Dass der Duisburger den Helm mit dem Bundesadler selbst bezahlen muss, wäre in manch anderer Sportart undenkbar. Nun übernimmt mit der Wohnbau eG der Hauptsponsor der Essener die Kosten für die Ausrüstung.

‚178,50 Euro wurden mir vom Equipment-Manager genannt‘, nennt Thorsten Roderig die Summe für den Kopfschutz. ‚Ich habe es erst gar nicht geglaubt, dass ein Nationalspieler seinen Helm bezahlen muss. Als Sponsor springen wir da natürlich ein‘, erklärt Frank Skrube von der Wohnbau eG die Beweggründe, Thorsten Roderig kurzfristig zu unterstützen. Der Defense Liner gab am 1. August in Valence sein internationales Debüt gegen Frankreich. Ein erfolgreicher Einstand: Mit 49:21 siegte Deutschland, Roderig bekam mehr Spielanteile als erhofft: ‚Das hat mich weitergebracht. Ich habe mich da eigentlich ganz gut verkauft.‘

EM 2010 als Ziel
Roderig, der am 30. Juni seinen 23. Geburtstag feiern konnte, ist trotz seiner jungen Jahre schon eine gefühlte Ewigkeit bei den Assindia Cardinals: ‚Ich habe vor der Jugend bereits Flag gespielt, bin also mindestens seit 1999 im Verein.‘ Der gelernte Technische Zeichner und Student – E-Technik im fünften Semester an der Krefelder FH – hat in den vergangenen Jahren eine beeindruckende Entwicklung durchlebt. Zwei Aufstiege mit den Assindia Cardinals sollen nicht das Ende der Fahnenstange sein: ‚Ich würde gerne bei der Europameisterschaft 2010 mitspielen.‘ Die kontinentalen Titelkämpfe werden im kommenden Sommer in der Frankfurter Commerzbankarena ausgetragen. Das nächste Trainingslager steht im Oktober an. Roderig selbstbewusst: ‚Ich warte auf den Anruf!‘

Vorher steht noch eine wichtige Aufgabe mit den Assindia Cardinals an: Am Samstag soll gegen die Dresden Monarchs gewonnen werden. Damit wäre der Sprung in die Play-Offs perfekt, die Saison würde mit dem Spiel bei den Schwäbisch Hall Unicorns eine Woche später in die Verlängerung gehen.

Dass Profitum im deutschen American Football (noch) die Ausnahme ist, weiß offensichtlich nicht jeder. Die von Freunden gerne gestellte Frage, ob er als Nationalspieler nun ausgesorgt habe, beantwortet Thorsten Roderig ironisch so: ‚Nicht ganz!‘

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