In zwei Klassen traten die immer noch heimatlosen Burgenländer heuer an, in beiden holten sie sich den Titel. Neben dem, wie sie es nennen ‚Pflichtprogramm‘ in Österreich, spielten sie in der CEFL u.a. gegen die europäischen Hauptstädte Belgrad, Budapest, Zagreb, Ljubljana und Bratislava. Die Bilanz kann sich sehen lassen: Von insgesamt 20 Bewerbsspielen gewannen sie 17, nur zwei Mal kassierten sie eine Niederlage am Feld, ein Spiel verloren sie am grünen Tisch. In der CEFL gelang es keinem der sieben Gegner die Glads am grünen Rasen zu bezwingen.

Donnerwetter und Titanen
Beide Misserfolge fuhr man interessanter Weise in der heimischen Division 2 ein. Die Niederlage gegen die LA Titans lässt sich angesichts des Wiedererstarkens der Mannschaft aus der Südstadt sportlich durchaus erklären, denn auch in anderen Spielen der beiden Teams gab es durchaus knappe Ergebnisse. Jene gegen Amstetten, jene Mannschaft die man im ersten Saisonspiel noch deutlich zu null besiegen konnte, schon weit weniger. Die darauf folgende Kritik nahm der Klub, dem eine südliche Lethargie zu eigen ist, völlig gelassen entgegen. Wer nicht verstehe, dass man bei 20 Saisonspielen manchmal geschlaucht und mit einer dezimierten Mannschaft antritt, der versteht das halt nicht. Artig gratulierte man den Thunder auch zum Sieg, man habe ihnen diesen nicht geschenkt, sondern sei an dem Tag einfach schlechter gewesen. Den Titel ‚Flip-Flop-Truppe‘, den wir den zwischenzeitlichen Schlafwandler danach verliehen, tragen sie seither mit Stolz.

Aufwärmen in Sandalen
Den Namen erarbeiteten sich die Herren bereits davor in Budapest. Vor dem Spiel gegen die Cowboys, wärmte ein Teil der Mannschaft in Flip Flops und Bermuda-Shorts am Feld auf, ein weiterer Teil stand an der Kantine, einige Spieler waren überhaupt noch auf der Autobahn. Es schien also nicht nur, als sei ihnen egal was da an dem Tag passiert, es war auch so. Ihnen gegenüber stand eine militärische Einheit von 45 Ungarn, die sich des Sieges über das Chaos auf der gegenüberliegenden Feldseite während des warmups immer sicherer wurden. Die Partie endete schließlich 0:42 für die Glads. Der Burgenländer Martin Bauer glänzte dabei mit über 200 rushing yards und drei Touchdowns, sogar Linebacker Josef Rosenecker durfte die Endzone der ddann doch schwer verdutzten Budapester besuchen.

Nachwuchs first
Interessant auch das Relegationsspiel. Nachdem man die Division 2 am Ende doch deutlich mit 24:7 gegen die Titans gewinnen konnte, ging es in der Relegation gegen die Vienna Knights. Die Wiener standen zwar ohne Sieg in der Division 1 da, zeigten aber zu Saisonende immer stärkere Leistungen. Zur Halbzeit sah es danach aus, als können die Ritter ihren Verbleib in der Division 1 sichern, die Heimmannschaft führte auf der Schmelz mit 13:0. Zur Pause brachten die Gladiators für den verletzten Bauer den Junior Stefan Probst immer öfter ins Spiel, der die Knights schließlich im Alleingang erledigte. Vier Touchdowns und noch ein langer Lauf an die Knights 1 zum Endstand von 13:36 aus Sicht der Wiener, die in zwei Vierteln auf fünf Touchdowns keine Antwort mehr parat hatten.

Der Einsatz von Junioren sollte danach noch forciert werden. Wide Receiver David Hailiman avancierte sogar zum Matchwinner mit seiner entscheidenden Interception in einer sportlich ganz schwachen CEFL Bowl III.

Konzepte gegen die Ratlosigkeit
Im Mittelpunkt des Vereinslebens stehen bei den Burgenländern in erster Linie die nachrückenden Spieler, darunter man auch einige handfeste Talente findet. Erstmals beendete man eine Junioren-Saison, die Jugend musste zwei Mal aussetzen. Ebenso ist es dem Klub aber geglückt, und zwar in der Form als einzigen in der Klasse, Sponsoren und Medien für sich zu interessieren. CNC als Namensgeber stellt hier eine Großteil des Geldes zur Verfügung, Medienkooperationen mit lokalen Zeitungen sind zum Standard beim Dorfklub geworden. Ein Umstand, dem sie auch ihrem enfant terrible Bernhard Kamber operativ zu verdanken haben. Er stellte einige ‚connections‘ auf, nicht nur jene zu Spielern aus Kärnten.

2009 kann kommen
Die ‚Twilight Zone‘ finden die Burgenländer ‚recht witzig‘, eine fundierte Meinung darüber, trauen sie sich aber noch nicht zu. Sie spielen dort ‚wo man sie haben will‘ und da es nun zu einem Match gegen die Carinthian Black Lions in Klagenfurt kommen wird (erstes Mai-Wochenende), ist man durchaus zufrieden damit. Auf beiden Seiten werden Spieler aus Kärnten stehen, dazu befand man sich heuer in einer Spielgemeinschaft. Es darf also gehofft werden, dass in Kärnten wieder mal Zuschauer zu einem Spiel erscheinen. Das war heuer dort ja eher nicht der Fall. In der CEFL wird man ebenfalls wieder spielen wollen und man wird sich dafür wieder einen Partner suchen. Eventuell ein Team aus Westungarn. In der Division 1 werden sie vor der Saison das einzige Team sein, welches gegen keinen der kommenden Gegner bisher verloren hat. Allerdings spielte man bisher auch noch nie gegen die Invaders. Die Steelsharks und Bulls schlug man 2007 noch deutlich.

Für Hoppalas war der Klub in Vergangenheit immer gut und selbst bei dieser vorgezogenen ‚Weihnachtsfeier‘ springt man frohen Mutes in ein Näpfchen. Die etwas mehr als 8 Megabyte große Einladung (immerhin ein zweiseitges Word-Dokument) sagt dem Empfänger, dass die große Nacht der Gladiators am Samstag den 28. November gefeiert wird. 2009 wäre der 28igste wieder ein Samstag, für heuer muss man den Event dann aber doch auf den 29. verlegen.

Der Event ist offen für alle Besucher.

Gladiators Award Night
29. November 08 | 19:30
Bad Waltersdorf | Kulturhalle
Dresscode: Abendkleidung
Eintritt: 17 € (Essen inkludiert)
Anfahrt:
Direkt auf der L401 – Beschildert! Etwa eine Minute vom Hauptplatz in Richtung Autobahn auf der linken Seite – Parkplätze gibt es auf der Rückseite der Halle.

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