"Mit großer Freude habe ich diesem Antrag zugestimmt, die SPÖ ist in letzter Minute doch noch zur Vernunft gekommen. Offensichtlich hat die SPÖ eingesehen, dass die geplante Begünstigung der Nationalbank Tochter HW Hohe Warte Projektentwicklungsgmbh die Naturarena zerstört hätte und eindeutig zu Lasten der Allgemeinheit ausgefallen wäre. Die ÖVP blieb aus nicht nachvollziehbaren Gründen bei ihrer Befürwortung des Bauprojektes. Ich möchte allen Unterstützer in dieser Angelegenheit, den Anrainer, den Nutzer der Sportanlage, der Berichterstattung, sowie der mehr als 1.000 Unterstützer auf facebook danken, dass sie sich für den Erhalt des Sport- und Erholungsgebietes eingesetzt haben", so Gretner abschließend.

SPÖ: "Neuplanung durchdacht und sinnvoll"
"Mit der Beschlussfassung des heutigen Abänderungsantrages zur Hohen Warte im Gemeinderatsauschuss für Planung wird jener Teil des Widmungsgebietes herausgenommen, der in den letzten Tagen in die öffentliche Diskussion geraten ist. Mit diesem Abänderungsantrag werden die dringend notwendigen Flächenwidmungen in diesem Gebiet durchgeführt und gleichzeitig die Möglichkeit geschaffen, über den nicht gewidmeten Bereich weitere Überlegungen anzustellen", erklärt heute, Mittwoch, SP-Gemeinderat Erich Valentin.

Grundsätzlich habe es im Gegensatz zur Meinung der grünen Gemeinderätin Gretner einen höchst transparenten Planungsablauf gegeben. Zudem habe diese Planung im Vergleich zur alten Flächenwidmung zu einer Reduzierung der Bebaubarkeit geführt, stellt Valentin klar. Selbstverständlich sei die Erhaltung der Sport- und Spielflächen auch schon in der Zielsetzung der ursprünglichen Planung gelegen, diese werde durch den heutigen Abänderungsantrag zusätzlich verstärkt. Es wäre aber bedauerlich, wenn die sachliche Diskussion in einem verfrühten Vorwahlkampfgetöse nicht möglich wäre, was so Valentin weiter, für die nächsten Monate nichts gutes vermuten ließe.

FPÖ: SPÖ und ÖVP spielen beim Hohe Warte-Skandal auf Zeit
Andere Töne hört man von den Freiheitlichen. In einer Aussendung heisst es:
Die SPÖ will das skandalöse Millionenprojekt auf der Hohen Warte offenbar erst nach der Wahl am 10. Oktober durchdrücken. Kei Die Absetzung des Aktenstückes wurde von SPÖ und ÖVP, die in Abstimmungen bereits für die Verlierer-Koalition in Wien trainieren, nieder gestimmt, kritisieren FPÖ-Gemeinderat Toni Mahdalik und der Obmann der FPÖ-Döbling Bezirksrat Dominik Nepp und vermuten, dass dieses Skandalprojekt nach der Wienwahl in unveränderter Form von SPÖ und ÖVP durchgedrückt wird.


07. Juni 10 | 17:10
Hohe Warte soll verbaut werden
Vienna trennt sich von nicht genutztem Teil
Schlechte Nachrichten für die Vikings, im speziellen für die Executive Lounge. Geht es nach dem Willen der Stadt Wien, dann werden am Südhügel demnächst Wohnhäuser errichtet.

Für Teile der Hohen Warte (Stadion Südhang und Straßenzug Hohe Warte) soll demnächst eine neue Flächenwidmung vom Gemeinderat beschlossen werden.

Auf dem Grundstück der ehemaligen Präsidentenvilla – dort wo auch die Zelte der Vikings Executive Lounge stehen – sollen demnach in zweiter Reihe, mitten im Grünen, zwei neue 350 m² große Gebäude errichtet werden.

