Damit sie nicht aussterben, die Wikinger. In einer Vorab Info kündigt Vikings Präsident Karl Wurm den Beschnuppertag für den 28. September 2005 ab 18:00 Uhr an. Tryouts in der offseason sind normal meinen Sie? Nichts ist normal bei den Vikings. Lesen Sie’s selbst.
Die Vikings suchen Spieler und Cheers in allen Kategorien.

Tackle Football/Männlich +19
Tackle Football/Nachwuchs 10 bis 19
Tackle Football/Damen ab 14
Flag Football/keine Beschränkungen
Vikiddys Flag Football/ bis 10
Cheerleader/Cheer Senior ab 16
Cheerleader/Dance Senior ab 16
Cheerleader/Nachwuchs 11 bis 16

Der Oberhirte des Footballvereins mit den meisten Mitgliedern wird also ab Oktober noch einige Schäfchen mehr zu zählen haben. Angst vor einem signifikanten Rückgang der Mitglieder hat man zwar nicht, aber auch ganz oben kann man neben dem natürlichen Zugang die eine oder andere Blutauffrischung gut gebrauchen. Immerhin sind die Mitglieder der Vikings deren zweitgrösster Sponsor, dahingehend ist die organisierte personelle Aufstockung neben einer sportlichen Aktion, auch eine finanzielle Annehmlichkeit und Marketingmaßnahme, denn der eigentliche Clou an der ganzen Sache sind die PR Massnahmen im Vorfeld.
Anders wie die anderen (und bei einem selbst bisher), bewirbt man die Veranstaltung mit voller Werbepower und verlässt sich nicht blind darauf, „dass schon wer kommen wird“. Die Filialen der Fast-Food Kette mit dem Slogan „weil’s besser schmeckt!“ werden mit A1 Plakaten und Tablettaufleger bestückt. Burger King ist mittlerweile ein etablierter Kooperations- und Vertriebspartner der Vikings. Sie fungieren erfolgreich als Träger der violetten Werbebotschaften, wie auch als Vorverkaufsstelle für deren Heimmatches. Dazu gesellt sich der Club Raiffeisen, der die frohe Kunde in seinem Magazin unter das Volk bringen wird. Abgerundet wird das ganze Paket durch Infoscreen Spots, Print Inseraten und Online-Werbung. Mann und Frau wird im September in Ostösterreich also kaum an den Vikings vorbei kommen. Das finden wir gut so, denn sie kommen damit auch am Thema American Football nicht vorbei.
Auf Seiten der Vikings rechnet man mit „einigen hundert Teilnehmern“, was gemessen an der PR Power durchaus realistisch scheint. Auf eine Quote (wie viele kommen ins Töpfchen?) will man sich nicht festlegen, da dies naturgemäss von der Qualität der Teilnehmer abhängt. Ein paar werden es aber wohl sein.
Zukunftshoffnungen
Zu hoffen ist, und das meinen wir ernst, dass die Neuzugänge die Wiener in die Lage versetzen in Zukunft mit ihren beiden Seniorteams unabhängig voneinander zu agieren. Denn auch wenn es mittlerweile alte Kamellen sind, davon weichen wir nicht ab: die Spielverschiebung des Division 1-Halbfinales gegen die St. Pölten Invaders war eine Niederlage für den Sport. Für uns war’s überraschend, dass ein Team welches genau einen solchen Spagat von andern nonchalant verlangt, diesen selbst nicht bewältigen kann, wenn er bei ihnen ansteht. Alle Argumente dafür – Coaches können nicht da und dort sein, Terminverlegung dritter, Vorankündigungen an die betroffenen Teams usw. – stechen nicht. Ein Team von dieser Klasse (und Grösse) muss in der Lage sein mit zwei Seniorteams gleichzeitig am Feld zu stehen. Völlig egal wie widrig die Umstände sind. Hier hat man als Champion auch eine Vorbildfunktion einzunehmen. Kann man das nicht, ist es ja wohl kein Beinbruch nur mit einem Team anzutreten. Hier stand die Titelsammelsucht der sportsmanship jedoch klar im Wege, auch wenn die Violetten das so gar nicht wahrhaben wollen. Es war so. Wir kennen mittlerweile den Stanpunkt von A, von B, von X und Y. Ja sogar jener des ominösen siebenten Zwergs von links ist uns bekannt, das Bild bleibt aber trotz der vielen Gespräche ein furchtbar Schiefes. Und so ganz wohl können sich auch die Vikings dabei nicht fühlen, wenn man beachtet, dass Spieler die heuer in der ersten europäischen Division (EFL) am Feld waren, dann den Titel der zweiten österreichischen Liga geholt haben. Hier läuft etwas verkehrt. Zumindest läuft es nicht ganz richtig.
Nicht Schwamm drüber (wie man liest haben wir diesbezüglich ein Elefantengedächtnis), sondern sei’s drum. Es gibt durchaus viele gute Gründe als heimischer Footballfan auf diesen Verein stolz zu sein. Auch wir sind das, denn es war vor allem ihr Verdienst, dass der Sport in den letzten Jahren derart populär wurde. Ihre Erfolge sind einzigartig und eben auch dieses Beispiel – wie man ein Try Out anders anlegen kann – zeigt deutlich wie professionell die Wikinger zu Werke gehen. Das heißt allerdings nicht, dass man ihnen alles durchgehen und jeden Fehltritt unkommentiert lassen muss. Gerade bei ihnen liegt die Latte sehr hoch. Wir ziehen den Hut, aber dürfen die Archivierung dieses heurigen Vorfalls ebenso betonen, wie ihn bei künftiger Gelegenheit wieder aus dem eben noch gezogenen Hut zaubern.
Football-Austria.com wird vom Try Out der Vikings natürlich vor Ort berichten.
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