Zum Abschluss unseres Mock Drafts widmen wir uns der zweiten Hälfte der zweiten Runde.
2nd Round, 49th Pick: Jacksonville Jaguars select: Jaiquawn Jarrett (S, Temple)
Jaiquawn Jarrett kenne ich nur von den YouTube Videos. Was man in denen sieht ist ein smarter Spieler, der einen guten Hit hat. Was allgemein bekannt ist, ist, dass die Defense von Temple sehr smarten Football spielt und wenige Big Plays abgibt. Ich glaube nicht, dass Jarrett an einen Landry, Taylor etc. rankommen wird, aber durch seine smarte Spielweise kann er dazu beitragen, dass Jaguars Headcoach Del Rio etwas ruhiger schlafen kann. (CW)
2nd Round: 50th Pick: San Diego Chargers select: Randall Cobb (WR/RS, Kentucky)
Die San Diego Chargers haben es letztes Jahr auch ohne WR zur Top Offense geschafft. Vielleicht schadet es aber auch nicht, Herrn Rivers etwas zu unterstützen. Dass Randall Cobb auch das Return Game wieder in Schwung bringt, ist mehr als nur ein netter Nebeneffekt. Damit brauchen die Chargers den Fantasy Sleeper Legedu Naanee nicht mehr, und unser Chefredakteur muss sich einen neuen Sündenbock suchen. (ST)
2nd Round, 51st Pick: Tampa Bay Buccaneers select: Martez Wilson (LB, Illinois)
Die Bucs investieren nun schon traditionell alle hohen Picks auf die Box, warum nicht weitermachen, bis tatsächlich irgendeine Form von Laufdefense entsteht? Nach Clayborn nehmen sich die Bucs hier Hilfe bei den LBs vor, was vor allem am Free Agent-Status von Raheem Morris‚ Gehirnverlängerung Barrett Ruud und Quincy Black liegt. Hier kommt Wilson ins Spiel, der die schnellste 40er-Zeit von allen LBs lief. Er ist noch raw, aber allein seine Schnelligkeit beim Passrush wird die Gegner zwingen, sich auf ihn einzustellen. (MM)
2nd Round, 52nd Pick: New York Giants select: Ryan Williams (RB, Virginia Tech)
Die Giants haben mit Pick 19 in Runde 1, den meiner Meinung nach besten Offense Tackle des Drafts bekommen, darum wird hier etwas gegambelt. Der Need an einem Allround-RB ist natürlich da, Brandon Jacobs wird nicht jünger, und Ahmad Bradshaw hält kaum ein paar Spiele ohne Verletzung durch, aber begründet das hier einen RB? Meiner Meinung nach picken die Giants gern den Spieler, der in Abwägung von BPA (bester verfügbarer Spieler) und Need (Lücke im Roster) die sinnvollste Variante darstellt. Nach dem aktuellen Draftverlauf sollte das hier Williams sein. Seine Ausgeglichenheit mit Stärken sowohl zwischen den Tackles, als auch außen laufen zu können, als auch ein guter Passempfänger zu sein, sprechen für ihn als Zweitrundenpick. Entgegenhalten ihm einige "Experten", dass er auch nirgends herausragende Fähigkeiten besitzt. Die größte Frage ist aber sicherlich, wie sich ein Spieler, der im College nur 23 Spiele gestartet hat, am nächsten Level schlagen wird. (RH)
2nd Round, 53rd Pick: Dallas Cowboys (via Indianapolis Colts) select: James Carpenter (OT, Alabama)
