Einen Tag nach Bekanntwerden der Pläne, im Juni des kommenden Jahres eine europäische Profiliga auf Franchise Basis ins Leben zu rufen, reagiert die GFL mit einer Stellungnahme. Darin zeigt sich der Ligavorstand davon irritiert, dass er nicht in die Planungen eingebunden ist, die ELF aber bestehende Strukturen nutzen möchte und warnt die Mitgliedsvereine eindringlich vor einer Teilnahme.

European League of Football will 2021 starten

„Auf der Grundlage unserer Erfahrungen, die wir in vielen Jahren in Deutschland und Europa mit unserem Sport gesammelt haben, sind wir aktuell und mittelfristig durchaus skeptisch bezüglich der Finanzierbarkeit einer reinen Football-Profiliga. Hierzu gab es auch in der Vergangenheit schon verschiedene Versuche, die allesamt wirtschaftlich nicht erfolgreich waren.“, meint GFL-Ligavorstand Carsten Dalkowski.

Die GFL begreift die ELF als einen Mitbewerber um Spieler, Sponsoren, Fans und Spielstätten. Die möchte, so die GFL „neben dem in Vereinen und Verbänden organisierten Sport agieren.“ Es sei zu befürchten, dass die ELF, die durch GFL-Vereine geschaffenen Strukturen nutzen oder sogar übernehmen möchte. Die Stuttgart Scorpions kündigten jüngst die Errichtung einer Franchise-Gesellschaft an.

„Die ELF will mit ihren Investoren als Unternehmen außerhalb des in Deutschland und Europa organisierten Sports tätig werden. Es ist offensichtlich, dass bei diesem Ansatz die Gewinnerzielung im Vordergrund steht und nicht die Förderung und Entwicklung des Sports, seiner Strukturen sowie seiner aktiven Sportler.“, so GFL-Ligavorstand Axel Streich.

Warnung vor dem „Abenteuer“

GFL-Ligavorstandsmitglied Christoph Wolk zeigt sich besorgt: „Wir können nur davor warnen, dass sich Vereine zu blauäugig in dieses Abenteuer stürzen. Bei allen Chancen, die man als Verein oder Spieler in den Plänen der ELF vielleicht sehen mag, darf man die Risiken dabei nicht aus dem Auge verlieren und unterschätzen. Letztendlich steht dabei die Existenz von über viele Jahre gewachsenen und mühsam aufgebauten Vereinen auf dem Spiel.“    

Damit hat die GFL bereits selbst Erfahrung. Etliche GFL Vereine haben in Vergangenheit ein ähnliches System mit Betreibergesellschaften eingesetzt. Der letzte Konkursfall ist mittlerweile aber schon länger her.

Unverständnis für Nichteinbeziehung

„Es ist bekannt, dass wir aktiv damit begonnen haben, für die GFL einen neuen und zukunftsweisenden Weg einzuschlagen. Dabei geht es darum, die Potenziale der Top-Liga im deutschen und europäischen Football noch besser zu nutzen und dadurch bessere Bedingungen für unseren Sport zu schaffen“, erklärt Streich. „Insbesondere vor diesem Hintergrund ist es uns unverständlich, dass die Initiatoren der ELF im Vorfeld nicht das Gespräch mit uns gesucht haben.“

Die GFL sehe trotz aller Unterschiedlichkeiten durchaus auch Synergiepotenziale und in Teilen sogar ähnliche Ziele bei den Ideen der ELF-Initiatoren. „Wenn man die heben will, muss man allerdings miteinander sprechen“, so Streich.

Wer die Beziehung von ELF Initiator Patrick Esume mit der Liga und Verbandspräsident Robert Huber kennt, der weiss dass dieser Blick auf Gemeinsamkeiten ein recht einseitiger ist. Die ELF wurde gegründet, weil es eben diese nicht gibt und man neue Wege beschreiten möchte.

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