Das zweite Halbfinale zur Silver Bowl XVI war keine zwei Minuten alt, da stand es bereits 12:0 für die Wikinger. Ein Schock, von dem sich die Knights nie mehr vollständig erholen sollten.
Quarterback Julian Trubel wirkte bereits vor dem Spiel angespannt, sein Helm flog beim Warmup übers Feld. Die Nerven lagen blank, da war das Spiel noch gar nicht angekickt. 
So gut der 22-Jährige heuer bislang spielte, genau im Playoff komplettierte er dann nur 12 seiner 35 Pässe für 142 Yards, warf keinen Touchdown aber vier Interceptions. Raffael Balkeny, Luis Horvath, Ugochukwu Uwakwe und Precious Ogbevoen pickten Trubel an dem für ihn schwärzesten Tag des Jahres. Dazu kamen noch zwei Fumbles bei Kickoff-Returns von Andreas Scharl. Da halfen den Knights die drei Turnover auf Seiten der Vikings ebenso wenig, wie eine Serie an Strafen gegen die Wikinger (9-90) im dritten Quarter. Die Ritter gaben das Momentum beim Kickoff aus der Hand und bekamen es nie mehr zurück.
Angesichts des Wetters, es war kalt und nass, hätten die Knights auf das Laufspiel vertrauen sollen, nur das stellte ihnen die Vikings Defense völlig ab. 15 Läufe für netto acht Yards. Das vielleicht die größte Überraschung dieses Spiels, dass am Boden für Schwarz nichts zu holen war. Head Coach Hany Razi musste nicht nur wegen des schnellen Rückstandes auf den Pass setzen.
Die Wikinger waren bemüht nach dem Blitzstart – Mathias Baldauf retourniert den Kickoff zum Return, kurt danach fing Philipp Dubravec einen Pass von Walerie Teplyi – ihre Segel im Wind zu halten. Daniel Bernklau, der zwei Fieldgoals und zwei PAT-Kicks vergab, traf aus 21 Yards zum 15:0, ehe die Knights nach einem Lauf von Trubel zum 15:7 wieder Hoffnung schöpfen konnte, die Walerie Tepyli mit einem Touchdown-Lauf zum 22:7 wieder minimierte.
Auf der Had, statt auf der Raveline
Nach der Pause blieb Purple die bestimmende Farbe. Die jungen Herren von Georg Zivko pflanzten keine weiteren Samen der Hoffnung mehr in die Herzen der begeisterten Anhängerschaft der Ritter, die sich allerdings mehrfach lautstark im Ton vergriff. Zwischen schon sehr lange nicht mehr gehörten „Hock erm um“ und „Bring erm um“, sah man am Platz von den Rittern zum Glück davon wenig umgesetzt, man spielte weiter Football, auch wenn so mancher Fan auf der Tribüne die Raveline mit der nahen Had des I. Simmeringer FC verwechselte.
Nach einem punktelosen dritten Quarter, legten die Vikings2 mit einem weiteren Touchdown von Teplyi, der zu Fuß und durch die Luft wohlfeile 266 Yards Total Offense erzielte und an drei Scores beteiligt war, nach und Daniel Bernklau traf abschließend ein weiteres Mal zum Endstand von 32:6. Das Spiel endete, wie hätte es anders sein sollen, mit einer Interception der Wikinger.
Fazit:
Die Knights haben in dem für sie ungünstigsten Zeitpunkt die schlechteste Saisonleistung gebacrht und sind auf einen wild entschlossen wirkenden Gegner getroffen, der sein Dasein als leichter Underdog sichtlich genoss und frei aufspielte.
Ob das in Summe für den Gewinn einer Silver Bowl reicht, darf bezweifelt werden, denn die heuer bislang ungeschlagenen Blue-Devils aus Hohenems sehen ebenfalls alles andere als unentschlossen aus und werden die Chance auf eine Perfect Season mit Versilberung nur ungern ungenützt verstreichen lassen.
Zwei Details am Rande: Georg Zivko als Coach, Karl Wurm als Präsident Platzsprecher bedankten sich mehrfach für das sportliche Verhalten der Knights, die diesen Termin erst möglich gemacht haben. Die Vikings2 hätten am Wochenende nur mit einem Rumpfteam antreten können, befanden sich mehrere Starter auf Matura-Reise.
Die Kantine der Raveline blieb geschlossen, was für ein Playoff der zweiten Liga schon bemerkenswert ist. Da stellt sich schon die Frage, wenn man die Knights für ihre sehr kleine Organisation kritisiert, was smacht man dann mit der nicht so kleinen der Wikinger? Shame on you, Kantinör! Oder wer immer dafür verantwortlich ist.
Division 1 Playoff
Raiffeisen Vikings2 vs. Vienna Knights 32:6
»Spielstatistik«
(15:0/7:6/0:0/10:0)
24. Juni 2013 19:30, Ravelinstraße Wien
Interviews mit den Head Coaches Georg Zivko und Hany Razi:

Spielszenen:

Live-Ticker zum Nachlesen:
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