Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Maßnahmen der Bundesregierung trafen alle Menschen in Österreich hart. Auch der Sport stand lange Zeit zur Gänze still. Noch heisst es für einen Ligabetrieb Football in Österreich „Bitte Warten“. Mit Betonung auf noch, denn wenn die Maßnahmen auch hart waren, haben sie ganz offensichtlich auch Wirkung gezeigt. Schneller und weitläufiger als erwartet treten nun Lockerungen in Kraft. Auch für die Footballligen kann man ein Licht am Ende des Tunnels ausmachen. Zwar gibt es noch nichts Offizielles dazu, der Plan C des Verbandes, im September eine Meisterschaft zu starten, der könnte aber tatsächlich aufgehen. Dafür gibt es zumindest Signale von der Politik.

Football in Zeiten von Corona

Wir haben die Vereine in ganz Österreich gefragt, wie sie die Krise gemeistert haben, wie es ihnen aktuell geht und was ihre Pläne für die Zukunft sind. Aus allen Ligen, mit zum Teil völlig unterschiedlichen Voraussetzungen und Bedürfnissen.

Die Carinthian Eagles aus der AFL Division 3 plagen nach einem langen Winter  finanzielle Sorgen. Sie wollen daher die Zeit jetzt dazu nutzen um zu wachsen und erst 2021 wieder an einem Ligabetrieb mehr teilnehmen. Die Statements und Antworten der Eagles schickte uns deren Obmann Nikolaus Jellinek.

Die Kärntner hielten während des Lockdowns den Kontakt mit Spielern, Cheerleadern, Mitgliedern und Fans über ihre Social Media Kanäle und persönliche Gespräche am Telefon. Ende Mai sind sie im Tackle- und Flagbereich wieder unter Einhaltung der Auflagen ins Training eingestiegen; die Cheerleader folgten kurz danach.

„Saison“ beendet

Finanziell können sich die Eagles eine mögliche Saison im Herbst nicht mehr leisten, selbst wenn wieder Zuschauer erlaubt wären. Die extra Kosten für die Wintervorbereitung, speziell die Einheiten auf Kunstrasen vor dem 15. März, haben viel gekostet. Eine zweite Meisterschaftsvorbereitung für den Herbst, mit erneuten Camps, würde den Verein wahrscheinlich über den Rand seiner finanziellen Leistungsfähigkeit bringen.

Daher hat der Verein beschlossen an keinem Meisterschaftsbetrieb 2020 mehr teilzunehmen. Man kann sich noch zwei Freundschaftsspiele im Herbst (wenn er erlaubt und möglich) vorstellen und hofft 2021 im Frühjahr wieder Meisterschaft zu spielen.

Keine Finanzhilfe

Bisher gab es keinerlei finanzielle Hilfe seitens der öffentlichen Hand. Es fehlt daher an finanziellen Mitteln und an Lösungen für strukturelle Problem. Die Villacher wollen sich stetig weiterentwickeln und dazu gehört aus ihrer Sicht Wachstum. Das geht entweder mit viel Geld um alle zu bezahlen, oder mit vielen ehrenamtlichen Helfern.

Stark gewachsen ist bei den Eagles zuletzt ihrer Cheersektion mit über 60 aktiven Cheers im Verein. „Wenn vernünftige und motivierte, qualifizierte Coaches da sind, kann sich viel entwickeln.“ so Jellinek. „Für 2020 haben wir uns die Stärkung des Flag- und Nachwuchsbereiches vorgenommen.“

Coming Up Next: Gladiators Ried

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