Nach den Salzburg Bulls musste auch das zweite Division 1-Team anerkennen, dass die Black Lions ihnen überlegen sind. Scheiterten die Bulls noch knapp an den Kärntnern, ging das erste Heimspiel für die Löwen gegen einen Zweitklassler klar für sie aus.

Dafür verantwortlich war in erster Linie ihr Quarterback D.J. Hernandez. Gladiators Coach Joe Widner sagte vor dem Spiel noch, dass dieser Mann der Schlüssel ist und sein Team versuchen muss, den Ami zu stoppen. Es blieb beim Versuch. Den Burgenländern fehlte mit Shawn Leever (Grippe) zwar ein wichtiger Spieler in der Offense- und Defense, ob der Ex-Viking gegen Hernandez aber ein probates Mittel gewesen wäre, kann man nicht ausschließen, aber für unwahrscheinlich halten. Leever spielt im Backfield, Hernandez beschäftigte D-Line und Linebacker.

Erst nach brutto wie netto 196 rushing yards (bei logischer Weise Null Minusyards) und drei Touchdowns war ein Ende der Dominanz des Lions-Spielmachers zu erkennen. Das kam allerdings erst mit dem Schlusspfiff, denn die Gäste fanden nie ein Rezept gegen den anstürmenden Hernandez. Zu seiner Seite stand ihm in der Line Robert Lunn, der übrigens auf den FA-Gastartikel in seinem Blog antwortete, der ebenfalls eine überzeugende Leistung bot und wie Hernandez (als Safety aufgestellt) auf beiden Seiten des Balls spielte.

Abgerundet wurde die Sache durch eine starke Leistung von Eigenbau Andreas Stossier, der 80 yards und dabei zu einem Touchdown lief und auch noch zwei catches für 24 yards verzeichnen durfte. Stefan Lausegger konnte sich als dritter Löwe in der Scorerliste eintragen, die PAT Kicks von Philip Schubert waren allesamt gut, mit ein wenig Glück (ein Ball ging gerade noch so rein) bleibt der Lions-Kicker 2009 damit vorerst perfect.

Und die Gladiators?
Die sahen sehr früh ein, dass dieses Spiel an ihnen vorbei gehen wird, produzierten Fehler am Fließband (sechs interceptions!) und setzten bald ihre Junioren- und sogar Jugendspieler ein, die – irgendwie passend – ihre Sache besser als die Alten machten. Ein Pass zwischen Brüdern die nicht Kamber sondern Hailiman (Peter auf David) heißen, bescherte den Gladiators ihren einzigen Touchdown in der Partie.

5:6 in turnovers
Der Grund warum die Glads nach ihren vielen turnovers nicht noch höher verloren haben, lag an drei lost fumbles der Lions (Andreas Stossier, Stefan Lausegger und Karl Pemberger) und zwei interceptions durch Hernandez, der eben mehr ein RB als ein QB ist, denn seine 106 scorelosen passing yards kann man, angesichts der sensationellen Laufleistung, fast als belanglos bezeichnen.

Belangloser am Feld agierte nur mehr Gladiators Quarterback Bernhard Kamber mit vier completions bei ebenso vielen interceptions für 37 passing yards. Das ist Jobstmann im Error Mode. Er wie schon gesagt verließ das Feld auch vorzeitig für den Nachwuchs und wurde davor einmal gesacked (Lunn). Die auf diversen social media Plattformen angekündigte Jagd auf das Kärntner enfant terrible fand aber nicht statt, denn das Spiel verlief trotzt zweier Ausschlüsse weitgehend recht ruhig, die Heißsporne Josef Rosenecker (GLA) und Felix Knees (LIO) wurden vorzeitig duschen geschickt, aber nicht im Spielbericht vermerkt.

