Colt McCoy wird am kommenden Sonntag für Cleveland sein NFL Debüt geben. Der 24-jährige ehemalige Texas (Longhorns) College-Quarterback wurde von den Browns heuer in der dritten Runde des NFL Drafts nach Cleveland geholt. 2008 war er für die Heisman Trophy nominiert, musste sich aber Sam Bradford (damals Oklahoma Sooners, heute St. Louis Rams) geschlagen geben.

Die Chance bekommt der Mann aus New Mexico, weil sowohl die Nummer 1 Jake Delhomme, als auch sein Backup Seneca Wallace angeschlagen sind. Die Browns (NFL Champions 1950, 54, 55  & 64) stecken seit fast einem Jahrzehnt in einer sportlichen Krise (letzte Playoff Teilnahme 2002). Unter dem neuen Präsidenten Mike Holmgren (62) soll es wieder bergauf gehen. Derzeit steht das Team aber erneut ganz unten, bei vier Niederlagen und nur einem Sieg. Der kommende Gegner, die Pittsburgh Steelers, verfügen über eine der stärksten Verteidigungen der Liga, sind also für den Rookie McCoy ein ganz harter Brocken für den ersten Start.

Holt Favre die Vikings aus der Krise?
Während sich in Cleveland ein Twen auf die Steelers einwirft, nahm rund 800 Meilen nordwestlich ein Mann der sein Vater sein könnte, das Training wieder auf. Brett Favre will am Sonntag (vs. Dallas Cowboys) trotz einer Ellbogenverletzung zum 290. Mal in Folge in der NFL starten. Favre (41) und sein schmerzender Ellbogen sind derzeit aber nicht das einzige Thema, welches die Gazetten in Minnesota und den ganzen USA beschäftigt. Die Vikings, heuer wieder einmal angetreten um erstmalig die Super Bowl nach Minnesota zu holen, stehen nach vier Spielen bei drei Niederlagen und nur einem Sieg. Dabei spielte Favre mit bisher sieben Interceptions eine werfende Rolle. Ganz bitter war der pick six (Interception Return Touchdown) in New York vergangenen Sonntag, der den Jets den Weg zum Sieg ebnete. Seine Completion Rate (56.5%) und sein QB Rating (67) sind zwischenzeitlich der zweitschlechteste bzw. schlechteste Wert in seiner bisherigen Karriere. Sieben Interceptions hat Favre auch in der Saison 2009 geworfen – nach vier Mal so vielen Spielen allerdings. Damit befindet Favre sich auch hier auf einem persönlichen Rekordkurs. In der Saison 2005 warf er bei den Green Bay Packers sagenhafte 29 Mal zum Gegner.

Dazu hat der Spielplan der Wikinger der kommenden drei Wochen keinen leichten Gegner zu bieten. Am Sonntag kommt mit Dallas ein zumindest am Papier schlagbarer Gegner aufs Mall Of America Field, danach kommt es aber mit den Auswärtspartien bei Green Bay und New England knüppeldick.

Die bange Frage, ob Favre die Vikings aus der Krise führen kann, wird in den Medien schon öfter mit jener verbunden, ob nicht gerade er sie noch tiefer in diese stürzen lässt. Noch nimmt bei den Vikings selbst niemand das Wort Krise in den Mund (man besorgte Favre mit Randy Moss kurzfristig sogar noch seinen Wunsch Receiver), eine Niederlage gegen Dallas am Sonntag würde die Kritiker aber lauter werden lassen. Die Optionen der Vikings auf der QB-Position sind allerdings dann auch überschaubar. Bevor sich Favre vor den Herren Tarvaris Jackson und Joe Webb in Acht nehmen muss, wird er wohl noch einige picks werfen dürfen.

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