Die erste Frage ist natürlich: Hähh? Schon wieder OT? Ja, denn RT Marc Colombo ist 32, und man hat das Gefühl, sein Körper schafft keine 16 Spiele als Starter hintereinander. Carpenter ist nicht der Typ Left Tackle, den Teams hier suchen könnten, aber der wurde schon in Runde 1 mit Castonzo geholt. Außerdem will niemand (am wenigsten ich als Rams-Fan) Alex Barron am Feld sehen. Rein vom Potential und von der Starter-Erfahrung in der Top Collegeconference (2 Jahre Starter in der SEC gegen die besten Passrusher im Collegesport) sollte Carpenter ehest der beste RT im Kader sein und starten. Sollte das nicht der Fall sein, ist er aufgrund seiner Vielseitigkeit auch als Guard einsetzbar, was ihn zum einem wichtigen Backup machen würde. Carpenters klare Stärken liegen in der Passprotection, hier kann er seine Athletik und seine Größe voll ausspielen, was, egal wer der künftige Cowboys QB sein wird, freuen wird. Wiederum ist nicht klar ob seine limitiertes Laufblocken einen Secoundroundpick rechtfertigen können. (RH)
2nd Round, 54th Pick: Philadelphia Eagles select: Benjamin Ijalana (OT, Villanova)
Homeboy. Benjamin Ijalana hat bei Villanova, einem Vorort von Philadelphia Football gespielt und war als einziger FCS Lineman für die Outland Trophy – den Preis für den besten Lineman auf College-Ebene – nominiert. Er hat seine Small-School-Konkurrenz beherrscht und sein Team auch in die FCS Championships geführt. Die Eagles freuen sich immer über Zuwachs in den Trenches. Da passt der vielseitige 
"EYE-JA-LAWN-A" ausgezeichnet. Er hat sein ganzes College-Leben Left Tackle gespielt, die Scouts trauen ihm aber nicht nur die andere Tackle-Position, sondern auch den Wechsel auf Offensive Guard zu. Sein Draft-Status war schon besser, eine lästige Sports Hernia hat ihn fallen lassen. Mit den Eagles wird er aber zufrieden sein. (ST)
2nd Round, 55th Pick: Kansas City Chiefs select: Danny Watkins (OT, Baylor)
Nachdem kein WR mehr da ist, den man Runde 2 nehmen könnte, und die Box schon in Runde 1 verstärkt wurde, bleibt den Chiefs nichts anderes übrig, als ihre O-Line zu verstärken. Watkins ist hierbei ein hochinteressanter Pick, weil er erstaunlich weit im Draft gefallen ist. Ein übersehenes Talent, das dann von den Patriots genommen wird und eine tolle Karriere hinlegt. So ungefähr fühlt sich der Watkins-Pick an. Aber die Chiefs, besser gesagt, die neuen Patriots, kommen Belichick zuvor, und schnappen sich hier den Steal der zweiten Runde. (MM)
2nd Round, 56th Pick: New Orleans Saints select: Drake Nevis (DT, LSU)
Ende der letzten Regularseason, aber spätestens im Playoffspiel gegen die Seahawks wurde deutlich, dass die Saints ein Problem mit Innenlaufspiel der Gegner haben. Localhero Nevis könnte der Anker der D-Line werden, der gesucht wird. In seinen ersten 3 Jahren am College war er noch in Rotation mit späteren NFL-Stars wie Glenn Dorsey, Ricky Jean-Francois oder Al Woods zu sehen, startet aber letztes Jahr voll durch und spielte sich ins 1st All-SEC Team und ins 2nd Team All-American 2010. Eine Fußverletzung verhinderte eine Einladung zum Seniorbowl und hat seinen Draftstock deutlich geschadet, da er seit beginn der Saison von Lateroundpick zumindest in Richtung Firstrounder auf vielen Draftboards gewandert ist. Mit 6-1 hat er zwar nicht ganz die Größe, die man sich von einem DT in der NFL wünscht, aber Mitte Runde 2 sollte Nevis noch ein guter Valuepick für die Saints sein. (RH)
2nd Round, 57th Pick: Miami Dolphins (via Seattle Seahawks) select: Andy Dalton (QB, TCU)
Chad Hennes Inkonsistenz wird die Dolphins nicht in die Playoffsbringen. Eine Erfrischung der Kernfiguren schon eher. Nach Ingram, haben die Dolphins hier noch immer die Chance, einen potentiellen Franchise-QB zu draften, und Dalton, auch wenn er nicht flashy ist, könnte genau der nötige Reboot sein. Die Secondary wäre eine andere Option gewesen, aber da sind zu dem Zeitpunkt nur noch Reaches zu haben, und Dalton ist für #57 good value mit sehr viel Upside. (MM)
