL sind und das geht nicht in die Tüte, sondern höchstens in ein Sackerl.

Meint Ihr
Walter Reiterer