Flores hat über seine Anwälte bei einem New York Gericht eine Klage eingereicht, die sich neben der NFL auch gegen die New York Giants, Denver Broncos und Miami Dolphins richtet. Die Dolphins haben Flores kurz nach Saisonende überraschend entlassen. Es wurde über einen internen Machtkampf spekuliert und Flores‘ in Kommentaren unterstellt, ein „toxisches Arbeitsumfeld“ in Miami geschaffen zu haben. Das sieht der 40-Jährige genau umgekehrt. Er sei hier ein Opfer struktureller Diskriminierung. Die Klage führt explizit einen Textdialog mit Bill Belichik an, der Flores, drei Tage vor seinem Interview mit den New York Giants, offenbar irrtümlich mitteilt, dass diese sich bereits für Brian Daboll als Head Coach entschieden hätten.
Die NFL Franchises sind seit der sogenannten „Rooney-Rule“ dazu verpflichtet, bei offenen Stellen in Führungspositionen mindestens zwei Kandidaten zu interviewen, die einer Minderheit angehören. Derzeit ist Mike Tomlin (Pittsburgh Steelers) der einzige Head Coach afroamerikanischer Herkunft. In der Klage sind auch alle anderen Jobs nach Prozenten aufgeschlüsselt. Die Anteile liegen dabei zwischen 12 und 34 Prozent Minderheiten.
„In gewisser Weise ist die NFL nach Rassen getrennt und wie eine Plantage verwaltet“, wird Flores von seinen Anwälten zitiert. Der rechnet nach der Klage selbst nicht mehr damit, einen Vertrag als Coach in der NFL zu bekommen. Er klagt, so sagt er, für künftige Generationen. Die Ähnlichkeiten zur Causa Kaepernick sind nicht zu übersehen.
Die Liga selbst wies die Vorwürfe von Flores in einem Statement zurück.