2nd Round, 58th Pick: Baltimore Ravens select: Allen Bailey (DE, Miami)

Keine andere Position ist so tief in diesem Draft. In normalen Jahren würde Allen Bailey als "fringe 1st Rounder" gesehen, 2011 fällt er schließlich bis an die 58. Stelle. Den Ravens hat der Spruch "Der Teufel sch***t auf den größten Haufen" immer schon gefallen, und sie lassen sich die Ansammlung von unheimlich hoher upside, Idealmaßen und der (positionellen) Vielseitigkeit nicht entgehen. Er wird vielleicht kein First-Day-Starter. Aber das liegt mehr an der Ravens Front7 als an seiner technischen und mentalen Unerfahrenheit. Houshmandzadeh muss eben noch ein Jahr durchhalten … (ST)
2nd Round, 59th Pick: Atlanta Falcons select: Jerrel Jernigan (WR, Troy)
Mularkey hin, Mularkey her, die Falcons brauchen zumindest im Geiste Explosivität in der Offense, jenseits von Roddy White. Harry Douglas sah wie derjenige welcher aus in seinem Rookie-Jahr, war aber nie 100% fit letztes Jahr und entwickelte dadurch keine Chemie mit Matt Ryan. Injurious Norwood ist ewig auf IR. Die Falcons brauchen wen, der das bringt, was Norwood und Douglas 2008 brachten: Unberechenbarkeit. (Just to clear that up: Eric Weems ist zu einem der explosivsten Returnmen der Liga geworden, aber als Slot ist er limited.) Jernigan würde all das vereinen, was den Falcons in diesen Spielern an letztem Quäntchen fehlt. Er ist neben Underneath-Pässen am gefährlichsten auf Screens – genau das, was den Falcons im Arsenal abgeht. (MM)
2nd Round, 60th Pick: New England Patriots select: Brooks Reed (OLB, Arizona)
Auch heuer haben die Patriots wieder early-round-picks gebunkert, dass es eine wahre Freude (für Fans zumindest…) ist, und sie haben bis Pick 33 mit RB, OT und DE schon mehr Needs gefüllt als andere Teams mit dem ganzen Draft schaffen werden. Aus dem Grund ist NE hier in der Lage die besten verfügbaren Spieler passend für ihr System zu Draften: OLB Brooks Reed. Reed, vom Talent irgendwo angesiedelt zwischen Clay Matthews (vielleicht eher das Aussehen) und Anthony Spencer (vom Spielertyp), ist mal wieder einer der athletischen 4-3 College DEs deren Zukunft in der NFL aber im rushenden 3-4 OLB liegt. Wie bei den meisten Spielern, die diese Wandlung machen müssen, stellt sich die Frage, wie schnell und gut sie mit dieser Umstellung zurechtkommen. Aber dieses Problem ist bei der Tiefe der Patriots an OLBs, allen voran Cunningham und Banta Cain nicht tragisch, Brooks würde seine Zeit zur Eingewöhnung bekommen. (RH)
2nd Round, 61st Pick: San Diego Chargers select: Stefen Wisniewski (C, Penn State)
Die Kritiker von Stefen Wisnewski sehen in ihm einen klassischen Overachiever. Ich sehe in ihm einen sehr soliden NFL Prospect, der auf Grund seiner Vielseitigkeit Guard und Center spielen kann, und für die Chargers ein guter Pick ist. Er mag kein herausragender Athlet sein, kann aber durch seinen Football IQ und seine Instinkte viel wettmachen. An der richtigen Einstellung und am Charakter dürfte es an ihm auch nicht fehlen. Seit Vater war 8x (!!!) All Pro für die Raiders. Gute Gene! (CW)
2nd Round, 62nd Pick: Chicago Bears select: Rodney Hudson (OG/C, Florida St.)
