Die NFL und die Anwälte von Colin Kaepernick und Eric Reid gaben am Freitag gemeinsam bekannt, dass sie ihren Rechtsstreit beigelegt haben. Die beiden Spieler behaupteten, die Teambesitzer der Liga hätten sie mit Absicht sabotiert, weil sie bei der Nationalhymne vor Spielen zum Protest aufs Knie gegangen sind.

Über die Details des Vergleichs wurde Stillschweigen vereinbart.

Spekuliert wird von der Zahlung einer Summe zwischen 60 und 80 Millionen Dollar alleine für Kaepernick, um die Sache nicht gerichtsanhängig werden zu lassen. Die Klage wäre ohne der Einigung am Ende dieses Monats Gegenstand einer Anhörung vor einem Schiedsgericht geworden, was die Liga offenbar vermeiden wollte.

Kaepernick, ehemaliger Star-Quarterback der San Francisco 49ers, spielte seit der Saison 2016 nicht mehr und ist offiziell ein Free Agent.

Reid, ein ehemaliger 49ers Safety, wurde von den Carolina Panthers im September unter Vertrag genommen, nachdem er seine eigene Beschwerde gegen die National Football League eingereicht hatte.

Kaepernick war im Jahr 2016 das erste von mehreren NFL-Spielern, die während der Hymne knieten, um gegen willkürliche Polizeigewalt gegenüber Schwarzen in den USA zu protestieren. Die Proteste zogen den Zorn einiger Fans und auch von Präsident Donald Trump nach sich, der behauptete, dass Spieler der amerikanischen Flagge und den Militärangehörigen gegenüber respektlos seien.

Kaepernick schon bald wieder unter Vertrag?

Kaepernicks Anwalt Mark Geragos sagte gegenüber CNN, dass sein Mandat schon bald wieder in der NFL spielen wird und nannte dabei die Carolina Panthers und New England Patriots als mögliche Destinationen.

„Jemand wird in den nächsten zwei Wochen vortreten und das Richtige tun. Neben den Carolina Panthers würde es mich nicht überraschen, wenn Patriots Besitzer Robert Kraft aktiv werden würde.“

Die gemeinsame Erklärung der NFL und der Anwälte:

„In den vergangenen Monaten haben sich die Anwälte von Herrn Kaepernick und Reid mit den Vertretern der NFL in einem ständigen Dialog befunden. Als Ergebnis dieser Diskussionen haben die Parteien beschlossen, die anhängigen Klagen zu lösen. Die Lösung dieser Angelegenheit unterliegt einer Geheimhaltung. Keine Partei wird dazu mehr Stellung nehmen wird.“

Die NFL Players Association, die Gewerkschaft, die die Spieler der Liga vertritt, veröffentlichte nach der Ankündigung eine eigene Erklärung.

„Heute wurden wir von der NFL über die Beilegung der Causa Colin Kaepernick und Eric Reid informiert. Wir sind nicht in die Details der Beilegung eingeweiht, aber unterstützen die Entscheidung der Spieler und ihrer Anwälte. Wir haben Colin und Eric vom Beginn ihrer Proteste an ununterbrochen unterstützt, waren während ihrer gesamten Gerichtsverfahren mit ihren Anwälten dabei und waren bereit, an der anstehenden Gerichtsverhandlung teilzunehmen, um sowohl nach Wahrheit als auch nach Gerechtigkeit zu streben Wir sind froh, dass Eric einen Job und einen neuen Vertrag erhalten hat, und wir hoffen weiterhin, dass Colin auch seine Chance bekommt.“

Nachdem die Protestaktion der Nationalhymne begonnen hatte, führte die NFL eine Regel dagegen ein, die das hinknien während der Hymne verbietet. Diese Regel wurde jedoch später wieder aufgehoben.

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