Ihr erster Gegner war gleich der regierende Meister aus Wien. Aus dem vorhergesagten Kantersieg wurde aber nichts. Die Südstädter und Badener präsentierten sich zusammen wesentlich stärker als sie das zuletzt alleine waren.

Das Fazit zur Abwechslung mal am Anfang. Wer immer der Spielgemeinschaft aus Rangers und Bruins die Spielberechtigung für die Division I absprach, der hat sich getäuscht. Der erste Auftritt der LA Titans (LA steht übrigens für Lower Austria, sprich: Niederösterreich) gab keinen Hinweis darauf, dass es sich dabei um reines Schlachtvieh handeln würde. Ganz im Gegenteil – die 41 (!) Mann starke Truppe von Headcoach Roland Wirthel zeigte in der Defensive sogar eine mehr als nur ansprechende Leistung und der Meister des Vorjahres hatte einige Mühe um zu Punkten zu kommen.

Zäher Start im Dauerregen

Unter unwirtlichen Bedingungen (es schüttete in Strömen auf der Schmelz) kam zunächst keine der beiden Offensivabteilungen in die glückliche Lage glänzen zu dürfen. Die beiden ersten Viertel waren von vielen Fehlern, Fumbles und Interceptions, hüben wie drüben, gekennzeichnet. Drei & Aus in Krankenhausmengen, Wikinger wie Titanen waren im ersten Saisonmatch vor allem darauf bedacht den Gegner nicht scoren zu lassen. Das ging fast eine Hälfte lang auch auf. Im zweiten Viertel schienen die Vikings den ersten Punkten bereits nahe, doch ein Fieldgoalversuch ging weit links vorbei. Bei den Gastgebern wechselten sich dann die Spielmacher ab. Philipp Jobstmann wurde des öfteren durch Bruins-Neuzugang Christoph Gross ersetzt. Die Rochaden bleiben aber vorläufig ohne Effekt. Es war dann der Wikinger Runningback Florian Hiess der erstmals Akzente in der Offensive setzen konnte. Ein weiterer Fumble der Vikings verhinderte aber erneut erste Punkte. Der Einschlag kam kurz vor dem Gang in die Kabinen. Philipp Jobstmann mit einem Pass auf Daniel Kovacs zum 7:0 (PAT good).

Nach Seitenwechsel änderte sich am Bild wenig. Von einer Titans-Offensive war nichts zu sehen, der Arm von Titans-Quarterback Robin Lumsden blieb kalt und er überwarf seine Receiver von mal zu mal. Das Laufspiel geriet in den Armen violetter Linebacker ins Stocken, in der Defensive blieben die Lower Austrians aber renitent. Sie kassierten noch einen Return-Touchdown im dritten Viertel, einen Safety, der nach unseren Beobachtungen und Bilder (siehe Foto) kein solcher war und ein weiterer Pass von Jobstmann auf Daniel Stanzel zum Endstand von 23:0. Mehr war nicht.

Stimmen nach dem Spiel

Vikings II General Manager Martin Fischer: "Wir unterschätzen heuer keinen Gegner. Die Titans waren ein körperlich starkes Team und vor allem viele, was mich persönlich positiv überrascht hat. Wir haben in dem Match gesehen woran wir arbeiten müssen. Im Großen und Ganzen bin ich aber speziell mit den Rookies sehr zufrieden. Gegen die Invaders wird es sicher um einiges schwieriger."

Vikings II Offense Coordinator & Headcoach Shawn Olson: "Wir haben den Ball einige Male dem Gegner überlassen, daher bin ich als Headcoach mit der Defense und dem Ergebnis zufrieden, als Offense Coordinator aber nicht mit unserem Angriff. Für eine neu geformtes Team haben die Titans heute eine sehr ordentliche Leistung gezeigt. Sie sind tatsächlich ein Division I Team, was ich gut finde. Das wird ein interessantes Jahr für uns. Über unseren nächsten Gegner Invaders wissen wir wenig. Ich hoffe wir bekommen noch Videomaterial, aber die Vikings sollten in der Lage sein, egal ob in der AFL oder in der Division I die meisten Teams zu schlagen. Was so viel heißt: Erledigen wir unseren Job, dann geht das. Machen wir den nicht, geben wir den Ball zu oft her, exekutieren wir nicht die Spielzüge, lesen wir den Gegner nicht richtig, so wie das heute der Fall war, dann wird es schwierig, denn beim nächsten Mal könnte es am Ende 23:0 für den Gegner stehen."

Titans Headcoach Roland Wirthel: "Trotz der Niederlage war das ein gelungener Auftakt. Wir haben gezeigt, dass wir in der Liga unsere Existenzberechtigung haben. Wir haben noch immer viel an uns zu arbeiten und ein Team zu formen, hatten allerdings auch einige Ausfälle mit Grippe und Verletzungen, was keinesfalls eine Entschuldigung für diese Niederlage sein kann. Das Ganze war in Summe trotzdem positiv. Nicht zufrieden bin ich mit der Offense, da fehlte das Timing und einige waren darüber überrascht, dass die Vikings physisch so stark sind. Noch mehr geballte Manneskraft erwarten wir uns vom nächsten Gegner Budapest Wolves, wobei die bekanntlich eine Spur langsamer sind, was uns eventuell ein wenig entgegen kommen könnte. Wir werden sie gegen die Bratislava Monarchs scouten. Mir persönlich ist der Armin Schneider in der Defense abgegangen bis auf die ersten beiden Viertel. Wo war der?", so ein nicht ganz unzufriedener Titans-Cheftrainer und Freund von Bruins-Abgang Armin Schneider.

Titans General Manager Sascha Steurer: "Eine Niederlage zu feiern ist problematisch, aber ich sehe dieses Team auf einen guten Weg. Wir haben gezeigt, dass wir in der Verfassung in die Division I gehören und werden uns im Lauf der Saison noch verbessern. Das war ein guter Start für unsere Defense, die Offense muss in den kommenden Spielen zu einer ähnlichen Form wie die Defense finden, dann ist alles möglich."

Division 1

Dodge Vikings² vs. LA Titans 23:0
(0:0/7:0/7:0/9:0)
24. März 07 | Kickoff 15:00
Sportzentrum Schmelz, Wien
Referees: Müller / Fritz / Bremser D. / Kupka / Czogalla / Bremser K.

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