Danube Dragons: Mit neuen Strukturen und One Team auf die Siegerstraße

Zur Zeit sind bei den Danube Dragons ca. 300 Aktive in sieben Football Teams, die an der Meisterschaft in der jeweiligen Klasse teilnehmen, organisiert. In der aktuellen Saison liegen die Drachen aus Stadlau in der AFL auf Platz vier und haben die Playoffs erreicht. In den kommenden Jahren wollen sie wie schon 2010 den Meistertitel wieder gewinnen.
Roland Brandt/Präsident: Was sind die Ziele des neuen Vorstandes in Bezug auf Organisation?
Mit dem neuen Vorstand haben wir uns in drei Aufgabenbereichen organisiert: Cheerleading, Nachwuchs und One Team/Kampfmannschaft. Das Team II der Dragons, das Future Team trainiert gemeinsam mit der Kampfmannschaft. Der Aufstieg in die Kampfmannschaft wird den jungen und/oder unerfahrenen Spielern erleichtert und bietet ihnen die Möglichkeit Spielererfahrung zu sammeln.
Wenn das Team reift, zusammen bleibt und die Moral passt, haben wir mittelfristig die Chancen durch die eigene Leistung ins Finale zu kommen.
Ivan Zivko/Headcoach: Was steckt hinter der One Team Philosophie?
Wir haben vor drei Jahren das Future Team, als Team 2 der Dragons ins Leben gerufen. Beim gemeinsamen Training liegt die Herausforderung zeitgleich mit Nationalteam Spielern und Rookies auf dem Feld zu stehen. Wir haben entschieden in allen Bereichen synchron zu arbeiten: Training, Playbooks, Systeme, Organisation. Ziel war es, dass der Letzte das gleiche Wissen haben muss wie der Erste. Das Kollektiv ist die Stärke und nicht das Individuum.
Was läuft gut bei den Dragons, wo ist space for improvement?
Wir konnten gemeinsam ein System schaffen, in dem wir Leute entwickeln können. Es ist gelungen junge Menschen ohne Footballerfahrung über den Nachwuchs ins das Proteam zu integrieren. Der Zusammenhalt ist gut und die Akzeptanz ist sehr positiv. Zwischenmenschlich läuft es ausgezeichnet.
Unser Ziel ist es Spieler, welche wir drei bis vier Jahre ausbilden, so lange wie möglich bei den Dragons zu halten. Die Ausbildung, das Training hat sich im Nachwuchs durch die neue Organisation bereits verbessert.
Für mich gilt es, Dinge die ich kontrollieren kann, zu pushen. Was kann ich im Moment verbessern und wie kann ich meine Spieler in eine bessere Situation bringen und somit die Spieler verbessern. Ich stelle mir täglich die Frage: Bin ich heute besser als gestern?
Alex Good Quarterback: Wie siehst du die Situation und deine Rolle bei den Danube Dragons?
Football bedeutet für mich sehr viel. Ich habe in jungen Jahren gestartet. Football hat mir geholfen mich selber zu finden und gab mir die Möglichkeit aus meinem Leben etwas zu machen. So habe ich eine Ausbildung bekommen und die Chance zu reisen.
Was mir an den Danube Dragons gut gefällt ist, dass die Spieler begeistert sind. Sie trainieren viel und werden besser. Das ist es, was wir momentan brauchen.
Was jetzt notwendig ist, ist die Spielerfahrung. Wir haben Spieler, die heuer ihren ersten Touchdown in der AFL gemacht haben. Wir haben ein junges Team aber in ein paar Jahren kann es ein sehr gutes Team sein, weil sie in jungen Jahren gelernt haben das Spiel zu verstehen. Was ich ihnen mitgeben kann ist Vertrauen.
Das Ziel für heuer ist es nach wie vor in die ADMIRAL AFL Play Offs zu kommen und die Austrian Bowl zu gewinnen. Niemand sagt: lass uns den zweiten und dritten Platz gewinnen.
Für mich ist es eine tolle Erfahrung ein Teil des Wachstums, der Entwicklung der Dragons zu sein. Wir investieren viel, dass die Spieler die Möglichkeit bekommen in der AFL Top Spieler zu werden, die es verstehen, was es bedeutet ein guter Spieler zu sein.
Mit One Team zum Meistertitel
Die frühe Geschichte des Vereins wurde von Sabine und Robert Katzmayer mit viel Geschick und Euphorie geprägt. Nachdem der ganz große Erfolg jedoch ausblieb war es im Jahr 1999 an der Zeit etwas Neues oder Anders zu machen. Gespräche über eine Fusion mit anderen Vereinen scheiterten. Also kam es zu der gemeinsamen Entscheidung von Vorstand und Spielern unter neuem Namen mit neuem Elan durchzustarten.
Das war die Geburtsstunde der Danube Dragons mit der Spielstätte Klosterneuburg. Gleichzeitig wurde im Jahr 2000 Konstantin von Eckardt von Robert Katzmayer als Trainer geholt. Die Dragons waren das erste Team, das einen Ganzjahrestrainer hatte. Er war gleichzeitig Nationalteamtrainer des AFBÖ und für Ausbildungen zuständig.
In der Saison 2005 wurde die Kooperation mit Konstantin von Eckhardt beendet. Es kam Greg Anderson, der zuvor schon als Defense Trainer aktiv war und er übernahm das ganze Team.
Doch auch in dieser Saison wirkte der sogenannte Trainereffekt nicht, es wurde kein einziges Spiel gewonnen. Daher folgte im Herbst 2005 die Entscheidung für den Abstieg in die Division 1. In der folgenden Saison waren die Dragons im Grunddurchgang Dritte.
Parallel dazu begann eine Aufbauarbeit, die einige Jahre später im ersten Meistertitel für die Danube Dragons enden sollte. Ivan Zivko, der schon 2001 im Coaching Staff von Tino von Eckhardt war und 2002 Receiver und Spezial Teams im Nachwuchs trainierte übernahm im Herbst 2006 das AFL Team. Sein Ziel war es über einen starken Nachwuchs ein konkurrenzfähiges AFL Team zu schaffen.
Bei Schülern und Jugend war er davor zwei Jahre hindurch Meister. 2007 gewann er den Coach of the Year Award und es gab es eine sogenannte 500er Saison.
Durch den sportlichen Erfolg entsprach die bisherige Sportstätte der Danube Dragons nicht mehr den Ansprüchen und 2008 folgte die Übersiedlung nach Korneuburg in ein neues Stadion mit echter Atmosphäre. Die Übersiedlung brachte offensichtlich zusätzlichen Schwung in das Team, das in dieser Saison die AFL auf Platz zwei hinter den Raiders beendete.
Der sportliche Höhepunkt kam im Jahr 2010. Die perfekte Mannschaft aus erfahrenen Spielern und Eigenbauspielern krönte sich mit der Krone der AFL und wurde Österreichischer Staatsmeister.
2011 übersiedelten die Danube Dragons nach Stadlau und im Sommer 2012 war die Geburtsstunde des Futureteams. Das Motto “One Team” bedeutet die gleichen Auflagen für die Kampfmannschaft und auch das Nachwuchsteam. Viele Junioren sind bereits im dritten Jahr und im Junioren Nationalteam erfolgreich.
Wiederholt sich heuer vielleicht die Erfolgsstory 2010?