Die jährliche Diskussion über die Nachwuchsbestimmungen steht bereits in voller Blüte, dem ersten Team ging die Luft aus, Favoriten wie Underdogs scharren in ihren Startlöchern.

"Generationenwechsel" in Salzburg
Im Vorjahr fielen die Salzburg Bulls im Nachwuchs vor allem durch ihre kurzfristige Absage in der Jugendklasse auf. Heuer setzt sie das chronologisch fort, als sie bei den Junioren vor dem Start die Segel strichen. Die Spiele werden mit 0:35 gegen die Bulls gewertet, womit die Dragons erster Tabellenführer sind, ohne noch am Feld gestanden zu sein. Auch die Black Lions, Giants und Blue Devils dürfen sich diesen Sieg mit 35 Punkten im Laufe dieses Herbsts noch abholen.

Der Titelverteidiger aus Klosterneuburg ginge aber ohnehin als klarer Favorit in die Junioren-Meisterschaft, kann er auch auf eine erkleckliche Anzahl AFL-erprobter Spieler zurückgreifen, wie auf den einzigen heimischen AFL-Cheftrainer. Ivan Zivko und seine Truppe kann nur ein Ziel vor Augen haben: Titelverteidigung. Die härtesten Gegner kommen, wenig überraschend, aus Tirol und Wien.

Die Schwaz Hammers wollten bei den Junioren eine Spielgemeinschaft mit den Blue Devils eingehen, was ihnen aber, mit Hinweis auf Wettbewerbsverzerrung, untersagt wurde.

Diese Logik findet im Junioren-Cup keine Fortsetzung, denn spielt dort der Cupsieger (Bruins) gemeinsam mit dem zweiten Cupfinalisten (Rangers) unter einem Dach (Titans) gegen den Rest vom vorjährigen Schützenfest (plus einem Neuling). Die Titans sind allerdings keine Spielgemeinschaft, sondern die tatsächlich spielende Unit des Vereins AFC Rangers, denen sich die Baden Bruins/Tigers, die es de facto nur mehr am Papier gibt, angeschlossen haben. Daher wurde diese Kooperation auch bei den Junioren genehmigt, die andere nicht. Dass allerdings die eine Bruderschaft, zwischen einem Junioren-Nachzügler und einem Neuling, ausgewiesen Wettbewerbs verzerrend sei, eine andere, zwischen dem Gewinner und dem Zweitplazierten eben nicht, bedarf trotzdem einer standhaften Ausblendungsbereitschaft gegenüber gegebener Realitäten.

Denn die Titans sind in diesem Sinne doppelt-gemoppelter Favorit, sehen sich selbst auch in der Rolle des Gejagten im Cup. Die Verfolger kommen aus Wien (Knights), Budapest (Wolves), St. Pölten (Invaders), Traun (Steelsharks) und Rudersdorf (Gladiators). Der Titel sollte aber über die Südstadt führen.

Die Jugendklasse, die im Vorjahr leicht überraschend und knapp von den Dragons gewonnen wurde, ist heuer mit acht Teams wieder die Größte. Der Meister sollte sich hier am Ende aus dem Trio Vikings-Dragons-Raiders herauskristallisieren, wie auch bei den Schülern (sieben Teams) alles andere eine veritable Überraschung wäre. Ganz sicher wird er aus diesen Reihen bei den Minis kommen, wo erneut nur die drei Vereine an den Start gehen.

Stimmen vor dem Saisonstart:

Karl Wurm, Präsident Dodge Vikings
‚Alle freuen sich natürlich darauf in der Ravelinstraße die Heimspiele absolvieren zu können. Wir werden versuchen, so viele Titel wie möglich zurückzuerobern, wissen aber, dass es sehr schwer wird, da die Konkurrenz Jahr für Jahr stärker und besser wird. Ich erwarte mir viele gute und spannende Footballspiele.‘

Markus Felinger, Headcoach Danube Dragons Junioren
‚Wir werden versuchen an die Erfolge des Vorjahres anzuknüpfen. Das ist eine tolle Herausforderung für unsere Spieler, Betreuer und Coaches. Ich hoffe, dass es bei den Spielen keine schlimmeren Verletzungen gibt und es wäre schön, wenn die Dragons wieder zu Titelehren kommen könnten.‘

Ivan Zivko, OC Danube Dragons Junioren
‚Die Junioren mussten im Camp erst zusammenfinden, da viele Spieler ja auch in der AFL im Einsatz waren und wir gemeinsam zuletzt vorigen Sommer trainiert haben. Das hat ganz gut geklappt. Vor allem defensiv glaube ich, dass wir dominieren können. In jedem Fall werden wir viel rotieren, man wird viele junge Gesichter sehen und einige Spieler auf Positionen, welche sie normaler Weise nicht spielen.‘

Daniel Dieplinger, Nachwuchscoach Swarco Raiders Tirol
‚Wir werden versuchen um die Meisterschaften mitzuspielen, wissen aber, dass es ein ganz harter Kampf werden wird. Für Spannung ist meiner Meinung nach gesorgt und wir freuen uns riesig auf den Herbst. Wir werden heuer am Nebenplatz des Tivoli unsere Heimspiele absolvieren, wo auch die Mini Bowl gespielt wurde.‘

Manfred Mocher, Präsident Carinthian Black Lions
‚Im Vorjahr waren wir mit der Jugend und den Junioren in den Playoffs. Dieses Ziel heuer zu erreichen, wird ungleich schwieriger. Vor allem bei der Jugend treten wir mit vielen Quereinsteigern an. Da sind zwar einige gute Athleten darunter, aber mit noch wenig Erfahrung. Bei den Junioren schaut es besser aus, der Abgang von Flo Hueter nach Innsbruck, einer unserer Schlüsselspieler, schmerzt uns hier. Wir hoffen auf eine verletzungsarme Saison und dass wir unsere vielen neuen Spieler gut integrieren können.‘

Markus Seitz, sportlicher Leiter St. Pölten Invaders
‚Bei den Schülern und der Jugend treten wir in einer Spielgemeinschaft mit den Rangers an, um den Burschen Spielzeit zu geben. Bei den Junioren waren wir 2005 noch Cupsieger, 2006, nach vielen altersbedingten Abgängen, ganz unten. Heuer wird es in der Klasse hoffentlich wieder besser ausschauen für uns. Alle haben ein Jahr gelernt und wir werden uns, so denke ich, in der Mitte wieder finden.‘

Martin Schmalzer, Headcoach ASVÖ Gladiators
‚Wir sind die große Unbekannte und ich weiß ehrlich nicht wie ich uns gegenüber den anderen Teams einschätzen soll. Wir haben eine junge und relativ kleine Mannschaft, für die es im ersten Jahr darum geht zu lernen, dass man sich Erfolge hart erarbeiten muss, auch kleine Erfolge, wie First Downs zu schätzen weiß und so Erfahrung sammelt für das zweite Jahr, wo ich mir dann schon Siege erwarte. Ich kenne den Cup nicht, weiß nur von den Giants, dass in der Junioren-Meisterschaft das Niveau sehr hoch ist. Ich bin gespannt wie wir uns schlagen werden und lasse mich überraschen.‘

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