Bears need Beef. Rodney Hudson ist jetzt kein allzu großer Spieler. Aber er hat genug Schmalz um der Bears O-Line Tiefe zu geben und kann gerade im ersten Jahr auf allen Inside-Positionen Erfahrung sammeln. Er kann universell eingesetzt werden, hat für einen Rookie eine ausgereifte Technik, sieht natürlich aus und hat den vielzitierten Motor. Sein Football IQ schadet sicher nicht, wenn er Martz‚ Offense Liner werden soll. Nebenbei wird man ihn sicher des Öfteren als Pulling Guard sehen, das ist eine seiner "forte". Seine Knieprobleme gehören hoffentlich der Vergangenheit an. (ST)
2nd Round, 63rd Pick: Pittsburgh Steelers select: Sam Acho (DE, Texas)
Hinter Brian Orakpo und Sergio Kindle großgeworden, ist Acho nicht nur technisch ein interessanter Prospect, er gilt auch als einer DER high-character guys im gesamten Draft, jährliche medizinische Trips in die nigerianische Heimat und William V. Campbell Trophy inklusive. Er ist ein genuiner und konsistenter Passrusher mit einem super Motor (der manchmal overpursuit, was aber unter LeBeau wohl weggecoached werden kann). Gegen den Lauf hat er noch Probleme, aber das alles (College 4-3 end auf dem Weg zum NFL 3-4 passrushing OLB, high character, Fragen gegen den Lauf) erinnert doch wunderbarst an einen gewissen Tamba Hali. Zusammen mit dem letztjährigen Zweitrunder Jason Worlids haben die Steelers hier die nötige competition für den Nachfolger auf OLB, mit dem Luxus die beiden 2 bis 3 Jahre entwickeln zu können. (MM)
2nd Round, 64th Pick: Green Bay Packers select: Johnny Patrick (CB, Louisville)
Charles Woodson wird, je nachdem wann wir wieder eine NFL sehen werden, der 40 näher sein als der 30, also braucht man nicht lange eine Begründung für einen CB-Depth Pick suchen. Patrick flog das ganze Jahr unter dem Radar, und war auch bei der Combine nicht überwältigend. Die Zahlen seines Prodays sahen zwar besser aus, aber waren auch nicht überragend, interessanterweise steigt aber sein Draftwert mit jedem privaten Workout, das er bei Proteams abhält. Patrick hatte das zweifelhafte Privileg am College 4 verschiedene Defense Coordinators gehabt zu haben, diese haben ihm dazu verholfen sich jedes Jahr weiterzuentwickeln. Diese Entwicklung ist aber noch nicht abgeschlossen, und so gilt er noch als Rohdiamant mit einem riesen Potential, der noch einiges an Arbeit der NFL-Coaches bedarf. Zumindest die Zeit zum Entwickeln sollte er beim aktuellen Superbowl Champion bekommen. Das große Fragezeichen ist Patricks Charakter, er wurde während seiner Collegekarriere angeklagt und verurteilt. Das könnte einige Teams abschrecken ihn trotz seines offensichtlichen Potentials zu früh zu draften. (RH)
Das war also unser FA NFL Mock Draft 2011. (Teil 1, Teil 2, Teil 3) Der NFL Draft wird am Freitag, den 29. April um 2 Uhr früh (CET) starten, und bestimmt so verlaufen, wie wir ihn hier vorausgesagt haben. Zuschauen (z.B. vie dem NFL Gamepass) ist somit nicht wirklich notwendig.

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