Zusätzlich soll in der Nordwestecke des Stadionbereichs, wo einst halböffentlich "gekickt" wurde, ein oder mehrere (Wohn-)Gebäude mit Blick auf das Stadion entstehen. Der Eigentümer der Fläche: Die Stadt Wien.

Vienna FC trennt sich von nicht genutztem Teil
Der Wiener Traditionsverein First Vienna FC verzichtet auf das Pachtrecht dieses kleinen Teils der Sportanlage Hohe Warte, da es für diesen Bereich keine sportliche Nutzung und auch künftig keinen sportlichen Bedarf daran gibt. "Im Gegenzug erhält die Vienna infrastrukturelle Verbesserungen und kann die Erhaltungskosten der riesigen Sportanlage reduzieren", freut sich Vienna-Präsident Herbert Dvoracek.

Als Betreiber der gesamten Sportanlage Hohe Warte hat die Vienna im Einvernehmen mit dem Hauptpächter der Anlage, IG Immobilien, vor längerer Zeit der Stadt Wien mitgeteilt, dass es an einem kleinen Teil der Fläche keinen sportlichen Bedarf gibt. Vienna-Vizechef Christian Bodizs: "Nachdem wir für diesen Teil der Anlage noch nie einen sportlichen Bedarf hatten, haben wir zugestimmt, diese Fläche einer sinnvollen Nutzung zuzuführen." Die dadurch entstandene Reduktion der Kosten könne nun für dringend anstehende Investitionen genutzt werden.

Grüne: Vienna unter Druck gesetzt
"Der First Vienna FC wurde offensichtlich unter Druck gesetzt, der Umwidmung beim Stadion Hohe Warte zuzustimmen", kommentiert die Planungssprecherin der Grünen Wien, Sabine Gretner, die Tatsache, dass sich der Vienna FC vom nicht genutzten Teil der Sportanlage Hohe Warte trennen will. Im Pachtvertrag zwischen dem Sportamt der Stadt Wien und der HW Hohe Warte Projektentwicklungs GmbH gibt es einen Sideletter, der den First Vienna FC zur Unterpächterin der HW macht. Der Pachtvertrag zwischen der Stadt Wien und der HW sah folgendes vor: "Herstellen eines neuen Trainingsfeldes mit Naturrasen im technisch möglichen Ausmaß im Bereich oberhalb der Tribüne mit einem 2. Zugang im Bereich der Perntnergasse". "Hier werden Verträge gebogen und missachtet, um die Spekulantenbauten zu ermöglichen. Bei den geplanten Wohnbauten im Stadion Hohe Warte sind Anrainer-Beschwerden vorprogrammiert. Das könnte auch dem FC Vienna schaden und den Standort langfristig gefährden. Das Wiener Sportamt MA 51 und Stadtrat Oxonitsch haben jetzt dringenden Handlungsbedarf," so Gretner abschließend.

SPÖ: Vienna bekommt Kunstrasentrainingsplatz
"Im Zusammenhang mit dem Bauprojekt auf der Hohen Warte wurde niemand unter Druck gesetzt. Wenn die Grün-Politikerin Gretner solche atemberaubenden Behauptungen aufstellt, soll sie gefälligst Beweise vorlegen!", sagt die Stellvertretende Vorsitzende des Sportausschusses, SPÖ-Gemeinderätin Barbara Novak. Es war ausdrücklicher Wunsch des First Vienna Football Club 1894, den ursprünglichen Pachtvertrag zu modifizieren: anstelle des Naturrasentrainingsfeldes soll ein zusätzliches Kunstrasentrainingsfeld für den Nachwuchs an einem nahegelegene Ort nahe dem Fußballplatz errichtet werden. Kunstrasenplätze bringen gegenüber Naturrasenplätzen den Vorteil dass sie witterungsunabhängig bespielt werden können.

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