Was sonst noch so geschah
Black Lions Präsident Manfred Mocher steckte Joe Widner Gutscheine für Würstel mit Senf & ein Coca Cola zu, womit er sein Versprechen, die Gladiators, als Teil der Spielgemeinschaft die die CEFL gewann zum Essen einzuladen, als eingelöst betrachtet. Für den anderen Teil, den Black Lions, gab er Schnitzel mit Salat aus, danach Kamber ihm ausrichten ließ, dass er sich seine Würstel dorthin stecken könne, wo die Kärntner Sonne nicht scheine.

Vor dem Spiel ließ der Black Lions Präsident via Aussendung der Presse wissen, dass Peter Petek out for season sei, Abdel Azim Ramon würde drei bis sogar vier Wochen ausfallen. Jedenfalls seien sie gegen die Gladiators draußen. Beide Spieler waren am Spieltag selbst dann aber auf wundersame Art und Weise wiedergenesen und Petek avancierte sogar zum zweitbesten Defense-Spieler mit drei Solo-Tackles bei vier Assists, Ramon brachte es immerhin auf zwei Solo-Tackles und drei Assists.

Das war nicht das erste mal, dass Mocher Aussendungen mit nachweislich falschen Inhalten verschickt hat. Bereits vor dem Spiel gegen die Dragons deklarierte er eine ganze Reihe von Spielern als out, welche dann aber spielten. Warum Mocher das tut, das entzieht sich unserer Kenntnis, er gibt dazu auch kein Kommentar mehr ab. Heute erreichte uns ein Mail in dem er um die Herausgabe der Daten des FA-Posters ‚Grazer Watsche‘ bat, gegen den oder die er wegen Verleumdung und Verbreitung von Unwahrheiten eine Klage einreichen will. FA darf Benutzerdaten auf Wunsch Privater nicht einfach herausgeben und wird das nur auf richterliche Anweisung tun. Dazu müsste unserer Ansicht nach auch ein wenig mehr vorliegen, als der Vorwurf des Kettenrauchens, eines schlechten Gamedays und dass Mocher bei den Black Lions in irgendeiner Form ein Salär bezieht. Wir halten das vielmehr für die Realität.

Wir sind in der Bundesliga, aren’t we?
Womit wir zum Abschluss zum bereits viel debattierten Gameday kommen. Das neu adaptierte Stadion in Wolfsberg ist ein Hammer, um es umgangssprachlich zu sagen. Das wird sicher eine schöne B-EM, die ja dort stattfinden wird.

Leider haben die Black Lions nur recht wenig aus dem Ambiente gemacht bzw. auf Grund von Vorgaben vermutlich auch nicht machen können. Das Personal (kam nicht von den BL) in der Wolfsbar war mit dem Gästeandrang allerdings vollkommen überfordert. Der Stadionsprecher war ein Rookie, der zwar American-Foootball-Grundkenntnisse besaß, aber viel zu nervös war, um mehrere zusammenhängen Worte in Folge sprechen zu können. Rundherum gab es nichts, was an einen guten Gameday in der zweiten Liga erinnerte, schaut man sich an was man in Traun und St. Pölten auf die Beine stellt. Dafür saßen wir in einer Sky Box, die man am Tivoli sicher teuer verkaufen würde.

Apropos zweite Liga. Dass der gebriefte (wenn der Karli einen Touchdown macht, dann spielen wir Happy Birthday) Stadionsprecher immer wieder seinem Drang nachgab den Zuschauern zu vermitteln, dass es sich bei dem Spiel um ein AFL bzw. Bundesliga-Match handle, jedenfalls um eines auf ‚höchstem europäischem Niveau‘ (!), das kann, so vermuten wir, dann nur mehr an einer Überdosis an gelesenen Mocher-Mails liegen, wo die Wahrheit eben zwischen den Zeilen zu finden ist, wenn sie sich überhaupt noch wo versteckt.

Für eventuelle Klagen: Für den Inhalt verantwortlich: Walter Reiterer

 

Twilight Zone
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LIO vs. GLA
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7:7
35:7
03. Mai 09 | 15:00
Lavanttal Arena | Wolfsberg
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